145 Jahre Musiktradition mit Medaille gewürdigt

Notenblatt von 1845 war dafür ausschlaggebend

Waltershausen (hf). Aufgrund eines Notenblattes vom 3. Januar 1845 hat der Musikverein Milzgrund nachweisen können, daß die Musiktradition in den Milzgrunddörfern Irmelshausen, Walterhausen, Höchheim und Irmelshausen viel älter ist als zunächst angenommen. Wie Vorsitzender Bernhard Friedl beim Festkommers im Gästehaus Waltershausen sagte, habe man aber auch eine Quittung entdeckt, die für Musiker aus Anlaß des Prinzregententages ausgestellt wurde. Eine Besonderheit in der "Neuzeit" war sicherlich, daß die Musikerinnen und Musiker aus den evangelischen Dörfern vor wenigen Jahren bei einer Flurprozession im nahegelegenen katholischen Saal aushalfen, als dort die Musikkapelle nicht spielfähig war.

Der Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes stellte in seiner Festansprache das "Internationale Jahr der Freiwilligen" heraus. Hierzu würden vor allem auch die Musikkapellen zählen. Gesamtwirtschaftlich betrachtet, bedeute ehrenamtliches Engagement eine volkswirtschaftliche Wertschöpfung in erheblichem Ausmaß, betonte der Bezirksvorsitzende. Allein in Unterfranken üben rund 3000 Frauen und Männer wichtige Funktionen in den Musikvereinen aus. Wichtig sei es bei alledem, daß das Ehrenamt Spaß mache. Werner Höhn war sich klar darüber, daß die Anforderungen an die Vereinsleitungen immer größer werden. Dies bedeute eine Entwicklung der Vereinsführung bis hin zum Kulturmanagement.

Im Auftrag des Präsidiums und der Bezirksleitung Unterfranken gratulierte er dem Musikverein zum 25jährigen Bestehen. Dank galt den Dirigenten, den Ausbildern, der Vorstandschaft und allen, die hervorragende Arbeit geleistet haben. Der Bezirksvorsitzende: "Sie haben Ihren Beitrag als Kulturträger in den Gemeinden Gollmuthhausen, Höchheim Waltershausen und Irmelshausen bestens erfüllt!" Die Hilfe und Mitwirkung der Musikvereine in den Kommunen sei wichtig, damit auch künftig Blasmusik in der fränkischen Landschaft erklingen kann, sagte der Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes.

Neben Werner Höhn gratulierte auch der Vorsitzende des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld im Nordbayerischen Musikbund, Helmut May (Oberelsbach). Er stellte die Aktivitäten der Musiker und Musiker bei den Lehrgängen, Kursen und Wertungsspielen des Nordbayerischen Musikbundes heraus und dankte für die konstruktive Zusammenarbeit. Helmut May gratulierte zur Verleihung der Pro-Musica-Plakette durch Bundespräsident Johannes Rauh. An dieser symbolischen Verleihung in Wolfenbüttel nahm May selbst teil und nannte sie ein großes Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Beglückwünscht hat Helmut May den Verein auch zur Verleihung der "Goldenen Medaille" am weiß-blauen Band durch den Nordbayerischen Musikbund für große Verdienste um die Blasmusik in den vergangenen 145 Jahren.

Ohne die unermüdliche Arbeit und Weitsicht aller ehemaliger Vorstände und Dirigenten würde es den Musikverein Milzgrund in seiner jetzigen Form nicht mehr geben, sagte der Kreisvorsitzende. Er wünschte der Vorstandschaft deshalb für die Zukunft eine glücklich Hand und daß sie immer das Machbare im Auge behalten. Bernhard Friedl, Vorsitzender des Musikvereins Milzgrund dankte Helmut May und überreichte Fotos von der Verleihung in Wolfenbüttel. "Es war gut, daß wir unseren Helmut dabei hatten", stellte er fest. Bürgermeister Jürgen Stengel meinte, daß die Freude am Musikspiel auch weiterhin die Musikerinnen und Musiker begeistern sollte und Schirmherr Werner Lang nannte die Musik eine Sprache, die keine Grenzen kennt. Der Milzgrund habe durch den Musikverein seine Identität erhalten. Er wünschte noch viele taktvolle Einfälle. Die Grüße des Patenvereins Herbstadt überbrachte Egon Büttner, der einen Gutschein für Notenmaterial überreichte. Dank sagte schließlich Ehrenvorsitzender Roland Hesselbach. Sein Wunsch für die Zukunft: "Haltet vor allem zusammen!"

NBMB Bezirksvorsitzender Werner Höhn überreichte anschließend die "grüne Nadel" für aktives Musizieren an Helga Kegel, Katharina Schunk, Anja Hesselbach und Maximilian Sünnemann. Für 10 Jahre aktives Musizieren ging die Bronzenadel des Bezirks Unterfranken an Saskia Friedl, Marius Joppich, Michael Joppich, Carolin Schunk, Johannes Schunk und Daniel Seifert. Für 20 Jahre Musikertätigkeit ging die Silberne Ehrennadel an Daniela Werner, Marion Koob, Thomas Barthelmes und Marco Amthor. Eine Goldnadel mit Urkunde erhielt Hartmut Werner für 20 Jahre Tätigkeit in der Vorstandschaft. An Vorsitzenden Bernhard Friedl überreichten Werner Höhn und Helmut May schließlich die Pro-Musica-Plakette sowie die Goldene Medaille mit Urkunde des Nordbayerischen Musikbundes.