Hollstadt (hf). 90 Jahre Musikverein Hollstadt: Wenn das kein Grund zum Feiern ist. So war am Wochenende denn auch einiges in der Gemeinde geboten. Neben Festzug, Totengedenken und Festveranstaltung stand der Festkommers im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, der von den Musikanten aus Kirchenhausen umrahmt wurde. Justin Koletnik, Vorsitzender der Hollstädter Musikanten erinnerte an die jahrelangen freundschaftlichen Bande mit Kirchenhausen. Dies habe dazu geführt, daß die Musiker diese Aufgabe gerne übernommen haben. Koletnik: „Musik kennt eben keine Grenzen“.

Eine große Anzahl Ehrengäste konnte der Vorsitzende begrüßen. So den Schirmherrn der Veranstaltung, Landrat Dr. Fritz Steigerwald, dem die Musiker zu großem Dank verpflichtet sind, da er sich stets für deren Belange einsetzt. Ein Gruß galt dem NBMB-Bezirksvorsitzenden Werner Höhn, dem NBMB-Kreisvorsitzenden Helmut May, stellvertretenden Landrat Helmut Will, sowie den beiden Landratskandidaten Thomas Habermann und Monika Verchow. An sie richtete der Vorsitzende die Bitte wie Landrat Steigerwald ein Herz für die Musik zu haben. Pfarrer, Bürgermeister und Ehrenvorsitzende, sowie weitere Ehrengäste hieß Justin Koletnik ebenfalls willkommen.

Aus dem Jahre 1810 datiert die erste Quittung im Gemeindearchiv, die beweist, daß es schon damals eine Musikkapelle in Hollstadt gab, erst 100 Jahre später allerdings gibt es Niederschriften, die von einer Musikkapelle sprechen, sagte Vorsitzender Justin Koletnik. Sein besonderer Dank galt dem Kreisvorsitzenden im Nordbayerischen Musikbund, Helmut May aus Oberelsbach, der ihm stets zur Seite gestanden habe. Bürgermeister Georg Menninger hob in seiner Rede die langjährige Treue der Musikerinnen und Musiker zum Verein hervor und meinte, daß die Geschichte der Hollstädter Musikanten eng mit der Gemeinde verbunden ist. 90 Jahre seien somit Grund genug, ein großes Fest zu feiern.

Der Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Werner Höhn (Hassfurt) meinte, daß in der heutigen Zeit das Kernproblem der Musikkapellen der allgegenwärtige Wohlstand sei. Dies führe dazu, daß das Bewußtsein für wahre Bedürfnisse regelrecht vernebelt wird. Die Konservenmusik stehe mehr und mehr im Vordergrund. Viele Musikvereine hätten damit zu kämpfen aber auch damit, daß sie entsprechende finanzielle Unterstützung für die Ausbildung ihrer jungen Leute erhalten. Gerade die sei sehr wichtig. Höhn nannte in diesem Zusammenhang auch die Eltern und Vereine, die hier sehr große Belastungen eingehen. Werner Höhn: „Kultur erhalten wir nicht kostenlos.“

Auch Werner Höhn hob die Unterstützung durch Landrat Dr. Fritz Steigerwald hervor. Das sei vorbildlich. Dank sagte er aber auch den Verantwortlichen des Musikvereins Hollstadt für die Ausrichtung des Festes. Kreisvorsitzender Helmut May (Oberelsbach) verwies auf die musikalische Ausbildung der Hollstädter Musikanten und ihr reichhaltiges Repertoire. Gerne stehe er mit Rat und Tat zur Seite, so wie das in der Vergangenheit war. „Das ist etwas, was ich mir auch bei anderen Vereinen wünsche“, betonte der Kreisvorsitzende, der das Kreismusikfest offiziell eröffnete.

Landrat Dr. Fritz Steigerwald nannte die 90-Jahrfeier ein Zeitfenster und überbrachte die Glückwünsche des Landkreises. Hier werde kulturelles Schaffen in der Musikkapelle lebendig. Im Zusammenspiel mit dem Hollstädter Bierfrühling sei dieses Fest hervorragend organisiert. Musik und Bier würden gut zusammenpassen. Musik, so der Landrat, sei modern, zeitlos und überdauere viele Jahrhunderte. Das werde sich auch in Hollstadt zeigen.

Schließlich standen Ehrungen im Rahmen des Festaktes an. Bezirksvorsitzender Werner Höhn und Kreisvorsitzender Helmut May überreichten die Auszeichnungen gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Friedhelm Landgraf. Für 10jährige Musikertätigkeit ging die Ehrennadel in Bronze an Florian Balling, Anja Büchs, Claudia Gans, Tobias Koletnik, Steffen Krug, Stephanie Remler, Jessica Rink, Christina Romeis, Tanja Trott, Thomas Trott und Steven Wirsing. Für 15 Jahre Tätigkeit als Kassier bekam Helmut Krämer die Ehrennadel in Silber. 20 Jahre Musikertätigkeit, das war die Ehrennadel in Silber mit Urkunde des NBMB Bezirks Unterfranken, sowie Bund Deutscher Blasmusikverbände für Viktor Siemens und für 30jährige Musikertätigkeit ging den Ehrennadel in Gold NBMB und Bund Deutscher Blasmusikverbände mit Urkunde an Burkard Fuchs und Stephan Romeis. Peter Wiesner schließlich bekam ebenfalls die Ehrennadel in Gold und vom Bund Deutscher Blasmusikverbände für 20 Jahre als Dirigent