30 Jahre Dirigent der Stadtkapelle Ostheim v. d. Rhön

Goldene Dirigentennadel des NBMB verliehen

Ostheim. (rar) Seit 30 Jahren steht Walter Bortolotti der Stadtkapelle Ostheim als Dirigent vor. Seit 1989 trägt er den Titel Stadtmusikmeister. Zum 31. Mal dirigierte er am Sonntag das traditionelle Osterkonzert. Für diese beeindruckenden Zahlen wurde er im Rahmen des Konzerts gleich mehrfach geehrt.

Am 22. April 1984 fand das erste Osterkonzert unter Bortolottis Leitung statt, wie Monika Weber, Vorsitzende des Vereins Stadtkapelle Ostheim, rekapitulierte. Von Anfang an habe der damals noch sehr junge Dirigent „Respekt und Anerkennung“ der Musiker genossen, da er die Gabe und die Geduld besitze, die verschiedensten Musikstile so zu erklären, „dass wir es umsetzten können“. Auch seine pädagogischen Fähigkeiten, mit Vermittlung von Werten, Verständnis für die Musiker und aufmunternden Worten, seine Freude an der Arbeit und seine fröhliche Art, lobte Weber. Dies sei eine „gesunde Mischung, die uns schon seit 30 Jahren verbindet“, sprach sie im Name aller Musiker. Dabei sprudle Bortolotti noch immer vor neuen Ideen. Besonderen Wert lege er auf die Jugendarbeit, wovon die Stadtkapelle immer wieder profitiere und was sich auch am Erfolg seiner Musikschule „Da Capo“ zeige. Die Gründung des Jugendorchesters „Fortissimo“ gehe auch auf sein Bestreben zurück, so Weber. Er sei „der Motor der Musikanten, unser wichtigster Mann, unser Trainer“, schloss die Vorsitzende ihre Laudatio und überreichte dem Dirigenten als Geschenk der Kapelle einen Gutschein für einen Konzertbesuch von Ernst Hutter. Ein Dankeschön richtete Weber auch an Bortolottis Ehefrau Anette, die für den Musikverein viel Freizeit opfern müsse. Sie erhielt einen Blumenstrauß.

Bürgermeister Ulrich Waldsachs konnte sich dem Dank nur anschließen und bezeichnete die Ernennung Bortolottis zum Dirigenten vor 30 Jahren als „weise und positiv nachhaltige Entscheidung“ von Stadt und Verein. Dem musikalischen Leiter seit es „vortrefflich gelungen, das ohnehin schon hohe Niveau des Klangkörpers Stadtkapelle weiter zu steigern und dem Zeitgeist anzupassen“, so das Stadtoberhaupt. Mit seinem musikalischen Können und seiner dynamischen Wesensart gelinge es ihm immer wieder auch junge Menschen für die Musik zu begeistern. Zudem sei er für die Stadt ein „zuverlässiger und exzellenter Ratgeber“ für die musikalische Ausgestaltung von Festen und Veranstaltungen. Für den „vorbildlichen Einsatz für das Kulturgut Musik“ erhielt Bortolotti vom Bürgermeister ein Präsent der Stadt.

Die goldene Dirigentenadel hatte Renate Haag, Vorsitzende des Nordbayerischen Musikbund-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, dabei. Launisch erklärte sie, was einen guten Dirigenten ausmache: „Zusammen anfangen und zusammen aufhören.“ Als Musiker liebe man die Dirigenten die zuhören können, als Zuschauer die Dirigenten die tanzen, so Haag. „Das mit dem Tanzen klappt schon ganz gut“, meinte sie augenzwinkernd, ehe sie Bortolotti für seine Verdienste um die deutsche Blasmusik die Ehrennadel ansteckte. Er habe für die Stadtkapelle Ostheim und die Blasmusik in der ganzen Region „viel getan“.

Bortolotti selbst dankte für die zahlreichen Ehrungen, gab einen Teil des Lobes aber an seine Musiker weiter: „Ohne euch wäre ich verloren!“ Diese hatten auch noch eine Überraschung für ihren Dirigenten parat. Nach der Pause überreichten sie ihm nacheinander 30 rote Rosen, für jedes Jahr eine.

von Ralph Rautenberg

Bürgermeister Ulrich Waldsachs (links) dankte Stadtmusikmeister Walter Bortolotti im Namen der Stadt für seine Verdienste rund um die Musik.

Renate Haag steckte Walter Bortolotti für 30 Jahre Dienstzeit die goldene Dirigentennadel des Nordbayerischen Musikbundes an.

Eine rote Rose für jedes Jahr als Dirigent. Die Musiker der Stadtkapelle Ostheim dankten Walter Bortolotti mit einer besonderen Aktion.