Eröffnung Europatag der Musik in Hof war ein grandioser Erfolg

Nordbayerisches Jugendblasorchester und Hofer Symphoniker

Bad Königshofen-Hof (hf). Es war ein Konzert, das wohl keiner der Gäste so schnell vergessen wird. Dr. Thomas Goppel, Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst stellte denn auch in seinem Grußwort diese erstmalige Verbindung zwischen Laien und Profis heraus. Es sei eine hervorragende Zusammenstellung, die zeige, daß beide Orchester mit einander sehr viel leisten können. Wichtig, so Goppel, sei der Europagedanke und hier sei die Musik schon lange ein Vorreiter. Der Staatsminister berichtete von rund 300 Veranstaltungen, die in den kommenden Tagen in ganz Bayern zum Europatag der Musik stattfinden. Natürlich sei die Veranstaltung in Hof ein besonderes Highlight. Gerade hier trage man jedoch dem völkerverbindenden Grundgedanken der Europa-Tage in besonderer Weise Rechnung.

Das zeigte sich denn auch beim Festkonzert in der Hofer Freiheitshalle, wo eine international besetztes Ensemble gemeinsam musiziert. Den Projektchor bildeten 350 Sängerinnen und Sänger aus insgesamt vier Staaten Europas, aus Estland, Polen, der tschechischen Republik und Deutschland. Zum Orchester des Abends verschmolzen das Jugendblasorchester des Nordbayerischen Musikbundes und die Hofer Symphoniker. Dr. Thomas Goppel freute sich sichtlich, daß er selbst diesen Abend der unter dem Motto „A Night at the Opera“ stand selbst miterleben durfte. Jochen Wehner und der Leiter der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik, Ernst Oestreicher hatten die Leitung des Orchesters und in den vergangenen Monaten im Orgelsaal der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik geprobt (wir hatten darüber berichtet).

Der Dirigent des Orchester, Jochen Wehner, erinnerte daran, daß man diese Europatage der Musik in Hof und besonders das abendliche Konzert unter den Freiheitsgedanken gestellt habe; schon alleine deshalb, da man sich ja auch in der Freiheitshalle von Hof befindet. Der Abend wurde mit dem Festlichen Präludium von Richard Strauß eröffnet. Hier stellte das Nordbayerische Jugendblasorchester den externen Trompetenchor und das selten gespielte Heckelphon. Auch der ursprünglich für Orgel vorgesehene Part wurde von den Bläsern übernommen. Danach brachten die Musiker aus Giuseppe Verdis Oper Aida, Hymne und den Triumphmarsch zu Gehör. Es folgte aus Rigoletto das Vorspiel und Introduzione „Ball-Szene“ 1. Akt und danach der bekannte Chor aus „Nabucco“, der Chor der hebräischen Sklaven. Einer der vielen Höhepunkte dieses Konzertes, wobei hier die ausdrucksstarken Chöre begeisterten

„Kriegszug der Römer und Auftritt der Hohen Geistlichkeit“ aus „Rienzi“ von Richard Wagner war danach zu hören . Hier fühlte man sich in das Forum Romanum versetzt und konnte nachvollziehen, wie Rienzi die Bürger Roms zum Kampf gegen die Unterdrückung aufforderte. Trompeten und Glocken eröffneten den kriegerischen Marsch, der sich zu zur großen orchestralen Apotheose steigerte. Schließlich erklangen von Ludwig van Beethoven aus der 9. Symphonie d-Moll op. 125 Marsch und die allseits bekannte “Ode an die Freude”. Sie ist seit als Europahymne allgemein ein Begriff und wurde 1972 vom Europarat zur offiziellen europäischen Hymne ernannt. 1995 wurde Jochen Wehner gebeten, die Europahymne anlässlich des 2. Bundesmusikfestes in Münster für etwa 8.000 Bläser und Schlagzeuge zu instrumentieren. Beim Europatag der Musik in Hof sangen dazu die Sänger aus vier Nationen den Text von Friedrich Schiller und boten zusammen mit den zwei Orchestern eine selten so ausdrucksstark gehörte emotionale Gestaltung

Von Michail Glinka spielten die Orchester aus „Ruslan und Ljurdmila“ die Ouvertüre und das Finale ultimo. Danach stand von Peter I. Tschaikowsky „1812“ Ouvertüre solenelle op. 49 auf dem Programm. Ein Musikstück, das wiederum Chor und die Orchester miteinander verband, wobei die Chöre in russischer Sprache sangen und zu wahren Beifallsstürmen die Gäste hinriß. So war es auch kein Wunder, daß zum Abschluß des Abends noch zwei Zugaben gegeben wurden. Für Jochen Wehner und Bundesdirigent Ernst Oestreicher, dem künstlerischen Leiter des Nordbayerischen Jugendblasorchesters aus Bad Königshofen gab es schließlich noch einen besonderen Blumengruß für das Engagement in den vergangenen Monaten. Stehende Ovationen letztendlich für das gesamte Orchester und die 350 Sängerinnen und Sänger aus Estland, der Tschechischen Republik, Polen und Deutschland.

Glückwünsche für den Dirigenten der Operngala in Hof, Jochen Wehner, und den Bundesdirigenten Ernst Oestreicher (Bad Königshofen). Er ist der künstlerische Leiter des Nordbayerischen Jugendblasorchesters, das erstmals gemeinsam mit den Hofer Symphonikern auftrat. Foto: Friedrich