40-jähriges Bestehen der Trachtenkapelle Rödles

Ein kurzer Rückblick

Rödles (ger).   „40 Jahre Trachtenkapelle Rödles“ war beim ehrenvollen Kommersabend am Samstag im Gemeinschaftshaus der Besengaugemeinde Anlass genug, Rückblick zu halten über deren Gründung und Entwicklung: An einem Sommertag im Jahre 1970 machte Alois Eckert den Vorschlag zur Gründung einer Musikkapelle. Seine Anregung fand sofort großen Anklang - in kurzer Zeit bekundeten 29 Jugendliche  aus Rödles, sechs aus Reyersbach, vier aus Bastheim und drei aus Braidbach ihr Interesse.

Als Musiklehrer konnte Anton Kümmeth aus Fladungen gewonnen werden, der im September 1970 zusammen mit Sohn Lothar „mit voller Hingabe“ mit der Grundausbildung begann. Am 28. Februar 1971 wurde der Musikverein Rödles im von 31 Anwesenden gegründet und gleichzeitig der Beitritt zum Nordbayerischen Musikbund NBMB beschlossen.

Am Palmsonntag und am Osterfest 1971 begleiteten die Jungmusiker bereits die Prozessionen. Im Juli überraschte die junge Kapelle mit einem gelungenen Standkonzert zur Feier des Kirchenpatrons St. Ullrich und an Weihnachten mit eigenem Konzert.

In der Generalversammlung im März 1972 wurden die Grundzüge für heimatgebundene Tracht nach Planung und Skizzen von Rektor Max Mölter, Kreisheimatpfleger aus Nordheim, festgelegt: schwarze Kniebundhose, weißes Hemd, roter Seidenschleifenbinder, ärmellose schwarze Weste mit aufgestickter Silberdistel als Vereinswappen, weiße Kniebundstrümpfe und schwarze Trachtenschuhe. Männer tragen diese Tracht noch heute.

Im Sommer 1972 begann in Braidbach einer weitere Gruppe von neun Musikanten mit der Grundausbildung. Sie konnten Anfang 1973 in die Jugendtrachtenkapelle aufgenommen werden. Im Juni 1973 nahm die Kapelle in Großbardorf zum zweiten Mal in der Unterstufe an einem Wertungsspiel teil und erzielte einen „1. Rang mit Auszeichnung“. Auch in der Mittel- und Oberstufe erhielt die Kapelle in den folgenden Jahren diese Auszeichnung.

Im Herbst 1974 zählte die Kapelle bereits 52 aktive Musiker, im September begannen weitere 16 Jugendliche mit der Ausbildung. Höhepunkt des Jahres 1976 war der Festzug mit 32 Kapellen und dem anschließenden Gemeinschaftschor. Währenddessen kam auch das gesellschaftliche Leben nicht zu kurz. Mehrtägige Ausflüge führten 1976 nach Berchtesgaden und 1976 nach Berlin. Sie förderten ebenso das Gemeinschaftsgefühl wie 1987 eine Fahr nach Bonn mit Besuch des Deutschen Bundestages und 1992 ein Wochenendausflug an den Chiemsee.

1981 legte Toni Kümmeth, der hervorragende Jugendarbeit geleistet hatte, das Dirigentenamt nieder. Als Ehrendirigent fühlte er sich bis zu seinem Tod mit der Jugendtrachtenkapelle Rödles verbunden. Wilfried Baumeister übernahm die Leitung der Kapelle. Sein Schwerpunkt war die Marschmusik. In der Folge waren die Rödleser bei mehreren Marschmusikwettbewerben erfolgreich.

Aus beruflichen Gründen war die Anzahl der Musiker Ende der 1970 und noch in den 1980er Jahren stark rückläufig. Um den Fortbestand der Kapelle zu sichern wurde vermehrt Wert gelegt auf Kinder- und Jugendausbildung. Dies geschieht in den letzten Jahren durch qualifizierte Fachlehrer der Kreismusikschule in Bad Königshofen.

1983 wurde der seit Gründung des Vereins als zweiter Vorstand fungierende Otto Fiedler an die Spitze des Vereins berufen. Sechs Jahre später, 1989, wurde Erich Straub zum ersten Vorsitzenden ernannt. Sein Amt übernahm 2007 Michael Baumeister, Straub wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im September 1998 hatte Gerold Straub die Dirigentschaft übernommen. Wilfried Baumeister wurde aufgrund besonderer Verdienste und langjähriger Vereinszugehörigkeit zum Ehrendirigenten ernannt. Seit Mai 2003 wird die Trachtenkapelle von Jutta Fatt dirigiert.

Im Juli 2005 ging ein Konzert der anderen Art in der Scheune der Familie Link in urigem Ambiente über die Bühne. Drei unterschiedliche örtliche Musikstile wurden zum „Sound aus der Scheune“ vereint: Der Blechsound der Trachtenkapelle Rödles, der Sambarhythmus der Gruppe Ratatong und die Frauenstimmen des Dorfes.

Im Jahr 2006 feierte die Trachtenkapelle 35. Geburtstag mit Festkommers und Ehrungen. Dorfplatzmusik konnten die Bürger in Rödels am 6. Mai genießen. Ein von Jugendlichen der Trachtenkapelle organisierter Filmabend im Backhaus fand viel Anklang: gezeigt wurde eine Filmdokumentation über das erste große Musikfest der Kapelle 1975.

„Musik, Kunst und Mehr“ lautete das Motto des Besengau-Blaskapellentreffen im September 2006 in Rödles, das überaus großen Anklang fand.  Absoluter Höhepunkt 2009 war das 37. Besengau-Blaskapellentreffen im Juli. Daneben beteiligt sich  Trachtenkapelle Rödles am Gustav-Fuchs-Fest in Wechterswinkel, an Standkonzerten in Bad Neustadt und Mellrichstadt, am Weihnachtskonzert in der Besengauscheuer Bastheim, hinzu kommen noch Ständchen zu runden Geburtstagen, an Ehejubiläen sowie die Umrahmung von kirchlichen Feiertagen.

von Gerlinde Partl