Bundesdirigent Ernst Oestreicher legt 20 Jahre Bilanz vor

Seine Verdienste mit der Ehrenmedaille in Gold gewürdigt

Bad Königshofen (hf). Ernst Oestreicher, Leiter der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen hat bei der Generalversammlung des Nordbayerischen Musikbundes in Neunkirchen am Brand über seine 20-Jährigen Aktivitäten als Bundesdirigent vorgelegt. Ernst Oestreicher wurde bei den anstehenden Neuwahlen für weitere 3 Jahre in seinem Amt bestätigt. Es ist damit die sechste Wiederwahl seit seinem Amtsantritt im Jahre 1988. Zuvor hatte der Bundesdirigent in seinem Tätigkeitsbericht eine eindrucksvolle Bilanz seiner 20-jährigen Arbeit für den Nordbayerischen Musikbund vorgelegt. Seine Tätigkeit wurde von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V. mit der Ehrenmedaille in Gold gewürdigt, die ihm Präsident Manfred Ach und Vizepräsident Edgar Rudloff im Auftrag des Präsidenten der Bundesvereinigung, Wolfgang Bötsch überreichte.

Bei den Neuwahlen wurden neben dem Bundesdirigenten alle Mitglieder des Präsidiums in ihrem Amt bestätigt. Präsident Manfred Ach wurde ebenso wie Vizepräsident Herbert Lorenz und Bundesgeschäftsführer Norbert Probst geheimer Abstimmung gewählt. Für den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Vizepräsidenten Edgar Rudloff aus Bergrheinfeld wurde mit Catrin Seel erstmals eine Frau ins Präsidium des NBMB gewählt. Sie konnte sich mit 71 der 82 ab gegebenen Stimmen gegen den Gegenkandidaten, den Bezirksvorsitzenden von Unterfranken Werner Höhn aus Haßfurt mit großer Mehrheit durchsetzen. Auch die neue Satzung wurde nach teils heftiger Diskussion von der Generalversammlung beschlossen. Wichtigste Änderung ist die Umwandlung der Generalversammlung in eine Delegiertenversammlung. 

In seinem Bericht über die vergangenen 20 Jahre verwies Ernst Oestreicher auf seine Dozententätigkeit 1986 in den D1- und D2-Lehrgängen im NBMB. 1987 kam die Berufung zum stellv. Bundesjugendleiter, wo er sich mit der Erstellung eines Lehrplans für den Dirigentenlehrgang zum Erwerb der Staatlichen Anerkennung für Bayern engagierte. Ernst Oestreicher war dann als Dozent für Dirigieren beim 1. Dirigentenlehrgang zum Erwerb der Staatlichen Anerkennung in Hammelburg und Marktoberdorf, hatte die Leitung der Unterfränkischen Bläserwoche in Hammelburg und war für die Durchführung eines Jugendleiterseminars und eines Dirigentenkongresses in Hammelburg verantwortlich
Es folgte die Wahl zum Landesdirigenten im Bayerischen Musikbund. Diesen Poste hate er bi s 1992 inne

1988 wurde er zum Bundesdirigenten des NBMB gewählt und leistete dabei die ersten Vorarbeiten für den Aufbau einer Nordbayerischen Bläserjugend. Es folgte die Gründung des Nordbayerischen Jugendblasorchesters, in dessen Folge sich Auswahlorchester auf Kreis- und Bezirksebene etablieren. Die Neukonzeption der Dirigentenvor- und –hauptkurse und Harmonisierung der Dirigentenausbildung in Bayern oblag Ernst Oestreicher ebenso wie die Durchführung eines Pilotlehrgangs „Der Ausbilder im Musikverein“ und sein Einsatz für gemeinsame Pflichtstücke für die Wertungsspiele in Bayern. Es folgte daraufhin eine erste gesamtbayerischen Wertungsrichtertagung und ein Dirigentenkongress in Hammelburg

1989 wurde Ernst Oestreicher zum Bezirksjugendleiter von Unterfranken berufen, arbeitete daraufhin mit am gemeinsamen Wertungsspielordnung im BMB und bei der Erneuerung des Bewertungssystems und der Regularien bei den Wertungsspielen. Es kam zur Einführung eines Dirigentenberatungsgespräches bei den Wertungsspielen und Oestreicher war dann auch beim 1. Deutschen Bundesmusikfest in Trier mit dabei und engagierte sich für die Erstellung der Prüfungsordnungen für die Lehrgänge C1 (Stimmführer) und C2 (Ausbilder). Es folgten verschiedene Lehrgänge und das 7. Bayerisches Landesmusikfest in Garmisch-Partenkirchen als Landesdirigent. 1991 folgten die Wahl zum Bezirksdirigenten von Unterfranken (bis 1994). Hinzu kam die Konzeption und Betreuung des Wettbewerbs für Blasorchester im NBMB. Ernst Oestreicher hatte dann die Musikalische Leitung des Internationalen Blasmusikfestivals in Bamberg, brachte eine CD des Nordbayerischen Jugendblasorchester als klingende Dokumentation heraus und ein Festbuch zum 40-jährigen Bestehen des NBMB

1993 übernahm er die Leitung der bayerischen Wertungsrichtertagung in Würzburg und wirkte mit bei der Konzeption eines Basislehrgangs für Dirigenten „Vom Einzählen bis zum Abwinken“ 1995 folgte die zweite CD des Nordbayerischen Jugendblasorchesters – Bilder einer Ausstellung und die Mitwirkung beim 2. Deutschen Bundesmusikfest in Münster. Ein Jahr später hatte er die Leitung der Wertungsrichtertagung des BMB in Rügheim inne und das SBO Unterpleichfeld aus dem NBMB wurde unter seiner Führung Preisträger des Deutschen Orchesterwettbewerbs in Gera. Schließlich wurde auch das Nordbayerische Jugendblasorchester unter Ernst Oestreicher Sieger in der Klasse „Excellenza“ beim Wettbewerb „Flicorno d’oro“ in Riva del Garda (Italien)

Im Jahr 2000 war Oestreicher wieder Musikalischer Leiter des Internationalen Bläserfestivals in Nürnberg und hatte die Organisation und Leitung einer gesamtdeutschen Wertungsrichtertagung in Volkach. 2001: Musikalische Leitung des 3. Deutschen Bundesmusikfestes in Friedrichshafen und Beginn der Überarbeitung der Prüfungsordnung für die instrumentalen Leistungsprüfungen im D- Bereich. Ein Jahr später übernahm der Bundesdirigent die Musikalische Leitung des 9. Bayerischen Landesmusikfestes in Bamberg und die Redaktionelle Zusammenstellung einer CD in Co-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk “50 Jahre Nordbayerischer Musikbund“. 2004 wurde die 3. CD „Fatum“ des Nordbayerischen Jugendblasorchesters herausgebracht und Ernst Oestreicher war Vorsitzender der Jury „Blasorchester“ beim 6. Deutschen Orchesterwettbewerb

In diesem Jahr folgte die Konzeption der neuen Rahmenordnung für den Aufbaukurs „Der Dirigent im Blasorchester“, die Gründung der Nordbayerischen Bläserakademie und die Durchführung und Leitung der 1. und 2. Nordbayerischen Bläserakademie. Es folgte der Pilotlehrgang Grundkurs „Der Stimmführer/Registerführer im Musikverein“ und die 4. CD des Nordbayerischen Jugendblasorchesters (Daemonia). Der wiedergewählte Bundesdirigent will sich in den kommenden Jahren unter anderem mit dem Aufbau einer Musikkommission und Erstellung einer Geschäftsordnung befassen, außerdem den Ausbau der Nordbayerischen Bläserakademie durch weitere Einzelkomponenten zu einem fachlichen Kompetenzzentrum für Blasmusik in Nordbayern festigen.

Geplant sind Kooperationen mit dem Musikschulverband, mit den Bayerischen Musikakademien und den Berufsfachschulen für Musik, die Entwicklung angepasster Prüfungsordnungen für den Multiplikatorenbereich: Grundkurs – Ausbilder – Dirigent – Leiter von Bläserklassen, Entwicklung von zusätzlichen Lehrgängen und Seminaren als Fortbildungsmaßnahme für staatlich anerkannte Dirigentinnen und Dirigenten und eine Erweiterung der instrumentalen Leistungsprüfungen D1, D2 und D3 durch Instrumentalhefte für Fagott und Klavier. Ernst Oestreicher ist aber auch aktiv bei der Erstellung eines 3. Bayerischen Musikplans, die Einführung eines Studienganges „Führen und Leiten eines Blasorchesters“ als Bachelorstudiengang an allen bayerischen Musikhochschulen und die Einführung einer Statistik für den Musikbereich und damit Nachweis der Leistungsfähigkeit des Nordbayerischen Musikbundes.

Ernst Oestreicher, Leiter der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen, legte bei der Jahresversammlung des Nordbayerischen Musikbundes seinen Tätigkeitsbericht über 20 Jahre NBMB Bundesdirigent vor. Für seine Aktivitäten bekam er die Ehrenmedaille überreicht. Foto: Friedrich