Großes Interesse an der Musikausbildung beim Infotag

Matinee am Sonntagmorgen zeigte hohen Standart

Bad Königshofen (hf). Daß die Unterfränkische Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen auf überörtliches Interesse stößt, das zeigte sich wieder beim 3. Informationstag der Schule am vergangenen Sonntag. Von 10.30 bis 17 Uhr war die Möglichkeit gegeben mit den Lehrkräften der Schule Kontakt aufzunehmen, sich über die Angebote der Schule zu informieren und einem Sachvortrag von Schulleiter Ernst Oestreicher zu lauschen. Der zeigte dabei auf, welche Möglichkeiten in beruflicher Hinsicht den Schülerinnen und Schülern bei einem Besuch der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik offen stehen.

Eröffnet wurde der Infotag mit einer Matinee der Lehrkräfte im Orgelsaal. Dazu hatten sich nicht nur Schülerinnen und Schüler eingefunden, sondern auch zahlreiche Musikfreunde und Konzertliebhaber. Das rund einstündige Konzert zeigte die hohe künstlerische Qualität, die die Lehrkräfte der Bad Königshofener Einrichtung zu bieten hat. Werke von Josef Haydn, Franz Liszt, Schubert und Piazzolla kamen zur Aufführung. Schulleiter Ernst Oestreicher freute sich dabei sichtlich über das große Interesse, bevor Rüdiger Schemm (Trompete) und Wolfram Bieber an der Orgel mit „Trumpet Voluntary“ die Matinee eröffneten.

Weiter ging es mit Joseph Haydns „Fidelity“, „Sympathy“ und „Sailors Song“. mit Sebastian Eicke (Tenor) und Ariadne Weigert am Klavier. Viel Beifall gab es dafür und dann vor allem für Michael Lörcher, der am Flügel einen Einblick in sein künstlerisches Können mit „Mazeppa“ von Franz Liszt gab. Brigitte Schmidt (Sopran), Rüdiger Schemm (Trompete) und Wolfram Bieber an der Orgel begeisterten dann ebenso wie Mathias von Brenndorff. Er bot beim Konzert eine Besonderheit, indem er auf der Querflöte zur Musik, die vom Band eingespielt wurde, spielte. Bereits im Vorfeld hatte er auf die Risiken hingewiesen, denn, so von Brenndorff, „das Band kennt keine Gnade es spielt immer weiter.“ Für seinen hervorragenden Beitrag gab es denn auch langanhaltenden Beifall.

Friedemann Wezel (Violine) und Gert Drost (Klavier) spielten dann aus der Sonate für Violine und Klavier „Blues“ und „Perpetuum mobile“. Wieder einmal ein „krönender Abschluß“ war dann eine Hoemmage von Stephan Adam mit dem Komponisten selbst an der Orgel der Berufsfachschule und Martin Amthor (Perkussion). Schulleiter Ernst Oestreicher informierte anschließend die Anwesenden über die Möglichkeiten des Musikberufs und die Zielsetzungen und Inhalte der Ausbildung an der Berufsfachschule.

In den künstlerischen Hauptfächern standen danach alle Lehrkräfte für eine individuelle Laufbahnberatung zur Verfügung. Sie gaben Einblicke in den praktischen Unterricht und insbesondere in die Inhalte der Eignungsprüfung. Auf großes Interesse stieß wieder einmal der computergestützte Unterricht im Fach Tonsatz. Ensembles, zusammengestellt von Schülerinnen und Schülern der Schule. Ernst Oestreicher verwies schließlich noch auf ein weiterführendes viertägiges Seminar zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen an musikalischen Ausbildungsstätten. Hierzu dient der 20. Osterkurs vom 21. - 24. März in den Räumen der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen.

In seinem Vortrag ging Ernst Oestreicher auf die Berufsfachschulen für Musik in Bayern ein und berichtete, daß diese die unterste Ebene einer beruflichen Ausbildung zum Musiker darstellen. Das bedeutet, daß in der Berufsfachschule für Musik in musikalischer Theorie und Praxis Grundlagen geschaffen werden, die eine weitere Ausbildung auf eine solide Basis stellen. Mit den hier erworbenen grundsätzlichen Fähigkeiten soll der Schüler, die Schülerin in die Lage versetzt werden, die Leitung von musikalischen Laiengruppen (Chöre, Blasorchester, Posaunenchor, Kammerorchester) qualifiziert übernehmen zu können. Dies geschieht an der Berufsfachschule für Musik ja bereits des öfteren und wird in den einzelnen Musikgruppen gerne angenommen.

Ernst Oestreicher. „Vor allem wenden wir uns aber an junge Musiker, die ein weiterführendes Musikstudium anstreben. Die Grundlagen hierzu vermitteln wir in einer zweijährigen Ausbildung in äußerst konzentrierter Form und gleichzeitig entspannter Atmosphäre.“ Da die Mehrzahl der Absolventen problemlos ihr Studium an Musikhochschulen oder Konservatorien fortsetzen können sieht man das Bad Königshofener Konzept bestätigt. In einem neu eingerichteten dritten Schuljahr kann zudem noch eine Lehrbefähigung zur Unterrichtserteilung in der Unterstufe an Sing- und Musikschulen erworben werden. Der Schulleiter nannte aber auch den Schulversuch, den es seit dem Schuljahr 2003-2004 in Bad Königshofen gibt. Hier handelt es sich um ein künstlerisches Aufbaujahr, in dem Schüler mit besonders herausragenden Leistungen im instrumentalen/vokalen Hauptfach speziell gefördert werden.

Eine Matinee, die einen Einblick in das künstlerische Schaffen der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen gab, stieß am Sonntag auf großes Interesse. Viel Beifall gab es zum Beispiel für Michael Lörcher am Flügel.

Foto: Friedrich