Erste Ehrenmitgliedschaft für eine Frau

Musikverein würdigt das Engagement von Käthe Krenig – Silberne Ehrennadel für ein Musiker-Quartett

Brendlorenzen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Musikvereins Brendlorenzen ist eine Frau zum Ehrenmitglied ernannt worden: Käthe Krenig, „die gute Seele des Vereins“, so Marco Schlembach in der Jahreshauptversammlung, wurde diese Auszeichnung verliehen. Heike Baderschneider, Melanie Weyer, Andreas Nöth und Christian Volk erhielten die Ehrennadel in Silber des nordbayerischen Musikbundes für 20 Jahre aktives Musizieren.

Andreas Nöth, der zusammen mit Marco Schlembach und Rainer Wolf das gleichberechtigte Vorstands-Trio bildet, bezifferte in seinem Rückblick den Mitgliederstand auf 81 – 32 aktive, 31 fördernde, neun Ehrenmitglieder und neun Kinder in Ausbildung. Bei 28 Auftritten – 14 kirchliche, 14 weltliche – zeigten die Musiker im abgelaufenen Jahr Präsenz. Im gesellschaftlichen Bereich bildete die Berlin-Fahrt den Höhepunkt: Fernsehturm, Führung durch das Reichstagsgebäude, Olympiastadion und vieles mehr hinterließen bleibenden Eindruck. Eine Wanderung führte zum Kreuzberg, die Geselligkeit wurde zudem bei einer Grillfeier gepflegt. Beim Werbenachmittag seien einige Kinder für die Musik begeistert worden, freute sich Andreas Nöth. Seitdem haben sechs Mädchen und Jungen mit der Ausbildung angefangen.

Gefordert waren die Mitglieder bei der Sanierung der Toiletten im Musikraum, die 520 Stunden Engagement erforderte. Mit Blick auf 2015 strich Nöth das „WIM“ (Wir musizieren)-Projekt in der Grundschule Brendlorenzen heraus. Ende Februar fiel der Startschuss. Dabei geht eine ausgebildete musikalische Fachkraft – in Brendlorenzen Inka Friedel – in den Unterricht der 1. und 2. Klassen und bringt den Kindern spielend die Musik und die Instrumente näher. Für die Finanzierung durch ortsansässige Firmen und die Stadt dankte Nöth. Ein besonderes Highlight steht vom 17. bis 19. April an. Da erwartet der Musikverein Besuch aus Dörfl. Es wird auf die inzwischen 30-jährige Freundschaft mit den Musikanten aus Österreich angestoßen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wie Nöth untermauerte. Am 25. April steht die Kreuzbergwanderung im Terminkalender. Am 10. Mai (Muttertag) gibt der Musikverein bei einem böhmischen Konzert im Kurpark in Neuhaus Kostproben seines Könnens. Der Ausflug am 25. Juli führt aufs Wasser – eine Kanufahrt auf der Fränkischen Saale. Das Laurentiusfest am Sonntag, 9. August, wird nostalgisch, sprich wie in alten Zeiten, gefeiert. Will heißen: nur an einem Tag und ohne Festzelt, aber, wie gewohnt, mit viel Musik. Ein Höhepunkt wird das Jahreskonzert am 1. Adventssonntag in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer sein. Dirigent Jürgen Weyer bezeichnete die 29 Proben im Jahr 2014 als „sehr wenig“. Verschiedene Gründe hätten zu dieser geringen Anzahl geführt. Mit der Probebeteiligung war er alles andere als zufrieden. Von 32 Aktiven seien im Schnitt 18 da gewesen. „Irgendwie hat es aber bei den Auftritten immer geklappt. Meistens sehr gut.“ Dennoch sein eindringlicher Appell, häufiger zu den Proben zu kommen. Als vorbildlich strich er einige Musikanten heraus, allen voran Andrea May, die alle Proben und Auftritt absolvierte, sowie Helmut Wolf (bei allen Proben anwesend). Toll findet Jürgen Weyer das Projekt in der Grundschule, „das hat Hand und Fuß“. Mit den Kindern, die die Ausbildung begonnen haben, ist nach Ostern eine Mini-Bläserklasse geplant, die regelmäßig proben soll.

Nach dem Bericht von Kassier Rainer Wolf und der Entlastung der gesamten Vorstandschaft lobte Helmut May vom Kreisverband Rhön-Grabfeld des nordbayerischen Musikbundes in Vertretung der Kreisvorsitzenden Renate Haag den Musikverein („bei euch ist jede Menge los“). Gemeinsam mit Marco Schlembach ehrte er verdiente Mitglieder. Das neue Ehrenmitglied Käthe Krenig sei, wie Schlembach betonte, stets hilfsbereit, wenn es darum gehe, das Laurentiusfest zu planen. „Seit leitet seit Jahren den Brotzeitstand und ist immer gut organisiert. Bei den meisten Auftritten ist sie als unser treuester Fan dabei und schießt dabei fleißig Fotos,“ so Schlembach weiter.

Melanie Weyer, Heike Baderschneider, Christian Volk und Andreas Nöth wurden für 20 Jahre aktives Musizieren mit der Ehrennadel in Silber des nordbayerischen Musikbundes ausgezeichnet; das Trio Melanie Weyer, Christian Volk und Andreas Nöth zudem mit der silbernen Ehrennadel des Vereins für 20 Jahre Musizieren, Heike Baderschneider für zehn Jahre. Bei der Aussprache wurde die Frage in den Raum gestellt, ob man irgendwann noch einmal ein so großes Fest wie 2013 (mit Michl Müller-Auftritt) schultern will. Es herrschte eher Zurückhaltung, zumal das eine Herkules-Aufgabe wäre. „Und unsere Mitglieder werden auch nicht jünger“, hieß es. Insbesondere der Zeltauf- und Abbau sei immer mit einem sehr großen Kraftakt verbunden.

von Peter Hüllmantel

In der Jahreshauptversammlung wurde mit Käthe Krenig zum ersten Mal in der Geschichte des Musikvereins Brendlorenzen einer Frau die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Zudem erhielten engagierte Frauen und Männer für 20 Jahre aktives Musizieren die silberne Ehrennadel des nordbayerischen Musikbundes. Von links: Vorsitzender und Kassier Rainer Wolf, Melanie Weyer, Andreas Nöth, Käthe Krenig, Helmut May, Heike Baderschneider und Vorsitzender Marco Schlembach. Auf dem Bild fehlt Christian Volk. Foto: Hüllmantel