Leistungsabzeichen sind sein Steckenpferd

Friedhelm Landgraf für 20 Jahre in der Kreisvorstandschaft des NBMB geehrt

Markt Saal a. d. Saale. (hf) Weshalb ein Satz Pauken für einige Tausend Euro gekauft wurde und das Geld nicht für das Kreisblasorchester oder das Kreisjugendblasorchester verwendet wurden? Zu diesen Fragen aus den Reihen einiger Vereinsvorstände nahm Renate Haag, Vorsitzende des NBMB Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, bei der NBMB-Kreisversammlung in Saal Stellung. Konkret ging es um einen Staatszuschuss, der einer Verwendung zugeführt werden muss, sagte die Vorsitzende. Wird er nicht benötigt, müsste er zurück gezahlt werden. Das hätte wiederum zur Folge, dass der Zuschuss in den kommenden Jahren entsprechend gekürzt wird. Mit diesem Geld eines der beiden Orchester zu finanzieren sei nicht möglich, da diese schon entsprechend finanziell unterstützt werden. Deshalb habe man in der Vorstandschaft entschieden, einen Satz Pauken zu kaufen, die sowohl künftig in den Orchestern gebraucht, als auch an interessierte Vereine verliehen werden können.

Pauken würden immer wieder gebraucht und deshalb sei dafür die Entscheidung gefallen, Dazu sagte Kreisdirigentin Mareike Wütscher, dass sie selbst diese Idee unterstützt habe, weil der Kreisverband Rhön-Grabfeld, was verschiedene Musikinstrumente, so auch Pauken, betrifft "gegenüber anderen Kreisverbänden sehr dürftig aufgestellt ist."  Der Anfang sei deshalb mit vier Pauken, verschiedener Größen gemacht worden. Bei der Zusammenkunft in Saal hatte die Musikkapelle Saal an der Saale unter anderem das Totengedenken musikalisch gestaltet. Dafür dankte Renate Haag. Ein Dank galt auch der Gemeinde Saal, die für die Versammlung die Festhalle zur Verfügung gestellt hatte. Stellvertretender Kreisvorsitzender Hubertus Reschny sagte, dass er bei der Bezirksversammlung in Geldersheim war, Ehrungen vorgenommen hatte und Konzerte besuchte. Außerdem war er bei Kreismusikfesten und absolvierte Schulungstage für Führungskräfte des Nordbayerischen Musikbundes. Von Sitzungen und Tagungen, sowie Kreismusikfeste berichtete auch der weitere Stellvertreter, Bernhard Friedel. Er nannte dazu auch gute Gespräche, die vor allem bei Musikfesten und bei Ehrungsabenden geführt werden.

Stellvertretender Vorsitzender Friedhelm Landgraf ging auf die D-Lehrgänge ein und sagte, dass er dieses Steckenpferd seit 20 Jahren gerne betreut. Leider unterziehen sich immer weniger Kinder aus den Musikvereinen den Prüfungen. Dies führt Landgraf unter anderem auf die fehlende Freizeit zurück, weil die Kinder durch Nachmittagsunterricht und Hausaufgaben eingespannt sind. So sanken die Zahlen der Lehrgänge im vergangenen Jahr von 34 auf 18 in den D-1 Kursen. Nur ein Fünftel der Jungmusiker aus den Vereinen nimmt noch den D-2 Lehrgang an und D-3 Kurse sind noch weniger besucht. Für Friedhelm Landgraf ist das unverständlich, "weil das Potential in unseren Musikvereinen da ist." Man habe sehr gute Musikerinnen und Musiker und viele könnten sogar die D-3 Prüfung bestehen. Informiert hat Friedhelm Landgraf über Kreismusikfeste, so 2017 in Frankenheim, 2018 in Strahlungen und 2019 in Herbstadt.

Kreisdirigentin Mareike Wütscher erwähnte den enormen Zulauf beim Kreisblasorchester mit an die 100 Kinder, so dass man zwei Orchesterstufen bildete (wir berichteten). Sechs Dirigenten hatten sich gemeldet. Sehr gut besucht waren die Abschlusskonzerte in Bad Königshofen und Heustreu. Bemängelt hat die Kreisdirigentin, dass bei den Konzerten oftmals keine Vertreter der jeweiligen Vereine waren, was eine Anerkennung für die Kinder bedeutet hätte. Außerdem ließen die Konzerteinnahmen zu wünschen übrig. Deshalb müssen neue Wege überlegt werden. Sie selbst steht künftig als Kreisdirigentin nicht mehr zur Verfügung. Kreiskulturreferent Hanns Friedrich gab kurze Informationen zum Europatag der Musik in Nordheim. Eine hervorragende Veranstaltung sei es gewesen. Erstmals haben man den Nachmittag vorwiegende mit Kinder und Jugendchören sowie Musikern und dazu Tanzgruppen bestritten. Was ihn besonders freute, war die Tatsache, dass Kinder von Flüchtlingsfamilien integriert sind. Der nächste Europatag der Musik findet am 23. Juli in Wülfershausen statt, dazu sind wieder Musikkapellen und Gesangvereine eingeladen.

Schatzmeister Bruno Koch gab danach einen Einblick in die Kassenlage und wurde einstimmig entlastet. Kassenprüfer Hartmut Werner sprach von einer einwandfreien Buchführung. Bezirksvorsitzender und stellvertretender Vizepräsident im Nordbayerischen Musikbund, Werner Höhn (Haßfurt) gab Informationen aus der Bezirksversammlung in Geldersheim (wir berichteten) Sein Dank galt den Musikerinnen und Musikern, sowie den Verantwortlichen. Hingewiesen hat er auf eine App, die vor allem für Jungmusiker, geplant ist, darauf, dass die Seniorenarbeit forciert werden soll und ein Projekt für behinderte Menschen ansteht. Ein Großprojekt sei die Sicherung der Zukunft im Nordbayerischen Musikbund. Dazu finden demnächst Gespräche statt, bei denen auch die Zielgruppe der jungen Musikerinnen und Musiker eingebunden werden. "Bis Ende 2017 muss der Weg, den wir in Zukunft gehen, besprochen und geklärt sein."

Renate Haag hatte abschließend noch Ehrungen parat: Konkret ging es um Vereine im Kreisverband, die seit vielen Jahrzehnten im Nordbayerischen Musikbund aktiv sind. Für 40 Jahre Mitgliedschaft im NBMB gab es Urkunden für den Musikverein Windshausen, den Musikverein Fladungen, die Musikkapelle Oberstreu und die Aubstädter Musikanten. Seit 50 Jahren sind der Musik-, Gesang- und Heimatverein Haselbach, die Musikkapelle Rödelmaier und der Musikverein Heufurt im Nordbayerischen Musikbund. Auch für sie gab es eine Urkunde und ein Dankeschön der Kreisvorsitzenden. Festgelegt wurde noch die nächste Kreisversammlung. Sie findet am 7. Oktober 2017 im Kolpingsaal in Schönau an der Brend statt.

von Hanns Friedrich

Ehrung für Friedhelm Landgraf, stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband Rhön-Grabfeld des Nordbayerischen Musikbundes. Seit 20 Jahren engagiert er sich im Verband, vor allem im Bereich der D-Prüfungen, die sein "Steckenpferd" sind. Glückwünsche gab es von Renate Haag und Bruno Koch von der Kreisvorstandschaft. Foto: Friedrich