Unterfrankens 376 Musikkapellen sind weiter auf dem Vormarsch

Hervorragende Ergebnisse bei Wertungsspiel und Wettbewerben

Geldersheim (hf). Die Unterfranken sind auch weiterhin auf musikalischem Gebiet unschlagbar. Das sagte Bezirksvorsitzender Werner Höhn aus Haßfurt bei der Jahresversammlung des Nordbayerischen Musikbundes für den Bezirk Unterfranken in Geldersheim. 16.000 Musikerinnen und Musiker sorgen für den guten Ton. Davon sind 7.500 unter 18 Jahre, etwas 3.000 Kinder lernen Instrumente. Nachwuchssorgen habe man nicht. Nach wie vor seien genügend Kinder und Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern. Die meisten Musikkapellen gibt es im Landkreis Würzburg mit 73, gefolgt, von Rhön-Grabfeld, wo in 37 Gemeinden 71 Musikkapellen vorhanden sind. An letzter Stelle steht der Landkreis Miltenberg mit fünf und der Landkreis Kitzingen mit 12 Musikkapellen. Im Nordbayerischen Musikbund sind insgesamt 900 Musikvereine und Spielmannszüge mit rund 40.000 Musikerinnen und Musiker organisiert.

Die Jahresversammlung in Geldersheim eröffnete der Musikverein Kirchaich unter der Leitung von Karlheinz Brand, die auch zur Totenehrung spielten. Bezirksvorsitzender Werner Höhn dankte Vorstand Werner Burger für die musikalische Umrahmung und dem Musikverein Geldersheim mit seinem Vorstand Peter Geb für die Organisation vor Ort. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenvorsitzenden Edgar Rudloff, sowie den Anwesenden und der Vorstandschaft. Sichtlich enttäuscht zeigte sich Höhn über die Anwesenheit nur weniger Vertreter der Musikvereine. Er schlug vor, daß künftig Delegierte aus den Musikvereinen bestimmt werden, die zu den Versammlungen kommen. So sei es blamabel. Das unterstützte auch sein Stellvertreter Helmut May aus Oberelsbach, der durchs Programm führte.

In seinem Jahresbericht ging Werner Höhn auf die Grundausbildung ein, bei der die Musikvereine Hauptlast tragen.. Eltern und Musikvereine müssten viel Geld in die Ausbildung investieren. Im Jahr 2006 wurden in Unterfranken vier Kreismusikfeste und ein Bundesbezirksmusik ausgerichtet. In Sand nahmen über 60 Musikgruppen am Wertungsspiel teil. Highlight in diesem Jahr ist das Deutsche Musikfest in Würzburg. Kreismusikfeste gibt es in Kitzingen, Frankenheim, Püssenheim, Strahlungen, Hofheim, Brendlorenzen, Waigolshausen und Zeil am Main. Bundesbezirkmusikfeste sind in Gerbrunn, Kirchaich und in Elm im Landkreis Bad Kissingen. 

Durch die Ehrungsbeauftragte Renate Haag aus Alsleben wurden 106 Ehrungsanträge von Musikvereinen mit 969 Einzelehrungen bearbeitet. Konkret waren es 716 beim Nordbayerischen Musikbund und 253 beim Bund deutscher Musikvereine . Erfreulich: Nach wie vor besteht ungebrochenes Interesse an diesen Fortbildungsmaßnahmen. 696 Musikerinnen und Musiker bestanden die D1-Prüfung, 219 die D2-Prüfung und 37 die D3-Prüfungen. Der Kammermusikwettbewerb im Solo-Duo Wettbewerb fand auf Bezirksebene in Bad Brückenau statt. 77 Teilnehmern in 54 Gruppen nahmen daran teil. 26 bestanden mit ausgezeichnetem, 20 mit sehr gutem und 9 mit gutem Erfolg. In Bad Königshofen waren es 18 Gruppen mit ausgezeichnetem und vier mit sehr gutem Erfolg. Höhn: „Diese Leistungen sind hervorragend.“ 

Das Bezirksjugendblasorchester Unterfranken unter der Leitung von Bezirksdirigent Jürgen Weyer glänzte in den Konzerten in Ebern und Poppenhausen mit hervorragender Musik. Die Kreisorchester überzeugten bei Konzerten in den Landkreisen die Besucher. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit zeigten die Orchester, welche Spitzenleistungen möglich sind. Die 27. Unterfränkische Bläserwoche wurde von 50 Musikerinnen und Musikern besucht. Die Bezirksleitung war wieder an über 500 Tagen unterwegs. Dabei wurden nahezu 30.000 Kilometer zurückgelegt. Es zeige sich aber sehr deutlich, dass Leitung nur möglich war, weil sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NBMB mit einem riesigen Engagement in den einzelnen Bereichen eingebracht haben, stellte der Bezirksvorsitzende klar. Angesprochen wurde bei der NBMB Jahresversammlung in Geldersheim auch die Generalversammlung des Nordbayerischen Musikbundes in .Neunkirchen am Brand. Der Bezirk Unterfranken hatte für die Generalversammlung zwei Ziele: Die neue Satzung sollte angenommen werden und der Bezirk Unterfranken stellt einen der Vizepräsidenten. Bei der Wahl der Vizepräsidenten hatte der Bezirk Unterfranken nicht genügend stimmberechtigte Musikvereine nach Neunkirchen mitgebracht. Das Ergebnis war, dass sich die Mehrheit der anwesenden Musikvereine für die Kandidatin aus Mittelfranken entschieden hat. Dies sei umso bedauerlicher, weil der Bezirk Unterfranken etwa 42 Prozent aller Mitgliedsvereine des NBMB stellt. Werner Höhn wurde hier deutlich als er sagte: „Welche Auswirkungen dies haben wird, kann ich zurzeit noch nicht beurteilen.“ 

Durch sparsamste Haushaltsführung sei es gelungen, eine der Größe des Bezirks Unterfranken entsprechende Rücklage aufzubauen. Sie sei unbedingt nötig, um den laufenden Verpflichtungen nachzukommen. Neue Ideen zu verwirklichen und zu finanzieren seien derzeit nur schwer möglich. Der Bezirksvorsitzende sieht Rationalisierungspotenziale in erster Linie in einer besseren Nutzung der elektronischen Datenverarbeitung und des Internets mit all seinen Möglichkeiten zur Informationsgewinnung und Verarbeitung, aber auch als Kommunikationsplattform zu den Mitarbeitern des NBMB und den Musikvereinen. Geplant hatte man für 2005 den Einsatz einer EDV gestützte Meldeversion für jeden Musikverein in der die Mitgliedsdaten verwaltet werden, so wie in Rhön-Grabfeld schon längst der Fall. Das Präsidium habe sich aber bis heute nicht entschieden; diese Meldeversion für den gesamten NBMB einzuführen. Höhn will deshalb der Bezirksleitung Unterfranken vorschlagen, nachdem eine Gesamtlösung nicht in Sicht ist, die Meldeversion für den Bezirk Unterfranken Mitgliederverwaltung nur für Unterfranken einzuführen.

Zuschüsse gab es im in Höhe von 34.537,00 Euro vom Freistaat, wobei hier eine Kürzung um 9,54 Prozent erfolgte. Von der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken gab es einen Zuschuss in Höhe von 38.150,00 Euro. Davon sind 3.000 Euro für das Bezirksjugendblasorchester bestimmt. Der Bezirksvorsitzende appellierte abschließend an alle Musikvereine zusammen zu halten, dann werde Blasmusik in Unterfranken auch in den nächsten Jahrzehnten zur eigenen Freude und der vieler Zuhörer glanzvoll erklingen. Dem Kassenbericht von Schatzmeister Thomas Sechser folgte die Neuwahl eines Kassenrevisors, Ralf Dicker, vom Musikverein Kirchaich.

Geehrt wurden dann Peter Detsch, stellvertretender Kreisvorsitzender im Landkreis Hassberge und Urban Ebert, stellvertretender Kreisvorsitzender im Landkreis Kitzingen sowie Peter Geb vom Kreisverband Schweinfurt, der bis 2000 stellvertretender Bezirksgeschäftsführer war. Sie erhielten die Ehrennadel des Bezirks Unterfranken. Die Ehrennadel in Gold des Bezirks Unterfranken ging an den stellvertretenden Bezirksvorsitzenden MdB Paul Lehrieder aus Gaukönigshofen. Er ist war von 1992 bis 1996 Kreisvorsitzender im Bereich Würzburg, bis 2000 stellvertretender Kreisvorsitzender und ist seit 2000 stellvertretender Bezirksvorsitzender. Er bekam außerdem denn Silbernen Verbandsorden des Nordbayerischen Musikbundes am weißblauen Band. Dieses Ehrenzeichen in Gold ging an Gerhard Leisentritt aus dem Landkreis Hassberge, der von 1987 bis 1996 stellvertretender Kreisvorsitzender im Landkreis Hassberge und von 1996 bis heute dort Kreisvorsitzender ist. Bezirksschriftführer war er von 1987 bis 2000. Werner Höhn und sein Stellvertreter Helmut May aus Oberelsbach gratulierten zu den Auszeichnungen ganz herzlich.

Ehrungen gab es bei der Bezirksversammlung des Nordbayerischen Musikbundes in Geldersheim für Peter Detsch (KV Hassberge), Urban Ebert (KV Kitzingen), Peter Geb, sowie Paul Lehrieder und Gerhard Leisentritt. Die beiden Letztern erhielten als besondere Auszeichnung den Verbandsorden am weißblauen Band durch den Nordbayerischen Musikbund. Bezirksvorsitzender Werner Höhn und sein Stellvertreter Helmut May überreichten die Auszeichnungen. Foto: Friedrich

Den silbernen Verbandsorden am weiß-blauen Band gab es für MdB Paul Lehrieder aus Gaukönigshofen, den goldenen Verbandsorden am weiß-blauen Band für Gerhard Leisentritt. Dazu gratulierten Bezirksvorsitzender Werner Höhn (rechts) und sein Stellvertreter Helmut May (links) ganz herzlich. Foto: Friedrich