Unterfrankens Jungmusiker begeisterten mit umfangreichem Programm

Percussion-Ensemble mit Samba Improvisationen eines der Highlights

Bad Neustadt-Gartenstadt (hf). Was die Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren auf der Bühne des Stadtsaals der Gartenstadt in Bad Neustadt boten – das war einfach „Spitze“. Eine einhellige Meinung der zahlreichen Besucher des Konzertabends zum Abschluß der Unterfränkischen Bläserwoche. Highlights waren unter anderem das Flötenquartett mit „Tears in Heaven“ aber auch das Percussion-Ensemble mit „Samba Improvisationen“ und der Titel „Blue Suede Shoes“ mit Iris Eckert (Gesang), bei der Vorstellung der einzelnen Ensembles. Natürlich begeisterte im zweiten Teil des Abends dann das Gesamtorchester unter der Leitung von Klaus Hammer, der auch durch das Programm führte und Informationen zu den einzelnen Stücken gab.

Mit „Men of Harlech“ und dem Trompeten-Ensemble mit Pauken unter der Leitung von NBMB Bezirksdirigent Jürgen Weyer aus Brendlorenzen wurde der Abend eröffnet, bevor der Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes für Unterfranken, Werner Höhn (Haßfurt) die Hintergründe einer Bläserwoche erläuterte und meinte, daß der Applaus die Musiker immer wieder zu Höchstleistungen herausfordere. Seit 28 Jahren gebe es diese Unterfränkische Bläserwoche, deren Ziel es ist die Vielfalt der Blas- und Orchestermusik jungen Leuten nahe zu bringen. Acht Tage lang hatte man in der Musikakademie Hammelburg zusammen geprobt (wir berichteten). Vor allem das Spiel in kleinen Gruppen sei gefragt und eines der Arbeitsziele, Dank sagte Unterfrankens Bezirksvorsitzende an alle 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch an die Dozenten, die mit viel Engagement tätig waren.

Die Blasmusik habe gerade in Unterfranken einen besonders hohen Stellenwert, sagte Höhnt und dankte Bezirksdirigent Jürgen Weyer für die Gesamtleitung der Bläserwoche aber auch Klaus Hammer und Tanja Domes und Tanja Berthold ebenso wie dem Musikverein Brendlorenzen, der die Organisation des Konzertabends übernommen hatte. Weiter ging es dann musikalische mit dem Bossa Nova aus „Three Latin Dances“. Hier war das große Holzbläser-Ensemble und die Rhythmusgruppe zu hören bevor das Tiefblech Ensemble mit dem Titel „Power“ auftrat. Ungewöhnlich sei hier der sieben viertel Takt, erfuhren die Gäste und daß die Gruppe das Stück selbst eingeübt habe.

Tanja Domes berichtete dann von dem großen Wert, den so eine Bläserwoche habe und konnte aus eigener Erfahrungen erzählen. Vor allem die Ensembles seien hier gefragt. Das sei wichtig, da dies so in den Musikvereinen nicht der Fall sein kann. Die jungen Musikerinnen und Musiker würden damit auch einmal lernen die Führung in einem Musikstück zu übernehmen. Ein Beispiel dazu gab es dann vom gemischten Bläserensemble mit „Make your move“. Viel Beifall heimsten danach die vier Musikerinnen des Querflötenquartetts ein, die die Ballade „Tears in Heaven“ vorstellten. Ein Stück, das Eric Clapton geschrieben hatte, nachdem sein vierjähriger Sohn aus dem Fenster eines Hochhauses gestürzt und gestorben war. Dieses Stück, mit dem der Musiker den Tod seines Sohnes verarbeitete, sei zu einem Welthitgeworden.

Kein Halten gab es dann, vor allem für die jugendlichen Zuhörer, als das Percussions-Ensemble mit „Samba Improvisationen“ zu erleben war und sich mit dunkler Sonnenbrille recht „cool“ zeigte. Die vier Musiker, die übrigens ohne Noten spielten, zeigten dann aber, „was sie drauf hatten“ und so war es kein Wunder, daß ihr Auftritt an diesem Abend zu den Highlights gehörte und von den Zuhörern entsprechend gefeiert wurde. Auch das sei ein Teil der unterfränkischen Bläserwoche, sagte Klaus Hammer dann und erwähnte, daß es vor allem aber auch darum gehe, die symphonische Blasmusik kennen zu lernen. Als eine wahre „Einstiegsdroge“ bezeichnete Tanja Domes dann die Bläserwoche, die auch sie dazu geführt habe, weiter zu machen.

Die Begegnung spiele hier ebenso eine Rolle wie der Zusammenhalt und letztendlich sei es auch eine große Herausforderung für die jungen Musikerinnen und Musiker. Sie müssten nämlich hier unter anderem auch unter einem fremden Dirigenten spielen. Schließlich war es noch Iris Eckert, die zum Abschluß des ersten Teils des Abends mit ihrem Gesang „Blue Suede-Shoes“ begeisterte, begleitet vom großen Holzbläser-Ensemble und der Rhythmusgruppe. In dem Stück ging es um blaue Wildlederlackschuhe und eine Erinnerung von Jonny Cash aus seiner Soldatenzeit, berichtete Moderator Klaus Hammer. Nicht endend wollender Beifall zeigte den Ensembles dann, daß sie mit ihren ausgewählten Musikstücken die Zuhörer begeistert hatten.

Das galt dann aber auch für den zweiten Teil des Abends, als das große Orchester unter der Leitung von Klaus Hammer aufspielte. Mit „Glorioso“ eröffneten die jungen Musikerinnen und Musiker bevor sie sich in die Herzen der Zuhörer mit „An Icelandic Rhapsody“ und „New York 1927“ Musiktiteln aus dieser Zeit unter anderem mit dem bekannte Charleston spielten. Weiter ging es mit „Constellation“ und „A Tribute to Edith Piaf“ bevor der Abend mit dem Titel „Gardenparty“ beendet wurde. Ein Abend der wieder einmal zeigte, daß junge Musikerinnen und Musiker ihre Freizeit sinnvoll verbringen können und letztendlich damit auch anderen und sich selbst auch Freude bereiten. Viel Lob gab es immer wieder von den Eltern, Freunden und Bekannten, wenn wieder ein Musikstück gelungen und die Jungmusiker froh waren, es geschafft zu haben. Ein Lob wie, „das hast Du aber gut gemacht,“ machte da sicher ganz stolz.

Sie begeisterten die Zuhörer am Samstagabend im Stadtsaal der Gartenstadt Bad Neustadt: Das Percussion-Ensemble“ mit Samba Improvisation“. Die jungen Musiker spielten dabei ohne Noten und zeigten damit auch, was eine Bläserwoche bewirken kann. Foto: Friedrich

Viel Beifall gab es für die einzelnen Ensembles beim Abschlusskonzert der Unterfränkischen Bläserwoche im Stadtsaal von Bad Neustadt. 60 Junge Musikerinnen und Musiker zeigten hier auf, was sie innerhalb einer Woche gelernt hatten. Ein Konzert, daß eine Vielzahl von Höhepunkten hatte und allgemein viel Lob erhielt. Foto: Friedrich