Kreisverband hat nun einen Paukensatz zum Ausleihen

Markt Saal a. d. Saale. (hf) Landrat Thomas Habermann hat bei der Kreisversammlung des Nordbayerischen Musikbundes in der Festhalle von Heustreu am Samstagabend vor allem  das großartige Engagement der Musikerinnen und Musiker herausgestellt. "Wir haben emsige und rührige Musikkapellen, die durch ihre Auftritte, bei Konzerten, Festzügen und sonstigen Veranstaltungen zeigen, welch musikalisches, kulturelles Leben im Landkreis Rhön-Grabfeld vorhanden ist. Vor allem ist der Landkreischef bei Festumzügen immer von den verschiedenen Trachten begeistert, die die Musikerinnen und Musiker tragen. "Da weiss man dann immer gleich, aus welcher Ortschaft sie sind. Ich finde das wichtig und sehr schön." Die Tracht nannte Thomas Habermann Teil eines Kulturreichtums im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Lob gab es für die Kreisvorstandschaft unter ihrer Vorsitzenden Renate Haag (Alsleben), die wieder viel geleistet hat. Dass die Anzahl der Musikbegeisterten zwischen 13 und 18 Jahren in diesem Jahr nach oben ging, zeige, dass dem Kreisverband Rhön-Grabfeld viel an der Jugendarbeit liegt. "Danke für Euer Engagement und Euren Einsatz, schließlich wird in die Proben und Auftritte, viel Freizeit investiert."  Nach der Outdoor-Saison mit Festzügen und Festzeltmusik komme nun die Indoor-Saison mit schönen Konzerten, die die Bevölkerung wieder animiert, die Angebote anzunehmen." Der Landrat sprach jetzt schon von den besinnlichen Advents- und Weihnachtskonzerten. "Danke an alle, die sich der Musik im Landkreis widmen."

Zuvor hatte Bürgermeister Norbert Bauer seine Gemeinde Saal an der Saale vorgestellt und verwies auf zwei Musikkapellen, nämlich in Saal an der Saale und Waltershausen. Deshalb sei die Kreisversammlung in der Gemeinde genau richtig. 1.500 Einwohner, davon 430 in Waltershausen leben in der Marktgemeinde. Im kommenden Jahr kann Waltershausen am 27. und 28. Mai ein Fest feiern, denn dann sind es 1150 Jahre, dass der Ort erstmals urkundlich erwähnt wurde. Zur Umgehungsstrasse gab der Bürgermeister Informationen, die voraussichtlich in 14 Jahren gebaut sein wird. Musik nannte er unverzichtbar, vor allem auch bei den verschiedensten kommunalen Veranstaltungen. Zu Saal sagte er: "Wir haben eine gute Infrastruktur, zahlreiche Läden, Ärzte, Gasthäuser und Tankstelle. Bei uns lässt es sich gut leben!"

Kreisvorsitzende Renate Haag hatte zuvor die Versammlung eröffnet, begrüßte den Vizepräsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, Werner Höhn, Bürgermeister Norbert Bauer und Landrat Thomas Habermann, sowie die anwesenden Vorstandsmitglieder und deren Stellvertreter. Kritik übte sie am Besuch der Versammlung. Es scheine, als ob es in einigen Vereinen keine Vorsitzenden oder Dirigenten gibt, die ja speziell zu dieser Jahresversammlung eingeladen werden, denn auch diesmal seien wenige davon gekommen. Etwas, das unverständlich und eigentlich schade ist, denn bei der Jahresversammlung gebe es notwendige Informationen und man könne sich auch austauschen. Rückblickend sprach die Kreisvorsitzende von 73 Mitgliedsvereine einschließlich der Kreismusikschule mit 3.135 Musikerinnen und Musikern, passiven Mitgliedern sowie Vereinsfunktionären, die beim NBMB gemeldet sind. Nachdem er nicht mehr spielfähig war, trat der Musikverein Lebenhan zum 31. Dezember 2015 aus dem Verband, so dass es nun nur noch 73 Vereine sind.

Professionell sei der Orchester-Workshop mit Holger Müller im März in Hohenroth gewesen, an dem in Zusammenarbeit mit „klingend b-lech“, 20 interessierte Musiker und Musikerinnen teilgenommen haben. Als Dozent fungierte Holger Müller. Die achte Probenphase des Kreisblasorchesters „Orchester der Generationen“ nannte die Vorsitzende "die anspruchsvollste, die unser Kreisblasorchester seit Wiedergründung im Jahr 2008 absolvierte." Die ausgewählten Stücke lagen alle in der Ober- oder in der Höchststufe.

Schon während der Probenphase und vor allem danach gab es Diskussionsbedarf über die zukünftige Ausrichtung des Orchesters. Renate Haag sah das Orchester als notwendig an, vor allem, um den Musikerinnen und Musikern eine Möglichkeit zu geben, Blasmusik-Literatur kennen zu lernen, die sie üblicherweise nicht in der Heimatkapelle spielen. Deshalb legte man einst den Schwierigkeitsgrad auf Mittel- oder leichtere Oberstufenstücke fest. Im Landkreis gebe es einige Orchester, die erfolgreich im Bereich Ober- bis Höchststufe musizieren, die überwiegende Mehrheit bewege sich allerdings darunter.

Dieser Tatsache sollte auch im KBO Rechnung getragen werden. Die Kreisvorstandschaft sieht deshalb das Kreisblasorchester leistungsmäßig als Vorstufe zum Bezirksorchester. Die nächste Stufe wäre das Nordbayerische Jugendblasorchester. Gespräche mit Musikern, Dirigenten und Dozenten bestätigten dies. Grund genug, das Kreisblasorchester wieder an den ursprünglichen Gedanken heran zu führen. Deshalb werde es wohl auch einen Dirigentenwechsel geben. Um das neue Kreisblasorchester entsprechend aufstellen zu können, sei noch Diskussionsbedarf vorhanden. "Deshalb wird das Kreisblasorchester erst wieder im Jahr 2018 auftreten." Zum Kreisjugendblasorchester (KJBO) informierte die Vorsitzende, das aus Kostengründen die für Herbst geplante Probenphase ausfallen musste. Schon zu Beginn des Jahres zeichnete sich ab, dass es die finanzielle Lage des Kreisverbandes nicht zulassen würde, neben dem Kreisblasorchester noch ein weiteres Orchesterprojekt zu stemmen. Renate Haag: "Im kommenden Jahr wird es aber auf jeden Fall wieder ein KJBO geben."

Gut angenommen wurden die Kreismusikfeste 2016 in Höchheim, Aubstadt und Gabolshausen. "Sie waren eine wunderbare Werbung für die Blasmusik." Im kommenden Jahr gibt es lediglich ein Kreismusikfest und zwar von 2. bis 4. September in Frankenheim. Glückwünsche gab es für Christoph Vey aus Schönau, der den staatlichen Dirigentenlehrgangs an der Nordbayerischen Bläserakademie bestanden hat. Die Kreisvorstandschaft sei überhaupt stolz auf das, was in den Musikvereinen geleistet wird. Dank sagte die Vorsitzende allen Vorständen, Dirigenten, Ausbildern, der Kreismusikschule, der privaten Musikschulen und der Berufsfachschule für Musik sowie allen Musikerinnen und Musikern.

Eine Überraschung hatte  Renate Haag noch für ihren Stellvertreter, Friedhelm Landgraf. Seit zwei Jahrzehnten engagiert er sich in der Kreisvorstandschaft und hat ein Fable vor allem für die D-Lehrgänge. "Es ist seine Leidenschaft, die unseren Kreisverband damit aus allen anderen Kreisverbänden,, was diesen Bereich betrifft, hervorhebt." Es sei ein besonderes Engagement für die Ausbildung der Jungmusiker, das nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Deshalb gab es als Dankeschön des Kreisverbandes einen Gutschein und für Landgrafs Frau, Birgit, einen Blumenstrauß.

von Hanns Friedrich

Für 40 Jahre Mitgliedschaft im NBMB wurden geehrt (von links), der Musikverein Windshausen mit Michael Moret, Anja Keidel und Andreas Cienskovsky, die Musikkapelle Oberstreu mit Emil Bieber (hinten rechts) sowie vorne, der Musikverein Fladungen mit Ehrenvorsitzenden Christine Straus und Claudia Abe. Nicht auf dem Bild die Aubstädter Musikanten. Hier war kein Vertreter bei der Kreisversammlung. Die Ehrung führten Kreisvorsitzende Renate Haag und NBMB Bezirksvorsitzender Werner Höhn durch. Foto: Hanns Friedrich

Auf 50 Jahre Mitgliedschaft im NBMB blicken (von links) der Musik-, Gesang- und Heimatverein Haselbach (Heiner Mai), sowie die Musikkapelle Rödelmaier. Für den Musikverein Heufurt war kein Vertreter bei der Zusammenkunft in Saal. Kreisvorsitzende Renate Haag und NBMB-Bezirksvorsitzender Werner Höhn übereichten die Urkunden. Foto: Friedrich