Viel Lob für die Unterfränkische Berufsfachschule für Musik

Dr. Thomas Goppel: Wir sind stolz auf das bayerische Unikat

Bad Königshofen (hf). Eine exzellente Bildungsschmiede hat Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel die Unterfränkische Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen bezeichnet und Staatsminister Dr. Thomas Goppel meinte, daß man in München stolz auf das bayerische Unikat in Bad Königshofen sein könne. Landrat Thomas Habermann wiederum sprach von einer echte Erfolgsstory, die die Schule aufweisen könne. Motor seien die jeweiligen Schulleiter, so Gerhard Jenemann und dann sein Nachfolger Ernst Oestreicher, der die Einrichtung zu dem gemacht habe, was sie heute unterfrankenweit darstellt: Eine Musikschule, die nicht nur unterfrankenweit, sondern auch bayernweit einen sehr guten Ruf habe. Wichtig, so der Landrat, sei der Blick in die Zukunft und hier sei die Einrichtung sehr gut eingestellt.

Kurz streifte der Landrat die Geschichte der Schule, die im Jahre 1978 begann, als der damalige Landrat Dr. Fritz Steigerwald die ersten Gespräche mit den verantwortlichen Stellen führte und die Schule in den Räumen der früheren Landwirtschaftsschule eine erste Bleibe fand. Am 16. April 1980 wurde die Einrichtung genehmigt und zwar durch den damaligen Kultusminister Dr. Hans Maier. Am 14. September 1982 wurde die Schule dann eröffnet. Die Leitung hatte Gerhard Jenemann. Am 1. März 1989 tritt Ernst Oestreicher die Nachfolge Jenemanns an, der an das Richard-Strauß-Konservatorium nach München wechselt.

Der Landrat erinnerte an die Trägerschaft der Schule, die zu 75 Prozent beim Bezirk von Unterfranken liegt, 25 Prozent sei der landkreiseigene Anteil. Die Schule habe ein echte Erfolgsstory hinter sich und erfreue sich großer Nachfrage. Vor allem die hohe Ausbildungsqualität stellte der Landrat heraus, aber auch die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in der Laienmusik. Viele würden sich als Chorleiter in Gesangvereinen und Musikkapellen engagieren. Sie sei somit ein wahrer Kulturträger. Dies komme auch bei den vielen Konzerten zum tragen, die im gesamten unterfränkischen Raum stattfinden. Das Konzert in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen bezeichnete Habermann immer als einen „besonderen musikalischen Leckerbissen“.

Nicht verhehlt hat der Landkreischef die finanziellen Probleme, die mehr und mehr auftreten und durchaus in Zukunft auch zu existenziellen Schwierigkeiten führen könnten. Hier bat Thomas Habermann Minister Goppel um Unterstützung durch die bayerische Staatsregierung. Dank galt Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der stets ein offenes Ohr für die Einrichtung habe, besonders aber an Schulleiter Ernst Oestreicher für sein außergewöhnliches Engagement. „Es ist phänomenal was sie aus der Schule gemacht haben,“ sagte der Landrat und verwies auf den guten Ruf, das gute kollegiale Verhalten zu Lehrern und Schülern.

Staatsminister Dr. Thomas Goppel spielte in seiner Festansprache zunächst auf das zuvor gespielte Konzerstück von Peter Tschaikowsky an und meinte, daß sich die Schule hier vergleichen lasse. Jedes Instrument spiele eine eigene Stimme und trotzdem klinge es zusammen gut. Umgesetzt bedeutet dies, daß ein guter Gleichklang wichtig sei. Hinzu kommen, daß auch jede Stimme hörbar sein muß. Dr. Goppel dankte zunächst Dr. Bernd Weiß und Landrat Thomas Habermann für das gute Einvernehmen und meinte, daß sich alle an dem Gesamterfolg der Schule freuen sollten. Das gelte auch für München und, so der Staatsminister zu seinem Besuch in Bad Königshofen: „Der Weg von Rhön-Grabfeld nach München ist genau so weit wie umgekehrt.“

Auch Goppel griff die Erfolgsgeschichte der Schule auf, nannte die Bayern und Unterfranken ein fleißiges Völkchen und verwies auf die umfassende Ausbildung, die junge Menschen hier erhalten. Etwas das man durchaus auch in München positiv vermerke. Auf die Anregung von Landrat Habermann eingehend, der um finanzielle Unterstützung bat, sicherte der Minister diese zu und bat den Präsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, Manfred Ach, um Mithilfe. „Die Musikschuleschule in Bad Königshofen ist ein bayerisches Unikat und wir sind stolz darauf,“ stellte Dr. Thomas Goppel fest. Die Schulen seien in Bayern heute nicht mehr aus dem kulturellen Leben wegzudenken, sie würden die entsprechenden Impulse geben. Bayerische Musikschulen hätten einen hervorragenden Ruf und würden vielfältige Aufgaben bewältigen. Es sei die ganze Bandbreite von Musik und Gesang, die man hier erlernen könne. Deshalb sei es ganz wichtig, daß die Basis draußen stimme und dafür sagte er ein herzliches Dankeschön. „Sie machen hier eine exzellente Arbeit!“. 

Auf die Musikschüler eingehend stellte Goppel klar heraus, daß sie oftmals ein Wagnis eingehen, denn Musik als Beruf, das sei nicht einfach. Die Konkurrenz sei nämlich groß, vor allem auch im Ausland. 50 Prozent der Musikschüler kämen nämlich aus dem Ausland. Gerade deshalb sei es wichtig, die Basis zu unterstützen. Auf Diskussionen um den Bau eines Konzertsaales in München eingehend, meinte Dr. Goppel, das dieser schon notwendig sei, denn man habe in der Landeshauptstadt drei der besten Orchester Deutschlands, die man nicht ziehen lassen wolle. Zur Schule Bad Königshofen meinte Goppel schmunzelnd: „Wir sind fast so gut wie die in München, nur, laßt uns noch ein bisschen Zeit.“ Hervorragend nannte er die Verbindungen zum Meininger Staatstheater. Auch in Bayern lasse man sich nicht lumpen, wenn es um die Finanzierung von Theatern gehe.

Daß die Schule nach 25 Jahren so gut da stehe, sei den beiden Leitern Gerhard Jenemann und Ernst Oestreicher zu verdanken, aber auch dem Lehrkörper, dem Bezirk Unterfranken und dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Ohne diese würde die Schule nicht existieren. Die Schule sei sehr gut aufgestellt und man habe damit die Zukunft sicher im Griff. Der Beruf des Musikers sei nicht so einfach stellte Goppel nochmals fest und meinte: „Zum Erfolg gibt es keinen Lift, da müssen auch sie, wie wir alle, die Treppe benutzen.“ Der Staatsminister meinte schließlich, daß er sehr gerne bei der Fahrt im Auto klassische Musik höre und bat darum, auch Aufnahmen der Berufsfachschule für Musik zu bekommen. Unter anderem verwies er auf die derzeit laufenden CD Aufnahmen mit Werken von Valentin Rathgeber. „Sie können gewiss sein, daß ich sie mir anhöre und vor allem, daß sie auch eine Antwort von mir dazu bekommen!“ Der Bad Königshofener Einrichtung wünschte der Staatsminister schließlich weiterhin eine gute Zeit, Glück und Gottes Segen.“

Sie strahlten um die Wette bei der 25 Jahrfeier des Bezirks Unterfranken (von links): Bürgermeister Clemens Behr, Schulleiter Ernst Oestreicher, Staatsminister Dr. Thomas Goppel, MdL Dr. Bernd Weiß, sowie die Bundestagsabgeordnete Dorothea Behr, Landrat Thomas Habermann und MdB Eduard Lintner. Foto: Friedrich

Staatsminister Dr. Thomas Goppel hielt in Bad Königshofen die Festansprache aus Anlaß des 25-Jährigen Bestehens der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik. Foto: Friedrich