60 Jahre Stadtkapelle Ostheim v. d. Rhön - Ehrenabend

Ostheim. (rar) Vor 60 Jahren wurde die Stadtkapelle Ostheim wieder gegründet. Eine lange Zeit, in der zahlreiche Musiker und Ehrenamtliche zum Gelingen beigetragen haben. Anlässlich des Jubiläums wurde am Samstag ein Ehrenabend abgehalten, in dem diesen Mitgliedern der Stadtkapelle die verdiente Anerkennung ausgesprochen wurde.

In der Aula der Grundschule hatte man sich versammelt und wurde musikalisch durch das Jugendorchester „Fortissimo“ unter der Leitung von Stadtmusikmeister Walter Bortolotti, der eine Woche zuvor im Rahmen des traditionellen Osterkonzerts der Stadtkapelle für seine 30-jährige Dienstzeit als Dirigent ausgezeichnet wurde, unterhalten. Monika Weber, Vorsitzende des Musikvereins Stadtkapelle, hieß die zahlreichen Gäste und Ehrengäste willkommen. Ganz besonders freute sie sich, einige der Gründungsmitglieder begrüßen zu können. So waren Wolfgang Feldner (Klarinette), Rainer Klee (Bariton), Kurt Rottmann (Tuba) und Werner Stiel (Tenorhorn) anwesend, die vor 60 Jahren aktiv in der Kapelle Musik spielten. Auch passive Gründungsmitglieder waren erschienen. Weber bat Gerhard Barthelmes, Irmgard Fischer, Albin Just, Rainer Kochinki, Kurt Marschall, Harry Strempel und Paul Weisenseel auf die Bühne. Zum Teil sind heute die Kinder und Enkelkinder der Gründungsmitglieder in der Kapelle aktiv.

Schon 1951 regte der erste Dirigent Emil Lueg den Wiederaufbau einer Kapelle in Ostheim an. 1954 wurde mit sieben Trommlern und neun Pfeifern ein Spielmannszug gegründet, aus dem ein Jahr später die Stadtkapelle mit 20 Musikern hervor ging, wie Weber aus der Historie berichtete. Am 22. April 1955 erfolgte der erste Auftritt. Seitdem folgten zahlreiche Höhepunkte, wie der erste Platz bei der Teilnahme am ersten bayerischen Landesmusikfest im Jahr 1960 oder die Ausrichtung des dreitägigen Bundesmusikfestes in Ostheim im Jahr 1969, bei dem tausende Besucher angelockt wurden. Beim Wertungsspielen konnten regelmäßige hervorragende Ergebnisse und erste Plätze eingefahren werden. Beim Gemeinschaftskonzert des Bayerischen Rundfunks in den 80er Jahren spielte man als Vertretung Unterfrankens und hat mittlerweile sowohl mit dem Jugendorchester als auch mit der Stadtkapelle eine CD aufgenommen. „Das gute Miteinander ist der Schlüssel zum Erfolg“, so die Vorsitzende, die erklärte, wie viel Spaß ihr die Tätigkeit mache, und für die gute Zusammenarbeit, auch mit der Stadt Ostheim, dankte.

Als Vertreter der Stadt und „überzeugter Fan der Stadtkapelle“ entrichtete Bürgermeister Ulrich Waldsachs seine Grußworte. „Die Stadtkapelle gehört zu Ostheim, wie das Rathaus an der Marktstraße“, stellte das Stadtoberhaupt fest. Sie sei „der musikalische Botschafter unserer Stadt“, mache diese überregional bekannt und leiste einen wichtigen Beitrag zum „kulturellen Renommee, das Ostheim über die Stadtgrenzen hinaus genießt“, so Waldsachs weiter. Seit der Wiedergründung habe sich die Kapelle „größenmäßig und qualitativ stetig verbessert“, wofür er Anerkennung und Dank an alle Verantwortlichen aussprach. Mit ihrem „breit gefächerten Repertoire“ und ihrer „jugendlichen Frische“, spiele sich die Stadtkapelle „direkt in die Herzen der Zuschauer“ und rege mit Experimentierfreudigkeit und „hervorragender Jugendarbeit“ auch immer wieder junge Musiker zum Mitmachen an. Das Vororchester „Fortissimo“ sei „ein gutes Podium“, um Erfahrungen zu sammeln. Schließlich sei Musik in der sozialen, geistigen und emotionalen Entwicklung von jungen Menschen „nicht unwichtig“, stellte Waldsachs fest. Er wünschte sich, dass die leidenschaftliche Arbeit fortgesetzt wird und bekannte: „Es ist das beherzte Musizieren, dass die Leistungen so überzeugend macht.“

Dann wurde geehrt, wobei zunächst Renate Haag, Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbund (NBMB)-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, für langjährige aktive Musikertätigkeit die Ehrennadeln des NBMB überreichte. Die Stadtkapelle Ostheim, eine der ersten Mitgliedkapellen im NBMB, könne „zurecht stolz zurückblicken“ und müsse angesichts der vielen jungen Musiker auch keine Angst vor der Zukunft haben, so Haag. Anschließend nahmen Monika Weber und ihr Stellvertreter Gisbert Hander die vereinsinternen Ehrungen vor, wobei ebenfalls für 10-, 20-, 30- und 40-jährige aktive Mitgliedschaft geehrt wurde. Nachdem der offizielle Teil mit dem flotten „We will rock you“ durch das Jugendorchester beendet wurde, lud die Stadtkapelle alle Gäste zu einem Imbiss ein.

von Ralph Rautenberg

Fabian Allgeier, Felix Allgeier, Mona Diepholtz, Elias Diepholtz, Julia Dietz, Julian Dytrt, Nathalie Grief, Kristina Grötsch, Steven Grötsch, Jean-Christoph Hampl, Selina Marschall, Lena Münch, Julian Münch, Felix Nöthling, Katharina Schmalen, Adrian Schmalen, Léon Schneider, Benjamin Schultheis, Jonas Städtler, Hanna Weber und Julian Weber (alle Ehrennadel in Bronze für 10 Jahre aktive Musikertätigkeit).

Martin Wirthmann (in Silber für 20 Jahre) Alexander Dorst, Ralf Städtler, Sabine Thanisch und Monika Weber (in Gold für 30 Jahre), Klaus Balling, Holger Dytrt, Gisbert Hander, Doris Mühlfeld, Gaby Schuhmann und Alice Spiegel (in Gold für 40 Jahre).

Selina Marschall, Lena Münch, Steven Grötsch, Kristina Grötsch, Katharina Schmalen, Felix Nöthling, Elias Diepholtz, Julian Münch, Adrian Schmalen (alle aktiv seit dem Jahr 2000), Jonas Städtler (2002), Manfred Schneider, Mona Diepholtz (beide 2003), Felix Allgeier und Julian Weber (beide 2004, für mindestens 10 Jahre aktive Beteiligung).

Ralf Städtler (1990), Martin Wirthmann (1991), Berthold Ledermann (1992), Yvonne Metz, Andreas Koch (beide 1993), Ursula Ledermann, Volker Gue und Tobias Orf (alle 1994, 20 Jahre) Monika Weber (seit 1984, 30 Jahre) und Klaus-Peter Grief (seit 1974, 40 Jahre).

Aktive Gründungsmitglieder sind: Wolfgang Feldner (Klarinette), Rainer Klee (Bariton), Kurt Rottmann (Tuba) und Werner Stiel (Tenorhorn), die vor 60 Jahren aktiv in der Kapelle Musik spielten. Passive Gründungsmitglieder sind: Gerhard Barthelmes, Irmgard Fischer, Albin Just, Rainer Kochinki, Kurt Marschall, Harry Strempel und Paul Weisenseel. Fotos: Ralph Rautenberg