Kreisvorstandschaft besichtigt Brauerei Lang

Musiker-Kreisvorstandschaft wollte einmal sehen, wo und wie der gute Gerstensaft hergestellt wird

Waltershausen (hf). Bier und Musik, gute Laune und ein Fest, das gehört schon immer zusammen. Das dachte sich auch der Vorsitzende des Kreisverbandes im Nordbayerischen Musikbund, Helmut May aus Oberelsbach, und lud kurzerhand seine Vorstandschaft zu einer Brauereibesichtigung ein. In der Privatbrauerei Werner Lang traf man sich nicht nur zu einem guten Glas "Lang-Pils", sondern ließ sich zunächst einmal die Herstellung des guten Gerstensafts erläutern. Dabei erfuhren die Damen und Herren aus Rhön-Grabfeld, dass es die Privatbrauerei Lang seit mehr als 150 Jahren gibt und, dass die Firma wohl auch in Zukunft weiterbesteht.

Werner Lang hieß seine Gäste zunächst ganz herzlich willkommen und nannte als erstes den 24. September 1844. Das sei die Geburtsstunde der Privatbrauerei Lang gewesen, denn damals kaufte der Landwirt Konrad Lang die Brauerei, die bislang zum Schloß Waltershausen gehörte. In den späteren Jahren wurde eine Kegelbahn mit Gastwirtschaft gebaut und es kam auch ein Eiskeller dazu. Ernst Lang übernahm 1907 den Betrieb und siedelte diesen 1938 aus. Im Laufe der kommenden Jahre wurde die Brauerei weiter ausgebaut und modernisiert. 1978 übernahm sie Werner Lang.

Er berichtete der Kreisvorstandschaft denn auch bei einem Rundgang davon, dass die Brauerei früher vor allem von der heimischen Bevölkerung genutzt wurde. Noch 1946 wurde anfangs in kleinen Mengen, später immer erfolgreicher das sogenannte Hausbrauerbier eingeführt. Insiderwissen führte dazu, dass die Brauerei aus dem Grabfeld der Zeitentwicklung immer eine "Nasenlänge" voraus war. Heute gibt es die bekannten Sorten wie Lang-Pils, Kupferbier, Hefe- und Weißbier. 7.000 Hektoliter Bier werden übrigens pro Jahr in der Privatbrauerei Lang hergestellt. In der Brauerei in Waltershausen ist alles auf einer Ebene, natürlich hat hier schon lange die Automatisierung Einzug gehalten. Heute arbeiten in dem Betrieb drei Bierbrauer von Montag bis Donnerstag.

Wie kann man sich das Bierbrauen vorstellen? Werner Lang verglich es ganz einfach mit dem täglichen Kaffeekochen in den Familien. Natürlich ist alles viel größer. So wird im Sudhaus die Würze hergestellt. Zum Bier selbst benötigt man Wasser (über 90 Prozent), Malz (das kommt aus der eigenen Mälzerei) und Hopfen aus der Hollertau. Nicht zu vergessen die Hefe. Acht Stunden dauert es übrigens bis das Bier fertig ist. Das Malz wird gemahlen, gefiltert und gekühlt. Es folgt das Maischen und bevor es zum Kochvorgang kommt, das aussieben. Etwa zwei Stunden dauert dieses Kochen, wobei in bestimmten Abständen Hopfen dazu gegeben wird. Nach dem Kochen wird das Bier abgekühlt bis auf acht Grad. Dann kommt es in den Gärkeller bei Temperaturen um die Null-Grad. In großen Tanks wird es haltbar gemacht. Acht Wochen dauert es insgesamt von der Herstellung bis zum Endprodukt, erfuhr die Vorstandschaft des Nordbayerischen Musikbundes.

Für die Privatbrauerei Werner Lang ist es wichtig, dem Kunden frisches Bier anzubieten. Bier, das nicht allzu lange lagert. Gerade das, so Lang, sei der Vorteil der kleinen Brauereien. Die Umweltfreundlichkeit spielt bei alledem natürlich auch eine wichtige Rolle. Deshalb gibt es unter anderem eine eigene Wasseraufbereitungsanlage in der Brauerei. Daß es auch in Zukunft das gute Lang-Bier gibt, dafür hat Werner Lang gesorgt und einen Braumeister aus Rott am Inn eingestellt, der das Waltershäuser Unternehmen weiterführen wird. Bei einem Rundgang durch die Brauerei gings dann natürlich in den Gärkeller, aber auch zur Flaschenabfüllanlage und die Gäste aus dem Landkreis erfuhren mehr darüber, wie auch die Kästen entsprechend gesäubert werden. Schließlich gabs noch einen Einblick in das Abfüllen der Bierfässer und Werner Lang meinte abschließend schmunzelnd, dass natürlich auch heute noch Bierfässer vorhanden sind, mit denen man bei zünftigen Musikfesten das Bier auch entsprechend "spritzig" anstechen kann.

Kreisvorsitzender Helmut May dankte im Anschluß an die Führung für die reichhaltige Information, dankte aber auch seiner Vorstandschaft, die fast vollständig gekommen war. So etwas sei ein kleines Dankeschön für die Mühen und Arbeiten im Kreisverband Rhön-Grabfeld. An Werner Lang ging ein besonderer Dank für die Führung und die Einladung zur anschließenden Brotzeit. Herausgestellt hat Helmut May schließlich noch die Internetseite des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, die sehr gut ankommt. Auch hier habe sich Werner Lang als Sponsor gezeigt und damit seine Verbundenheit zu den Musikern.