Quellennixe schenkte den Ehrengästen rote Rosen

Diesjähriges Saalemusicum am „Salzloch“ eröffnet

Oberessfeld (hf). Eine besondere Überraschung hatte sich Bürgermeister Lorenz Albert bei der Eröffnung des Saalemusicums am Freitagabend an der zweiten Saalequelle in Oberessfeld einfallen lassen. Dort entstieg nach einem Trommelwirbel eine „Quellennixe“ dem in den Fels geschlagenen Gang, aus dem die Saalequelle fließt. Jeder Ehrengast bekam von ihr eine rote Rose als Erinnerung an den Tag. Gemeinsam tauften danach die Landräte Thomas Bold (Bad Kissingen) , Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), sowie der Grünen-Abgeordete Josef Fell, und Bürgermeister Lorenz Albert (Sulzdorf) das kleine Saalemusicum-Floß mit einem Glas Sekt. Es wird in den kommenden acht Wochen die Veranstaltungen des Musikevents als „Maskottchen“ begleiten. Mit den Rosen hatte die Quellennixe dieses Boot „aus den Tiefen der Quelle“ mitgebracht.

Bürgermeister Lorenz Albert hieß dann die zahlreichen Gäste, vor allem aber die Landräte Thomas Bold (Bad Kissingen) und Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) ganz herzlich willkommen. Sein Gruß galt auch Bundestagsabgeordneten Josef Fell (Hammelburg), sowie den einstigen Landtagspräsidenten Johann Böhm mit seiner Frau Elke. Gekommen waren die Bürgermeister der Gemeinden, die entlang der Fränkischen Saale liegen, und auch die Stadtoberhäupter von Gemünden, Thomas Schiebel und Hammelburg, Ernst Stross. Erwähnt hat Albert vor allem den Initiator des Saalemusicums, den Direktor der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, Hermann Grollmann und Projektleiter Helmut Lapp, sowie den Mitinitiator des Musikevents Ernst Oestreicher, Leiter der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Ein Gruß galt aber auch Bezirksdirigent Jürgen Weyer vom Nordbayerischen Musikbund. Drei Jahre sei es nun her, daß diese Idee Grollmanns auf fruchtbaren Boden fiel. Ein „Heimspiel“ habe Kulturdirektor Dr. Klaus Reder, aus Oberessfeld, dem es mit zu verdanken ist, daß das Saalemusicum 2006 in Oberessfeld eröffnet werden konnte.

Das Sulzdorfer Ortsoberhaupt begrüßte ganz herzlich Kurt Illig und seine Frau aus Heustreu. Illig war der frühere Pächter der Saalequelle bei Oberessfeld und hat der Gemeinde Grund und Boden verkauft. Das habe dazu geführt, daß das Fest nun auch an der Saalequelle gefeiert werden konnte. Beispiellos nannte Lorenz Albert die Zusammenarbeit, die daraufhin in Oberessfeld „gelaufen“ ist. Das Umfeld wurde entsprechend gestaltet (wir berichteten) und der Platz für die Veranstaltung hergerichtet. Wasser ist Leben und Wasser ist Lebenselixier, sagte der Bürgermeister und erinnerte an Gäste aus Afrika, die es nicht verstehen konnten, daß das Wasser aus der Quelle kommt und nicht genutzt wird, sondern weiter fließt. Das zeige wieder einmal, welch kostbares Gut, Wasser ist. Schön sei es, daß durch das Saalemusicum nun Wasser und Musik miteinander verbunden werden.

Landrat Thomas Habermann meinte dann, daß das dritte Saalemusicum ganz sicher wieder „ein Renner“ wird. Wunderschöne musikalische Abende würden auf die hoffentlich zahlreichen Besucher warten und ganz sicher sei so manch besonderes Musikerlebnis mit dabei. Das Saalemusicum sei zu einem festen Bestandteil in der kulturellen Landschaft Unterfrankens geworden. Wichtig seien aber vor allem die Musikerinnen und Musiker, sowie die Sängerinnen und Sänger.

Schmunzelnd berichtete Bad Kissingens Landrat Thomas Bold von den drei Grünen: den Jäger und Landratskollegen Thomas Habermann, den Grünen-Abgeordneten Hans-Josef Fell und er selbst sei, so Bold, ja auch einmal ein Grüner, nämlich Polizist, gewesen. „Oberessfeld ist ein Ort, an dem die Schwarzen und Grünen rote Rosen bekamen,“ sagte Bold unter dem Beifall der Gäste. Der Landrat ging auf Hermann Grollmann ein, den Ideengeber des Saalemusicums nannte aber auch die Förderung über EU-Mittel. 30.000 Besucher hätten im vergangenen Jahr die Veranstaltungen des Saalemusicums besucht, das auch in diesem Jahr wieder viele Facetten habe und gerade auch deshalb ganz sicher wieder Gäste anlocke. „Dieses Musik-Event ist ein Kleinod in unserer Gegend,“ sagte der Bad Kissinger Landrat.

Hermann Grollmann, Leiter der Bayerischen Musikakademie Hammelburg meinte dann, daß der Hintergrund des Saalemusicums sein, viele Menschen aber auch Musiker, Sänger und Kulturschaffende zusammen zu bringen und das auch über alle Landkreisgrenzen hinweg. Hervorragend nannte Grollmann die Beteiligung der Musikgruppen und der Bevölkerung, die von der Quelle bis zur Mündung die Fränkische Saale einmal acht Wochen lang begleiten. „Alle guten Flüsse haben zwei Quellen und so ist es eigentlich auch recht und billig, daß die Fränkische Saale zwei Quellen hat, nämlich in Alsleben und in Oberessfeld,“ stellte Grollmann fest. Erfreulich sei, daß die Veranstaltung mittlerweile auch in den Musikzauber Franken des Bayerischen Rundfunks aufgenommen wurde. 

Schließlich richtete Grollmann einen Appell an die Familien, Vereine und Schulen. Er forderte wieder mehr mit den Kindern zu singen und zu musizieren. Grollmann nannte eine Studie, wonach in Deutschland in den 70er Jahren noch 90 Prozent der Kinder ein Lied, auch auswendig, singen konnten. Heute seien es gerade einmal zehn Prozent. Es sei wichtig, wieder die Lust am Singen und Musizieren zu steigern. Dazu trage auch das Saalemusicum bei, das in den kommenden acht Wochen Musik und Gesang entlang der Fränkischen Saale bietet.

Schließlich ergriff Bezirksheimatpfleger Dr. Klaus Reder das Wort und erinnerte an den Heiligen Nikolaus, den Schutzpatron der Oberessfelder Kirche. Er sei bekannt durch seine drei goldenen Kugeln. Reder dankte Kurt Illig, der es möglich machte, daß das Fest in dieser Art nun an der Saalequelle gefeiert werden konnte, lobte den Zusammenhalt der Oberessfelder und erinnerte daran, daß man es sich vor einem Jahr zum Ziel gesetzt hatte, das Saalemusicum in Oberessfeld zu eröffnen. „Wir haben gesagt, wir schaffen das und wir haben es geschafft,“ betonte der Bezirksheimatpfleger. Einen Wermutstropfen hatte er dann aber dabei, als er nämlich aus einer Zeitung von 1970 zitierte, wo davon berichtet wurde, daß jeder fünfte Oberessfelder ein Musikinstrument spielt. Leider sei das heute nicht mehr in diesem Ausmaße der Fall, aber man könne es ja wohl ändern.

Viel Musik gab es im Anschluß daran und zwar vom Spielmannszug aus Unteressfeld, dem Kinderchor Oberessfeld, der Saxophongruppe und dem Gesangverein aus Sulzdorf und Oberessfeld. Die Kleinsten sangen das Lied vom kleinen Floh und die von Udo Schneider ausgebildete Saxophongruppe ließ bekannte Melodien aus der Mupped Show wieder lebendig werden. Vor allem die Gemeinsamkeit wurde im Anschluß bei viel Musik und Gesang gepflegt und schnell war man sich einig, daß der Platz, der nun noch entsprechend in den kommenden Jahren hergerichtet wird, für solche Feiern ideal ist.

Eine Quellennixe entstieg dem „Salzloch“ der zweiten Quelle der Fränkischen Saale, die bei Oberessfeld entspringt. Mit Trommelwirbel und Trompetensignal von Bürgermeister Lorenz Albert wurde die Quellennixe begrüßt, mit der das Saalemusicum 2006 offiziell eröffnet war. Foto: Friedrich

Mit Sekt wurde auch heuer wieder das „Saalemusicum-Floß“ in Oberessfeld von den Landräten Thomas Bold und Thomas Habermann, sowie dem Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell und Bürgermeister Lorenz Albert sowie Hermann Grollmann, getauft. Foto: Friedrich

Die Kleinsten hatten sich einen musikalischen Beitrag mit der Geschichte vom kleinen Floh ausgedacht und trugen diese vor. Foto: Friedrich

Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnung des Saalemusicums 2006 zur Quelle am Salzloch bei Oberessfeld gekommen. Foto: Friedrich