Stürmischer Beifall für das Kreisblasorchester

53 Musikerinnen und Musiker zogen alle Register

Bad Königshofen (hf). 53 Musikerinnen und Musiker begeisterten am Sonntagnachmittag beim Konzert im großen Kursaal der Frankentherme die zahlreichen Zuhörer. Die waren aus dem gesamten Rhön-Grabfeld-Kreis gekommen und so mußte immer wieder Stühle nachgestellt werden. Am Ende zeigte der stürmische Beifall, daß Dirigent Kuno Holzheimer, künstlerischer Leiter an der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, mit den ausgewählten Stücken den Geschmack des Publikums getroffen hatte. „Einfach fantastisch... die spielen hervorragend..  ein gutes Orchester... prima Stücke und ein gelungener Sonntagnachmittag.“ Das hörte man von den Besuchern immer wieder.

Die Besonderheit: Die Musikerinnen und Musiker führten selbst durch das Programm und stellten jeweils den Komponisten und das Stück vor. Bewußt sei dies so gewählt worden, sagte Renate Haag vom Kreisverband des Nordbayerischen Musikbundes in Rhön-Grabfeld. „Kuno Holzheimer, unser Dirigent, will damit das Selbstbewusstsein stärken.“  Sie verwies aber auch darauf, daß Holzheimer meist selbst bestimmen muß, wer das machen soll, „denn freiwillig meldet sich keiner, weil ein jeder glaubt, er kann das nicht.“

Mit der Festival Ouvertüre von Hans van der Heide hatte das Konzert begonnen und die Gäste erfuhren, daß es sich hier um ein Pflichtstück der Mittelstufe im Jahr 2011 handelt. Renate Haag konnte zum Konzert auch zahlreiche prominente Gäste willkommen heißen. So den stellvertretenden Landrat Helmut Will (Mellrichstadt), den Bezirksvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes für Unterfranken, Werner Höhn (Haßfurt), Bürgermeister Thomas Helbling (Bad Königshofen) und auch den Bundesdirigenten des Nordbayerischen Musikbundes, Ernst Oestreicher, sowie den Kreisvorsitzenden im Nordbayerischen Musikbund, Helmut May.

Die Zuhörer erfuhren, daß die Musikerinnen und Musiker aus 25 verschiedenen Vereinen kommen und die Musik so bunt wie die verschiedenen Trachten sein wird. Zwischen 12 und 55 Jahre sind die Altersstufen, wobei unter anderem ein Vater mit Sohn, ein Vater mit Tochter, eine Mutter mit Sohn und Tochter und ein Vater mit seinen drei Söhnen mitspielt. „Es ist damit fast ein echtes Generationenorchester,“ scherzte Renate Haag, „lediglich Oma, Opa und Enkel fehlen uns noch.“  An insgesamt drei Wochenenden hat man in Mellrichstadt, dort in der Aula der Grundschule geprobt, wofür Renate Haag dem Landkreis für die kostenlose Bereitstellung des Raumes dankte. Man habe viel gelacht, viel Spaß gehabt, aber auch sehr viel geübt.

Das zeigte sich dann auch im Konzert, das sehr kontrastreich gestaltet war und Einblicke in die Welt der Musik gab. So gab es als zweites Stück einen Konzertmarsch mit dem Titel „Die Regimentskinder“ von Julius Fucik. Er gehörte neben dem Florentinermarsch zu den bekanntesten Werken. Die Besonderheit dabei: Ein Teil der Melodie wurde von den Musikerinnen und Musikern gepfiffen und wer im Saal wollte, der durfte da natürlich mitpfeifen. Als nächstes stand das Pflichtstück der Mittelstufe „Russian Tales“ von Flavio Bar auf dem Programm. Die Musikerinnen und Musiker verstanden es hier wirklich Einblicke in ein dörfliches Fest zu geben, dann aber auch die Traurigkeit zu vermitteln, weil der Mann in den Krieg zog und schließlich wieder mit Frühlingsmelodien begrüßt wurde.

„Sehnsucht nach Böhmen“ nannte sich der Walzer, ebenfalls ein Pflichtstück bei der traditionellen Blasmusik, der eine intime böhmische Atmosphäre verbreitete, wie die Zuschauer erfuhren. Das Polka-Pflichtstück „Wir Musikanten“ von Kurt Gäble sei zwar eine Polka, verbreite aber doch eher eine gefühlvolle melodische Harmonie. 1897 entstand der Marsch „Furchtlos und treu“ von Julius Fucik. Es handelte sich dabei um einen der schönsten Marschkompositionen. Weiter ging es nach einer Pause mit modernen Stücken wie „Robinson Crusoe“ und „A little Suite of Horror“ von Thomas Dorr. Melodien aus „Freitag, der 13., Mitternachtsszene, Wurdalak, Voodoo und Halloween Party wechselten sich ab. Da konnte man dann fast das Klappern von Knochen, Schreie aus dem Wald oder das nächtliche Rufen verschiedener Waldtiere hören. Ein Stück, kaum zu übertreffen. Letztendlich beendete die Musikerinnen und Musiker den Konzertnachmittag dann mit Melodien aus Grease, Flashdance und Footloose und als Zugabe gabs noch einmal „die Regimentskinder“ und einen Choral zum Abschluss.

Ein gelungenes Konzert bot das Kreisblasorchester im großen Kursaal unter der Leitung von Kuno Holzheimer, dem künstlerischen Leiter der Musikakademie Hammelburg. Die Musikerinnen und Musiker gaben einen breiten Einblick in die Vielfalt der Musik. Foto: Friedrich

Im Alter zwischen 12 und 55 Jahren präsentierte sich das Kreisblasorchester und macht damit seinem Namen „Orchester der Generationen“ alle Ehre. Jung und alt spielten gemeinsam altbekannte Stücke aber auch Modernes. Foto: Friedrich

Foto: Friedrich

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