Bläserjugend warf einen Blick hinter die Kulissen

Großes Interesse für Radio- und Fernsehmacher

Merkershausen/Würzburg (hf). Auf großes Interesse stieß die Einladung von Manuela Weis aus Merkershausen, die Vorsitzende der Bläserjugend Rhön-Grabfeld. Sie hatte zu einem Besuch des BR-Studios in Würzburg aufgerufen. Mehr als 50 Jugendliche meldeten sich und fuhren per Bus nach Würzburg, um im 9. Stock des dortigen Hochhauses am Bahnhof den Radio- und Fernsehmachern einmal über die Schultern zu schauen.

Zunächst jedoch stand ein Stadtbummel in Würzburg an, bei dem man kleinere Einkäufe tätigen oder sich die Besonderheiten der unterfränkischen Regierungshauptstadt einmal ansehen konnte. Dann aber gings zum Bayerischen Rundfunk, der im Posthochhaus am Bahnhof seine Redaktionen für Hörfunk und Fernsehen hat. Dort wurden die Rhön-Grabfelder bereits von den Redakteuren Stephan Kirchner (Hörfunk) und Volker Hensel (Fernsehen) sowie der Technikerin Sonja Wirsing erwartet.

Stephan Kirchner informierte zunächst über den Hörfunk allgemein, stellte die einzelnen Korrespondenten für die jeweiligen Landkreise vor und gab auch Informationen dazu, was vom Würzburger Studio so alles oftmals bundesweit verarbeitet wird. Die jungen Besucher erfuhren mehr darüber, wie die Meldungen von den einzelnen Regionen ins Radio kommen, lernten das Nachrichtennetz des Bayerischen Rundfunks kennen und konnten einen Einblick nehmen in die würzburgeigene Nachrichtenredaktion, die per Internet von den Korrespondenten draußen die Meldungen bekommt.

Der BR-Redakteur berichtete aber auch über die Hörfunkbeiträge und zeigte den Rhön-Grabfeldern wie diese einst an den großen Bandmaschinen entstanden und wie sie heute, von den Reportern selbst, zu Hause am Bildschirm geschnitten werden. Per email kommen die fertigen Beiträge dann in ein eigenes System ins Münchner Funkhaus und können von dort wiederum von den Würzburger Technikern abgerufen und ins Programm eingespielt werden. Hier ist es vor allem die Schnelligkeit und Aktualität, die damit gewährleistet ist, sagte Kirchner. Ein wichtiger Termin im Landkreis Rhön-Grabfeld zum Beispiel kann vom Korrespondenten vor Ort noch kurz vor der Sendung um 12 Uhr wahrgenommen und dann direkt in die Sendung überspielt werden.

Aktuell arbeitet auch das Bayerische Fernsehen in Würzburg. Das stellte der zuständige Redakteur Volker Hensel heraus, der die jungen Gäste im Studio begrüßte. Und da erfuhren die Rhön-Grabfelder gleich mit welchen technischen Möglichkeiten hier gearbeitet werden kann. Per Fernsehgerät ist der Interviewpartner zum Beispiel direkt mit Nürnberg oder München verbunden und kann von Würzburg aus die entsprechenden Informationen im Gespräch weitergeben, während der Gesprächspartner im dortigen Studio sitzt. Cutterin Sonja Wirsing zeigte den Gästen aber auch wie man das Hintergrundbild verändern kann und zum Beispiel die Festung Marienberg einblendet, so als ob es scheint, dass der Gesprächspartner davor steht.

Wie wird ein Beitrag geschnitten? Auch diese Frage konnte beantwortet werden. Früher, so Volker Hensel, sei wirklich der Filmstreifen auseinandergeschnitten worden. Daher komme heute noch das Wort vom "Schnitt". Heute werden die Bänder, die in sehr guter Qualität auf Beta aufgenommen werden, von Band zu Band kopiert. Diese zeigte Sonja Wirsing denn auch ganz kurz und verwies darauf, auf was bei einem Filmschnitt alles zu achten ist. Schließlich habe der Redakteur noch eine wichtige Aufgabe. Er sei für den Text zuständig, der natürlich zu den Bildern passen müsse. 

Was so alles passieren kann, wenn Reporter draußen sind, das sahen die Mitglieder der Bläserjugend Rhön-Grabfeld beim "Pannenband". Da flog einem Redakteur während eines Gesprächs der Ball an Kopf, da stand jemand im Bild, als die Kamera mitschwenkte und da hatte so manch ein Fernsehmann mit Problemen zu kämpfen, die man natürlich nie im Fernsehen sah. Einig waren sich die Rhön-Grabfeld-Musiker nach der mehr als einstündigen Führung, dass es sich gelohnt hatte, einen Blick hinter die Kulissen von Radio und Fernsehen beim Bayerischen Rundfunk zu werfen.

Alle auf einem Bild: Die Bläserjugend Rhön-Grabfeld war zu einem Ausflug gestartet. Der führte unter anderem in die unterfränkische Regierungshaupstadt Würzburg. Neben einem Besuch des BR-Studios gab es einen Stadtbummel, bevor es danach ins I-max ging, wo ein Film in 3-D angeschaut wurde. Foto: Friedrich