Die Musik ist eine „Sprache der Engel“

30 Jahre Musikverein Aub im Grabfeld

Bad Königshofen-Aub (rv) Von Haus zu Haus ging Paul Lurz vor 30 Jahren, um für die Gründung einer Musikkapelle in Aub zu werben. Einige Musikanten, die gelegentlich in der Kirche spielten, waren der Grundstock für seine Idee, auch aus Bundorf kamen einige Interessenten dazu. Schließlich entstand eine Jugendkapelle Aub – Bundorf mit 32 aktiven Spielern, Paul Lurz als erstem Vorsitzenden und Walter Düring als Dirigent. Von Anfang an wurde auf eine gute Ausbildung der Musiker und des Nachwuchses gelegt. Fundiertes Können erwerben die Kinder und Jugendlichen hauptsächlich durch Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule. Herzliche Kontakte, die bis heute bestehen, gab es zu einem Musikverein in Rühle, im Emsland.

Ein Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte war das Ausrichten des Kreismusikfestes in Aub 1977, an dem rund 40 Musikkapellen teilnehmen. 1979 schaffte der Verein eine einheitliche Tracht an. 1991 wurde Otmar Düring neuer erster Vorsitzender, Anton Reder aus Oberessfeld konnte als Dirigent und Ausbilder gewonnen werden. Die Kapelle war in der Folgezeit sehr begehrt als musikalische Umrahmung bei Festen, Kur- und Standkonzerten, Hochzeiten und ähnlichem. Die Weihnachtsständchen, ein inzwischen Tradition gewordener kultureller Beitrag, wurden eingeführt. 1996 wurde die Kapelle in „Musikverein Aub“ umbenannt, im gleichen Jahr bekam sie die „Pro-Musica-Plakette verliehen für mehr als 160 Jahre Musiktradition in Aub, nachdem die zuvor schon vom NBMB (Nordbayerischen Musikbund) die Goldene Medaille am weißblauen Band erhalten hatte. 1997 musste Anton Reder seinen Dirigentenstab aus gesundheitlichen Gründen in die Hände von Bernhard Lurz übergeben, ein Jahr später verstarb er. Zurzeit besteht die Kapelle aus 31 Musikern, davon sind neun in der Ausbildung. Gute Kameradschaft wird gepflegt, so gibt es keine Generationsprobleme zwischen jung und alt, der jüngste Aktive ist neun, der älteste 72 Jahre alt.

Schirmherr Udo Jahrsdörfer nannte den Musikverein Aub einen wichtigen Kulturträger des Ortes. Er erinnerte an den Initiator Paul Lurz, der aus dem Gedanken heraus gehandelt hat, dass dieser Ort Musik brauche, Musik, die verbindet und einen feierlichen Rahmen bei vielen Gelegenheiten schafft. Er knüpfte damit an die Musiktradition des Ortes an, die für 160 Jahre nachgewiesen werden konnte. Stellvertretender Landrat Kurt Mauer überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und lobte das ehrenamtliche Engagement. Ein Stück Kultur würde fehlen, wenn es keine Musik bei kirchlichen und weltlichen Festen gäbe, so Mauer. Die Musik als der „Sprache der Engel“ werde gepflegt mit Hilfe der Kreismusikschule, die Mauer eine segensreiche Einrichtung und gute Investition des Landkreises im Sinne einer effektiven Jugendarbeit nannte. Das sich Einbringen und Verwirklichen in einer Kapelle sei nicht hoch genug einzuschätzen.

Musik gehöre zur Heimat, meinte Bürgermeister Clemens Behr, sie schaffe Begeisterung, Erfolgserlebnisse und sei sinnvoll gestaltete Freizeit. Beachtlich viel Proben und Auftritte hätten die Aktiven in 30 Jahren absolviert, sie sind ein Beweis der funktionierenden Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Freude und schöpferische Kraft entstünden trotz der geforderten Disziplin durch das gemeinsame Musizieren. Die Vorsitzenden und Musiker seien Leit- und Vorbilder.

Der Kreisvorsitzende des NBMB, Helmut May, überbrachte die Glückwünsche der Musikvereine des Landkreises und des Musikbundes. Die Vereinsarbeit nannte er vorbildlich, er habe immer einen guten Kontakt zum Musikverein Aub. Gute Zusammenarbeit aus der Sicht der örtlichen Vereine bestätigte auch Peter Ebner, der sich ein Leben im Ort ohne Musik bei Hochzeiten, Beerdigungen, Festen und Prozessionen nicht vorstellen kann. Er dankte allen, die so viel Freizeit und oft sogar Urlaubstage opfern, um sich im Dienste der Allgemeinheit zu engagieren.
Mit einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal ging der Kommersabend zu Ende. Im Festzelt waren alle Bürger und Gäste anschließend zu Musik und Tanz eingeladen.

Helmut May, ehrte aktive Mitglieder des Musikvereins Aub während des Festkommers am Samstag, dabei unterstützten ihn Schirmherr Udo Jahrsdörfer und Kreisschatzmeisterin Renate Haag. Seit zehn Jahren sind dabei: Christian Arrihgy, Andre’ Weigand, Carolin Weigand, Volker Zeitz, Carolin Dietz und Florian Arrighy, für 30 Jahre als aktive Musiker wurden Thomas Albert, Dietmar Kuhn, Bernhard Lutz und Arthur Werner ausgezeichnet. Für ihre 30 - jährige passive Mitgliedschaft beim Musikverein Aub ehrte Vereinsvorsitzender Michael Ebner während des Festkommers: Konrad Dietz, Ludwig Dietz, Gustav Ditterich, Hans Ditterich, Werner Ditterich, Peter Ebner, Dieter Hein, Felix Hein, Rainer Hein, Toni Kirchschlager, Wenzel Lhotsky, Gebhard Lurz, Edgar Neuhöfer, Karlheinz Neuhöfer, Michael Neuhöfer, Willi Neuhöfer, Hannelore Ruhnau, Felix Seufert, Robert Seufert, Paul Vogt, Mathias Weigand, Oskar Weigand und Anita Werner.

Für ihre 30-jährige aktive Tätigkeit beim Musikverein Aub wurden ausgezeichnet (erste Reihe von links): Dietmar Kuhn, Bernhard Lurz, Thomas Albert und Arthur Werner, dahinter Kreisvorsitzender des NBMB, Helmut May, Vereinsvorsitzender Michael Ebner und Kreisschatzmeisterin Renate Haag. Foto: Vossenkaul

25 passive Mitglieder, die den Verein seit 30 Jahren unterstützen, wurden am Festkommersabend geehrt und erhielten Urkunden. Foto: Vossenkaul