Bad Königshofen (hf). Groß war wieder das Interesse am zweiten Informationstag der Unterfränkischen Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Eröffnet wurde der Tag mit einem Konzert der Dozenten der Berufsfachschule. Sie setzten den musikalischen Maßstab, der an der Schule Gültigkeit hat. Im vollbesetzten Orgelsaal der Berufsfachschule für Musik konnten Schulleiter Ernst Oestreicher und Landrat Thomas Habermann etwa 150 Besucher aus der näheren und weiten Umgebung begrüßen. Mit virtuosen, nachdenklichen und gefühlvollen Werken in verschiedensten Besetzungen präsentierte das Kollegium der Schule das gesamte musikalische Spektrum, das auch auf die Schüler in ihrer Ausbildung zukommen wird.

Ernst Oestreicher richtete sich in seinem anschließenden Vortrag an mögliche Bewerber und an deren Eltern. Vom Wunsch, Musik intensiver ausüben zu können bis zum Ziel, Musik zum Beruf zu machen, ist es ein langer Weg, bei dem die Berufsfachschule behilflich ist. Sie kann entweder Zwischenstation zu einem Studium an Musikhochschule oder Universität sein, sie kann aber auch das Ziel und Endpunkt einer zwei- bis dreijährigen Ausbildung sein. So zeigte Oestreicher Berufsfelder auf, die mit dem Erwerb der Abschlussqualifikation „Staatlich geprüfter Leiter/staatlich geprüfte Leiterin in der Laienmusik“ möglich sind.

Die Verbindung von individueller künstlerischer Betreuung mit einer allgemeinen musikalischen Ausbildung mit Schwerpunkt Leitungsaufgaben in der Laienmusik stellt in dieser Form eine einmalige Konzeption dar, die nur in den sieben bayerischen Berufsfachschulen so verwirklicht wird. Weitere Inhalte seines Vortrages waren die Voraussetzungen, um an die Berufsfachschule zu kommen, die Vorstellung der Stundentafel und die Anforderungen, die in der staatlichen Abschlussprüfung gestellt werden. Eltern und Schüler konnten sich anschließend individuell in den künstlerischen Fächern vom Lehrpersonal beraten lassen und Unterrichtsmodelle in den Fächern Gehörbildung, Allgemeine Musiklehre und Tonsatz erleben. 

Dabei ging es nicht nur um die hervorragenden Ausbildungsbedingungen in Bad Königshofen – die intensive Betreuung, die Möglichkeit, Übungsräume zu nutzen, Konzertprojekte, Vorspielmöglichkeiten, sondern auch immer wieder um die Frage, welche Entwicklungschancen ihre Kinder hätten. Eine Mutter aus England wunderte sich gar über die umständlichen Bezeichnungen in der Musiklehre in Deutschland. So etwas gäbe es in der englischen Sprache gar nicht. Mit wachsendem Interesse werden die neuen Angebote im 3. Ausbildungsjahr wahrgenommen. Hier springt die Berufsfachschule für Musik soweit möglich in die Lücke, die mit der Auflösung der Konservatorien in Bayern entstanden ist. Auch weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Musik- und Lehrberufen standen zur Diskussion.

Mit einem stimmungsvollen Kammerkonzert der Schüler, bei dem verschiedene Ensembles ihre Erfahrungen im Zusammenspiel von Duett über Terzett bis Quartett unter Beweis stellten, fand der Infotag einen würdigen musikalischen Abschluss. 

Die Unterfränkische Berufsfachschule für Musik lud zu ihrem zweiten Informationstag, der von vielen Gästen genutzt wurde. Beim Eröffnungskonzert war auch Landrat Thomas Habermann anwesend. Traditionell fand dieses Konzert in der „guten Stube“ der Schule, dem Orgelsaal statt, in dem schon so manche Aufführungen für Begeisterung sorgten.