Hammelburg/Rhön-Grabfeld. Die Mühen von 87 jungen Musiker/innen aus ganz Nordbayern haben sich gelohnt, denn sie holten sich jüngst das Goldene Leistungsabzeichen und damit die höchste Qalifikation im Laienmusizieren.
Monatelang hatten sich die Bläser/innen mit Musiktheorie beschäftigt und an ihren Pflicht- und Wahlstücken sowie an Tonleitern und Vom-Blatt-Spiel gefeilt, denn das Gold- oder D3-Abzeichen verlangt den Musiker/innen einiges ab:
Sie müssen nicht nur gut 20 Tonleitern auswendig können, das Vom-Blatt-Spiel und das Transponieren beherrschen. Sie studieren auch sechs ausgesprochen anspruchsvolle Werke für ihr Instrument ein, von denen bei der Prüfung jeweils zwei per Los zum Vorspiel gezogen werden. Dazu kommen ein Wahlstück mit Klavierbegleitung sowie eine umfangreiche theoretische Prüfung, zu der auch Gehörbildung zählt.
Bei einem Vorspiel samt Theorietest Ende Juni 2015 hatten sich die insgesamt 96 jungen Musiker/innen für die "D3-Woche" qualifiziert. Voraussetzung zur Teilnahme waren zudem die erfolgreich abgelegten Prüfungen zu D1 (Bronze) und D2 (Silber).
In Hammelburg widmeten sich die Bläser/innen und Schlagzeuger/innen dann fünf Tage lang unter der organisatorischen Leitung von NBMB-Bundesjugendreferent Michael Botlik ganz der Musik und der Musiktheorie. 20 weitere Dozenten verpassten den jungen Musiker/innen den letzten Schliff, bevor es in die Prüfung ging, die 24 Teilnehmer/innen "mit sehr gutem Erfolg", 47 "mit gutem Erfolg" und 15 "mit Erfolg" bestanden.
Aber nicht nur für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei das Gold-Abzeichen eine Herausforderung, daher bedankte sich Michael Botlik bei der Abschlussveranstaltung allen voran auch bei den Eltern, die nicht nur verantwortlich sind für Instrument, Instrumentalunterricht, Noten und die wöchentlichen Fahrtkosten. Oft waren auch gute Nerven gefragt, vor allem dann, wenn sie ihren Zöglingen mal wieder gut zureden mussten.
Aber als Musiker/in ist man nie fertig, jetzt geht es erst richtig los:
Die nächste Möglichkeit, in die nächste Stufe aufzusteingen wäre schon im Herbst, denn da bietet die Nordbayerische Bläserakademie unter anderem den Registerführerkurs an. Aber auch andere Türen stehen den jungen Menschen nun mit ihrem Gold-Abzeichen offen: neben Solo-/Duo-Wettbewerb und dem Kammermusik-Wettbewerb kann man sich nun auch für die verschiedenen Auswahlorchester auf der Landes- und Bundesebene qualifizieren.
Bundesdirigent Ernst Oestreicher lud die Absolventen/innen zu all diesen Möglichkeiten recht herzlich ein und erläuterte den weiteren möglichen Ausbildungsverlauf. Er ermahnte aber auch alle Musiker/innen, jetzt nicht die Heimatkapellen im Stich zu lassen und sich für etwas "Besseres" zu halten. Er forderte sie auf, sich mit der Goldqualifikation aktiv in den Verein einzubringen und den Dirigenten zu unterstützen, um den Heimatverein nach vorne zu bringen. Er schloss mit dem Satz: "Alles Gute, viel Erfolg, herzlichen Glückwunsch und bleibt der Musik treu so wie ihr es bisher ward."
Nachfolgend die Ergebnisse des Landkreises Rhön-Grabfeld;
in den Klammern stehen die Angaben zu Instrument, Musikverein und Instrumentallehrkraft.
"Mit sehr guten Erfolg"
Johannes Ballweg (Saxophon, Stadtkapelle Mellrichstadt, Gebhard Durst)
Bastian Wüst (Trompete, Musik- und Heimatverein Heustreu, Thomas Eckert/Udo Schneider)
Hanna Ullrich (Klarinette, Blaskapelle Merkershausen, Udo Schneider)
Caroline Ballweg (Klarinette, Stadtkapelle Mellrichstadt, Gebhard Durst)
Pascal Kessler (Tenorhorn, Trachtenkapelle Frankenheim, Armin Enders)
"Mit guten Erfolg"
Hanna Bardutzky (Trompete, Trachtenkapelle Mittelstreu, Thomas Eckert/Udo Schneider)
Franziska Schwaben (Querflöte, Musikverein Hohenroth, Maria Dees)
Eva Knahl (Querflöte, Stadtkapelle Mellrichstadt, Gunda Schwen)
"Mit Erfolg"
Nicola Schad (Saxophon, Musikverein Gartenstadt, Tanja Domes)
Alexandra Engelhardt (Trompete, Stadtkapelle Mellrichstadt, Johannes Breun)
Nicole Wehner (Klarinette, Lauertaler Musikanten Burglauer, Birgit Döhler)
