Musik in Großbardorf hat viele Unterstützer

Das Blasorchester Großbardorf feiert sein 50jähriges Jubiläum und lädt zum Kreismusikfest ein

Großbardorf. (regi) Seit 50 Jahren besteht das Blasorchester Großbardorf, das 1969 unter dem Namen „Jugendblasorchester“ innerhalb einer außerordentlichen Generalversammlung des Gesangvereins Cäcilia gegründet wurde. Schulrat Franz Krapf und Pfarrer Helmfried Heininger waren die treibenden Kräfte hinter dem Plan. Wie viele Gründungsmitglieder das Blasorchester bis heute unterstützen, wurde beim Festkommers am Samstagabend deutlich.

Nach einem Gottesdienst in der Kirche, bei dem auch Pfarrer Heininger mitwirkte, blickten die zahlreichen Gäste in der Turnhalle auf die Anfänge des Orchesters zurück. Erster Vorstand war damals Roman Endres, der Urgroßvater des jetzigen Vorstands, Philipp Lurz. Zur Einweihung der Turnhalle hatte damals die Blaskapelle, bestehend aus neun Mädchen und 43 Jungen im Alter von zehn bis 14 Jahren, ihren ersten Auftritt. Die Vereinsmitglieder akzeptierten eine Jahresbeitragserhöhung von zwei auf zwölf Markt pro Jahr, die Eltern investierten insgesamt 28.892 Euro für Instrumente und der Verein noch einmal 10.544 Mark für Instrumente und Noten. Heute beträgt das Durchschnittsalter 33 Jahre, berichteten die Jugendvertreter Christopher Harth und Michael Schad in ihrer Präsentation. Deshalb strich die Vorstandschaft den Zusatz „Jugend“ aus dem Namen.

Der Durchschnittsmusiker von heute tritt mit rund 13 Jahren ins Orchester ein und ist dort 17 Jahre lang aktiv. Er spielt durchschnittlich zwei Instrumente, einige sogar sechs. 55 Prozent der Musiker sind männlich, 45 Prozent weiblich und nehmen zu 80 Prozent an den Proben teil, die zweimal pro Woche stattfinden. Dazu kommen Sonderproben für Konzerte für die durchschnittlich 49,6 Aktiven. 4.200 Proben gab es seit der Gründung, sowie 2100 Auftritte. Das heutige Repertoire umfasst rund 600 Musikstücke aus der konzertanten und modernen Blasmusik, der Wasserkonsum umfasst in 50 Jahren rund 60.000 Liter. 190 D-Prüfungen und 17 C-Prüfungen haben die Musiker in 50 Jahren abgelegt und nahmen an 32 Wertungsspielen sehr erfolgreich teil. Geprobt wurde viele Jahre im Schulgebäude, doch dann meldete die Irena-Sendler-Schule mehr Raumbedarf an und die Gemeinde musste den Probenraum kündigen. Ein Übergangs-Domizil fand das Orchester im Kellergeschoß der VR-Bank, allerdings musste weiter nach Alternativen gesucht werden. Man beschloss das Dachgeschoss der VR-Bank zu einem Musikheim auszubauen und investierte 150.000 Euro sowie über 3.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Schirmherrin Dorothee Bär hatte ein digitales Grußwort geschickt, Bürgermeister und stellvertretender Landrat Josef Demar gratulierte im Namen des Landkreises und der Gemeinde. Seit seiner Gründung habe das Blasorchester Enormes für die Dorfgemeinschaft geleistet, so Demar. Es gebe kaum ein Fest, kaum ein Ereignis, das nicht von seinen Klängen begleitet wird. Sein besonderer Dank galt dem ehemaligen Vorstand Marco Seith, der in seiner achtjährigen Amtszeit den Ausbau des Musikheims in die Wege geleitet hat, aber auch allen anderen Mitgliedern und Aktiven. Die Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Renate Haag, wies darauf hin, dass in Großbardorf seit mehr als 100 Jahren Musik gemacht wird, vor 50 Jahren kam das Jugendblasorchester dazu. „Musik hält jung, ohne sie wäre die Gesellschaft ärmer“, so Haag. Sie wies auch auf die wichtige Jugendarbeit und Nachwuchsförderung hin, die in Großbardorf trotz der vielen anderen Freizeitangebote gelingt. Sie ehrte im Namen des NBMB aktive Musiker für 10 bis 50 Jahre Musizieren. Klaus Kirchner erhielt zusätzlich die Dirigentennadel in Gold für 40 Jahre als Dirigent.

Das Blasorchester umrahmte den Festkommers unter der Leitung von Klaus Kirchner und Marcel Wegner mit Musikstücken, die sich die einzelnen Register gewünscht hatten. Vom „Mars der Medici“ zur Einstimmung bis zu einem lustigen Marschpotpourri, bei dem sogar Gartenschläuche als Trompeten erklangen und der Dirigent scheinbar zur Verzweiflung getrieben wurde, war vieles dabei, was die zahlreichen Gäste gern hören und die Qualität des Orchesters zeigt. Der Gesang- und Musikverein Großbardorf e.V., zu dem das Blasorchester gehört, zeigt mit seinen 100 aktiven und 250 passiven Mitgliedern, wie sehr die Musik in der Gemeinde von der Bevölkerung unterstützt wird. Vorstand Philipp Lurz bedankte sich bei allen Helfern, Sponsoren und Aktiven für ihr Mitwirken und ehrte langjährige Mitglieder, darunter 43, die das Orchester von Anfang an unterstützen. Zu Ehrenmitgliedern wurden Gabriele Lurz und Marco Seith ernannt. Eingeladen wurde zum Festwochenende mit Kreismusikfest am 6. und 7. Juli, zuvor findet noch ein Frühlingskonzert am 13. April, 20 Uhr, statt.

Vom Nordbayerischen Musikbund wurden für das aktive Musizieren geehrt: Für 10 Jahre (Ehrennadel in Bronze) Emily Bayer, Florian Demar, Alisa Fleischmann, Helena Gessner, Christopher Harth, Tina Lamprecht, Janik Tüchert, Benedikt Wolf, Johannes Wolf; für 20 Jahre (Ehrennadel in Silber) Christoph Behr, Verena Behr, Lukas Lurz, Linus Schmitt, Mekus Werner, Lena Ziegler; für 30 Jahre (Ehrennadel in Gold) Sebastian Lingerfeldt, Tobias Schmitt, David Schmitt, Corinna Zirkelbach; für 40 Jahre (Ehrennadel in Gold „40“ Antja Bayer, Heike Dahinten, Heidi Geißler, Rald Radina, Barbara Wölfling; für 50 Jahre (Ehrennadel in Gold „50“) Gerhard Kieslich, Klaus Kirchner, Eberhard Ziegler.

Das Blasorchester ehrte für langjährige Mitgliedschaft: für 25 Jahre Eva Wirsing; für 40 Jahre Andrea Ankenbrand, Antje Bayer, Bernhard Behr, Alfred Dahinten, Heike Dahinten, Katja Demar, Guido Erhart, Heidi Geißler, Birgit Girshick, Wolfgang Harth, Doris Helmerich, Elke Hochrein, Christoph Kneuer, Maria Lamprecht, Otto        Radina, Ralf Radina, Susanne Raitz, Dieter Reinhard, Sabine Weis, Barbara Wölfling, Peter    Zeilbehr, Hilmar Ziegler, Silke Ziegler; für 50 Jahre Bernhard Adam, Arthur Barthelmes, Berthold Barthelmes, Burkard Beer, Christoph Behr, Hubert Behr, Oskar Behr, Reinhold Behr, Alfred Dahinten, Adelbert Demar, Georg Ferstl, Ernst Geubert, Karl-Heinz Helmerich, Anton Hermann, Erich Joachim, Manfred Joachim, Reinhold Jundel, Klaus Kirchner, Josef Klopf, Hilmar Lampert, Gabriele Lurz, Lothar Öhler, Willi Palau, Gerhard Radina, Wolfgang Radina, Eustach Reinhard, Willibald Ress, Roland Rink, Arthur Schmitt, Elmar Schmitt, Klaus-Peter Schmitt, Gerhard Schüler, Klaus Schüler, Siegfried Schüler, Edelgard Treubert, Doris Werner, Reinhold Wirsing, Elmar Wolf, Burkard Ziegler, Eberhard Ziegler, Konrad Ziegler, Pius Ziegler, Valentin Ziegler und Otmar Ziegler.

von Regina Vossenkaul

Der NBMB ehrte für 30 Jahre aktives Musizieren (Mitte, von links), David Schmitt, Sebastian Lingerfeldt, Corinna Zirkelbach und Tobias Schmitt, eingerahmt von (von links) Ehrenvorsitzender des NBMB, Helmut May, Bürgermeister Josef Demar, Vorsitzender Phillip Lurz und Kreisvorsitzende des NBMB Renate Haag. Foto: Regina Vossenkaul

Für 40 und 50 Jahre aktives Musizieren ehrte der NBMB: (erste Reihe) Eberhard Ziegler, Klaus Kirchner, Heike Dahinten, Antje Bayer, sowie (dahinter) Gerhard Kieslich, Heidi Geißler, Barbara Wölfling, Ralf Radina, mit ihnen freuen sich Bürgermeister Josef Demar (links) und Ehrenvorsitzender des NBMB Helmut May sowie (rechts) Vorsitzender Phillip Lurz und Kreisvorsitzende des NBMB Renate Haag. Foto: Regina Vossenkaul

Viel Applaus gab es für Klaus Kirchner, der für 40 Jahre als Dirigent die Dirigentennadel in Gold des NBMB erhielt, er wurde geehrt durch Bürgermeister Josef Demar und Vorsitzenden Phillip Lurz (von links) sowie den Ehrenvorsitzenden des NBMB Helmut Hey und Kreisvorsitzende Renate Haag. Foto: Regina Vossenkaul

Zahlreiche Mitglieder wurden für ihre 25- bis 40jährige Treue zum Blasorchester geehrt. Foto: Regina Vossenkaul

Zahlreiche Mitglieder unterstützen das Blasorchester Großbardorf von Anfang an und wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Foto: Regina Vossenkaul

Zu neuen Ehrenmitgliedern wurden Gabriele Lurz und Marco Seith aufgrund ihrer besonderen Verdienste ernannt durch Ehrenvorsitzenden Ralf Radina (links) und Vorsitzenden Philipp Lurz, im Beisein von Bürgermeister Josef Demar (rechts). Foto: Regina Vossenkaul