Die Temperaturen passten sehr gut zum Frühlingsfest des Musikvereins Willmars am vergangenen Samstagabend in der Festhalle, als Vorstand Erich Straub die Gäste willkommen hieß. Besonders begrüßte er den stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes Friedhelm Landgraf mit Gattin. Nach eigenem Bekunden ist es für diesen immer wieder eine Freude, in seinem Heimatort Willmars zu sein. Auch aus Oberkotzau war der 83-jährige Vorsitzende des Musikvereins angereist. Elmar Hofmann, Bürgermeister Raimund Voß und Stadtkapellmeister Walter Bortolotti waren gleichfalls unter den Gästen zu finden. Mit Leonie Krech und Alexander Neubauer führte ein junges Paar frisch durch das Programm.
Mit „Sound of Spring“ von Fritz Neuböck hatte Dirigentin Daniela Wagner mit ihren Musikerinnen und Musikern den Abend eröffnet. „Frühlingszauber“ eine Polka von Guido Henn und „Jubelklänge“ von Ernst Uebel, sein schönster Marsch, der als heimliche Klingenthaler Hymne gilt, waren zu hören. Die solistische Einlage „Nautalius“ von Thomas Lang mit Philipp Bohn an seinem Schlagzeug, voll Power und mit Ausdauer gespielt, war beeindruckend. Klar, dass er bei dieser Lautstärke Ohrenschützer tragen musste. Philipp Bohn hat übrigens im letzten Sommer in Brandenburg beim Bundesentscheid den 2. Platz belegt. Aber nicht nur in Richtung Schlagzeug tut sich in Willmars was, auch die Querflöte stellte sich mit Celine Bätzel und einem Zweizeiler vor.
Eine Hommage an Udo Jürgens, arrangiert von Kurt Gäble, waren seine bekannten Songs „Siebzehn Jahr, blondes Haar“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Griechischer Wein“. Gemütlich und sanft ging es mit „Pavane in Blue“ von Ted Huggens zu, der es versteht, moderne Blasmusik zu schreiben. Seine „Fascinating Drums“ waren schon etwas flotter. Als Kontrastprogramm zur Blasmusik trat der Kirchenchor Filke/Willmars unter Leitung von Andrea Hofmann in Erscheinung mit einem Kanon „Fröhlich fangt alle an“, „Amazing Grace“ und schließlich mit dem fröhlich-frechen „Zu Regensburg auf der Kirchturmspitz“, wobei Dominik Mayer als Solist aus dem Hintergrund des Öfteren „Wer da?“ rief. Auch der ökumenische Kirchenchor Neustädtles mit seinem Dirigenten Michael Friedrich, der auch Ausbilder und aktiver Musiker beim Musikverein Willmars ist, leistete seinen Beitrag mit „Fröhlich klingen unsere Lieder“, der wirklich frisch und fröhlich daher kam. Bei Pata Pata von Miriam Makeba, mit Gitarrenklängen untermalt, hatten die Damen, die in de Überzahl waren, den Textpart, während die Herren im Hintergrund mit Dum Dum einfielen. „Have a nice Day“, bei diesem Lied merkte man dem Chor so richtig die Freue am Singen an.
Mit einem Frühlingswalzer von Peter Schad und seinen oberschwäbischen Dorfmusikanten trat der Musikverein wieder in Aktion. Noch einmal Musik von Guido Henn: die Polka „Musikantensehnsucht“, ein eleganter Melodienbogen mit fließendem Wechsel zwischen Dur und Moll und besonders romantischer Melodienführung
Nachwuchsschlagzeuger Nico Pieczonka kam bei „Pepper Island“ ohne Ohrenschutz aus, hatte es aber ebenso gut drauf wie Michelle Bätzel, die ihren männlichen Drummern in nichts nachstand. Nico ist seit 2007 in Ausbildung und mal mehr und mal weniger motiviert, an diesem Abend war er es wohl wieder, wie Erich Straub anmerkte.
„Vivo per lei“ von Andrea Bocelli, gefühlvoll, mit einem Hauch italienischer Musik, wurde allen Blasorchestern der Welt zugänglich gemacht. Wer kennt nicht die „kleine kesse Biene Maja“, gesungen von Karel Gott, der Goldenen Stimme Prags. Beim Blumenwalzer tauschte Dirigentin Daniela Wagner den Dirigentenstab mit ihrer Posaune, auf der sie einen langen Atem bewies.
Erich Straub ergriff noch einmal das Wort und dankte allen, die zum großartigen Gelingen dieses musikalischen Akzentes beigetragen haben. Daniela Wagner hat die Musiker durch Professionalität und unermüdliche, freundliche und motivierende Vorbereitung zu dieser musikalischen Leistung geführt. Sein besonderer Dank ging an die 2. Dirigentin und 2. Vorsitzende Tonja Müller, die die meisten Aufgaben hat und ihm eine große Unterstützung ist. Beide Damen erhielten einen Frühlingsstrauß, ehe sich die Musiker mit den „Alten Kameraden“ und einer Marsch-Zugabe schwungvoll verabschiedeten.
Ehrungen beim Musikverein Willmars
Während des Frühlingskonzerts des Musikvereins Willmars stand eine Reihe von Ehrungen für aktive Musikertätigkeit an, die der stellvertretende Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Friedhelm Landgraf, vornahm.
Für 10 Jahre aktive Musikertätigkeit erhielten die Ehrennadel des NBMB in Bronze Johanna Bohn, Philipp Bohn und Jessica Leipert; für 20 Jahre die Ehrennadel in Silber des NBMB und der BDMV (Bundesvereinigung deutscher Musikverbände) Thomas Gerlach; für 30 Jahre die Ehrennadel in Gold des NBMB und der BDMV „30“ Joachim Krech und Sandra Neugebauer-Eckers; und schließlich wurden Erich Straub und Robert Gerlach für 40 Jahre mit der Ehrennadel in Gold der BDMV „40“ geehrt.
Auf 10 Jahre passive Mitgliedschaft konnten zurückblicken:
Dominik Dekant, Lukas Dekant, Martina Dekant, Ludwig Hofmann, Burkard Marschall, Sophie Marschall, Raimund Voß, Franz-Georg Weigand, Johanna Bohn, Philipp Bohn, Bettina Leibert und Andy Sauerbrey. Alle Geehrten wurden mit einem kleinen Präsent bedacht.
Eine herausragende Ehrung erfuhr Elmar Hofmann, der 2001 zum Musikvereinsvorstand gewählt wurde. Ganze 10 Jahre demonstrierte er, was Ehrenamt bedeutet, er war ein Glücksfall für den Verein, so die Laudatio seines Nachfolgers Erich Straub. Auch für Karin Hofmann hatte er lobende Worte, die ihrem Mann mmer viel Zeit für seine Vereinsarbeit gelassen hat. Dafür erhielt sie einen Frühlingsstrauß und Elmar Hofmann ein Rotdorn-Bäumchen.
von Brigitte Gbureck
