Kreismusikfest in Merkershausen

Blaskapelle ist ein heller Stern am Musikhimmel

Merkershausen (hf). Als einen "hellen Stern am Musikhimmel des Landkreises Rhön-Grabfeld" hat der stellvertretende Landrat, Josef Demar (Großbardorf) den Musikverein Merkershausen bezeichnet. Der feierte am Wochenende bei hochsommerlichen Temperaturen von bis zu 32 Grad seinen 40. Geburtstag, verbunden mit dem Kreismusikfest. Musikkapellen aus allen Regionen des Rhön-Grabfeld-Kreises aber auch darüber hinaus waren zum Gratulieren gekommen. Ein erster Höhepunkt war sicherlich am Samstagabend der Sternmarsch, der die Musikerinnen und Musiker am Dorfplatz zusammen führte. Dort stellte sie die Kreisvorsitzende Rhön-Grabfeld des Nordbayerischen Musikbundes, Renate Haag (Alsleben) vor.

Ihr besonderer Gruß galt dabei den Ehrengästen, darunter der ehemalige Landtagspräsident Hans Böhm (Unsleben) mit seiner Frau Elke, stellvertretender Landrat Josef Demar (Großbardorf), Bürgermeister Thomas Helbling und Bezirksdirigent Jürgen Weyer (Brendlorenzen). Beim Festzug am Sonntag kam noch Bezirksvorsitzender und stellvertretender Präsident des Nordbayerischen Musikbundes, Werner Höhn (Hassfurt) sowie Pfarrer Karl Feser dazu, ebenso Mitglieder des Stadtrates von Bad Königshofen und des Kreistags Rhön-Grabfeld.

"Ich spreche heute für Zwei," sagte Hans Böhm und überbrachte die Grüße der Schirmherrin des Festes, MdB Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie war aus terminlichen Gründen verhindert. Böhm sagte, dass ihn mit der Musikkapelle und deren Jubiläum sehr viel verbindet, vor allem seine politische Laufbahn. 40 Jahre sind es bei ihm, dass er in den Landtag gewählt wurde, wo er zuletzt Landtagspräsident war. Heute ist Böhm im Ruhestand. Auf das Pfingstfest eingehend sagte der als besonders humorvoll bekannte und beliebte Politiker: "Der Heilige Gast kam im Sturmesbrausen, doch man hat ihn weg gejagt und so blieb er in Merkershausen."  Hier herrsche Harmonie in der Gemeinde, Eintracht sei vorhanden und vor allem Zusammengehörigkeit. Das zeige das Dorffest aber auch der Sternmarsch. "Der führte nämlich alle zusammen."

Stellvertretender Landrat Josef Demar überbrachte die Grüße von Landrat Thomas Habermann und hatte auch ein Geldpräsent als Geschenk zum Jubiläum dabei. Merkershausen zeige sich von seiner besten Seite und dass hier Gemeinschaftssinn vorherrscht, sei bekannt. Demar lobte die hervorragende Musik, verwies gleichzeitig aber auch auf die dazu notwendige Ausbildung, die beim Musikverein Merkershausen Vorrang habe. Auf den Sternmarsch des Samstagabend eingehend, sagte Demar, dass man die Musikkapelle Merkershausen durchaus mit einem leuchtenden Stern am Musikhimmel des Landkreises Rhön-Grabfeld vergleichen könne. Der Landkreis könne stolz auf das hier Geleistete sein.

Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling meinte, das Wetter betreffend, dass man wohl noch in zehn Jahren von diesem Traumwetter sprechen werde. Sein besonderer Dank galt der Vorstandschaft, aber auch den vielen Helferinnen und Helfern, ohne die dieses Fest gar nicht möglich gewesen wäre. "Danke dem Musikverein Merkershausen für die Ausrichtung und all den vielen Freiwilligen fürs Mithelfen." Musik war an diesem Tag denn auch Trumpf. Schon tagsüber war einiges geboten. So hieß es:  "Jugend musiziert", wobei sich die musikalische Früherziehung ebenso vorstellte wie die Bläserklasse der Grabfeldschule und die Big-Band. Es folgte ein Stimmungsabend mit den Wülfershäuser Musikanten. Der Sonntag brachte den Festgottesdienst mit Pfarrer Karl Feser, wobei Musikerinnen und Musiker den Altardienst übernommen hatten. Zuvor gedachte man im Rahmen der Kirchenparade am Kriegerehrenmal vor der Kirche der verstorbenen Musikerinnen und Musiker. Pfarrer Karl Feser ging auf die Musikinstrumente in seiner Predigt ein und meinte, dass man hier Atem brauche. Dieser Atem, den die Menschen zum leben brauchen, werde vom Heiligen Geist an Pfingsten geschenkt.

Nicht enden wollte der Festzug am Sonntagmittag, wobei auf Grund der hohen Temperaturen die Grußworte kurz gehalten wurden. Die Musikerinnen und Musiker begeisterten nicht nur durch ihre Beiträge beim Festzug, sondern vor allem mit dem Gemeinschaftschor, dirigiert von Bezirksdirigent Jürgen Weyer (Brendlorenzen) und dem Bezirksvorsitzenden, Werner Höhn (Hassfurt). Gespielt wurde der NBMB Jubiläumsmarsch, sowie Cantata Jubilata, gefolgt von der Bayernhymne und dem Deutschlandlied. Danach gab es wieder viel Musik am Dorfplatz und das Fest wurde am Abend mit der Gruppe "Bedörend  öhrend" und ihrem "heftich, deftichem Blechblosn" beendet. Für die Kinder gab es tagsüber ein eigenes Programm in der umgebauten Pfarrscheune mit Schminken, Dosenumspritzen, Bastelarbeiten und einiges mehr. Insgesamt ein Geburtstagsfest, bei dem der Musikverein Merkershausen alle Register seines Könnens gezogen hatte und damit sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

von Hanns Friedrich

Der große Gemeinschaftschor am Pfingstsonntag war ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis. Dirigiert wurden die Musikerinnen und Musiker von Jürgen Weyer, dem Bezirksdirigenten des Nordbayerischen Musikbundes.

Die Ehrengäste verfolgten den Festzug auf einem eigenen Wagen am Rande des Weges, den die Musikkapellen am Sonntagnachmittag nahmen.

Trotz brütender Hitze spielten sich die Musikerinnen und Musiker der mehr als 20 Musikvereine mit ihren Darbietungen beim Gemeinschaftschor schnell in die Herzen der Zuschauer.

Für die Schirmherrin, MdB, Dorothee Bär, sprach der ehemalige Landtagspräsident Hans Böhm die Grußworte und lobte vor allem den Gemeinschaftssinn.

Stellvertretender Landrat Josef Demar war an beiden Tagen beim Musikfest in Merkershausen. Beim Sternmarsch am Samstagabend überreichte er ein Präsent von Landrat Thomas Habermann an den Musikvereinsvorsitzende Toni Schneider.

Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger war bei der Musikkapelle Merkershausen als Musiker integriert, stellte sich beim Gemeinschaftschor aber durchaus einmal als "Notenhalter" zur Verfügung. Fotos: Hanns Friedrich