45 Jahre Blasorchester Großbardorf

Festkommers

Großbardorf (rv). 45 Jahre Blasorchester Großbardorf, das bedeutet unzählige Proben und Auftritte und ein Mitgestalten des Gemeindelebens. Die Feier des besonderen Geburtstags verbindet Großbardorf mit dem Ausrichten eines Kreismusikfestes unter der Schirmherrschaft von Landrat Thomas Habermann am 19. und 20 Juli. Der Festkommers fand am Samstag nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Turnhalle statt.

Musikalisch blickte das Blasorchester unter der Leitung von Klaus Kirchner auf die letzten fünf Jahre zurück. Sie waren geprägt von Veränderungen und einem Neuanfang, denn mit dem Einzug der Irena-Sendler-Schule in das Großbardorfer Schulgebäude mussten sich die Aktiven einen neuen Probenraum suchen, der in den Räumen der VR-Bank auch gefunden wurde. Der Ausbau des Dachs bot sich an, dort können nach der Fertigstellung die Proben stattfinden, aber der Musikverein musste Geld und Arbeitskraft investieren. Bürgermeister und stellvertretender Landrat Josef Demar überreichte dazu im Verlauf des Abends einen Scheck über 5.000 Euro, den der Gemeinderat als Zuschuss bewilligt hat.

Mit dem Musikstück „Mit der Kraft der Musik“ macht Komponist Markus Götz auf alle aufmerksam, die sich in ihrer Freizeit der Musik widmen. Nach einem harten Arbeitstag noch genug Motivation zum Üben aufbringen fällt manchmal schwer, aber die Freude am gemeinsamen Musizieren setze wieder Kräfte frei, erläuterte Gabriele Lurz, die durchs Programm führte. „Zeitenwende“, ein zeitgenössisches Werk von Kurt Gäble drückte den Umzug und das Suchen einer neuen Bleibe aus. Die entstandenen Spannungen führen nicht ins Chaos, sondern werden mit Ruhe und Besonnenheit gemeistert. Die Harmonie am Ende drücke auch die Freude über zwei neue Dirigenten aus den eigenen Reihen aus, erläuterte Lurz. Einer davon, Marcel Wegner, dirigierte eines der folgenden Stücke „Music was my first love“.

Der Vorsitzende des Gesang- und Musikvereins Großbardorf, Marco Seith, begrüßte die Festgäste und lobte die rund 35 Aktiven und den Dirigenten, der dafür sorgt, dass das hohe Niveau des Blasorchesters erhalten bleibt. Der Bezirksvorsitzende des NBMB (Nordbayerischer Musikbund), Werner Höhn, gratulierte und zählte die vielfältigen positiven Aspekte des gemeinsamen Musizierens in einem Orchester auf, denen in der heutigen Zeit besondere Bedeutung zukommen. Einen „Generationsvertrag“ der besonderen Art nannte er das Zusammenwirken der Opa- und Enkelgeneration, wie man es oft in den Musikkapellen antrifft. Jugendarbeit werde meistens großgeschrieben und die Musikvereine prägten das gesellschaftliche Leben. Die Musiker erfahren deshalb hohe Anerkennung und bekommen ein großes Maß an Selbstwertgefühl. „In Musikvereinen ist der soziale Mensch und nicht der Egoist gefragt“, so der Bezirksvorsitzende.

Renate Haag, Kreisvorsitzende des NBMB, beglückwünschte den Verein und erinnerte daran, dass die Kapelle 1969 noch als Jugendblasorchester Großbardorf gegründet wurde. Sie sei aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken und weit über die Landkreisgrenzen hinaus aktiv.

Die Grüße des Landkreises und der Gemeinde überbrachte stellvertretender Landrat und Bürgermeister Josef Demar. Seit seiner Gründung  habe das Blasorchester Enormes für die Dorfgemeinschaft geleistet und das Ansehen der Gemeinde entscheidend mitgeprägt, so Demar. „Wir sind alle stolz auf unseren Musikverein - kaum ein Fest oder eine Feier, die nicht von seinen Klängen begleitet wurden.“ Er lobte die Vielseitigkeit des Orchesters, das ehrenamtliche Engagement und die gute Jugendarbeit.

Eine besondere Ehre seitens des NBMB wurde Klaus Kirchner zuteil, der für 35 Jahre Dirigententätigkeit die Dirigentennadel in Silber erhielt. Seitens des Gesang- und Musikvereins wurde Luzia Schmitt, die Gründerin der „Dorfspatzen“, aus denen auch der Chor „Lustige Sänger“ hervorging, in Anerkennung ihrer fast 70-jährigen Chorarbeit und 37 Jahren als Dirigentin zur Ehrendirigentin ernannt. Als Dank für seinen unermüdlichen Einsatz als aktiver Musiker, als Vereinsvorsitzender über 13 Jahre, als Initiator der Musikalischen Früherziehung und der „Blowing-Blue-Socks“ sowie als „Mädchen für alles“ ernannte Vorsitzender Seith Ralf Radina zum Ehrenvorstand.

Weitere Ehrungen aktiver Musiker durch den NBMB: Die Ehrennadel in Bronze für 10 Jahre erhielten Lidwina Barthelmes, Julia Endres, Christiane Endres, Helena Gessner, Julia Harth, Michael Schad, Justin Schmitt, Paula Seufert und Andreas Wirsing. Die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre aktive Musikertätigkeit ging an Stefanie Joachim-Schmitt, Johannes Jundel, Marina Schlott und Eva Wirsing, die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre erhielten Matthias Fahl, Marco Seith und Volker Seith.

Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft ehrte der Gesang- und Musikverein Susanne Kaiser, Christine Wittmann, Heinrich Leicht, Erika Geißler, Mario Schüler, Melanie Schüler, Martina Sawatzki, Hans Balling, Hans-Joachim Burkard und Claudia Ziegler.

Urkunden erhielten für ihr fünfjähriges Mitwirken bei den „Dorfspatzen“: Paula Dietz, Cilli Euring, Rosalie Geier, Melina Gessner und Anna Lochner.

von Regina Vossenkaul

Treue zum Gesang - und Musikverein Großbardorf: Der Nordbayerische Musikbund und der Verein ehrten aktive Musiker und langjährige Mitglieder. Foto: Vossenkaul

Besondere Auszeichnungen: Luzia Schmitt (Mitte) wurde zur Ehrendirigentin ernannt, Ralf Radina zum Ehrenvorsitzenden. Klaus Kirchner (Mitte, rechts) erhielt die silberne Dirigentennadel. Mit den Geehrten freuen sich (von links) die Kreisvorsitzende des NBMB, Renate Haag, Vereinsvorsitzender Marco Seith, Bezirksvorsitzender des NBMB, Werner Höhn, und stellvertretender Landrat, Josef Demar. Foto: Vossenkaul

Blasorchester Großbardorf unter der Leitung von Klaus Kirchner. Foto: Vossenkaul