Lange Musiktradition und 40 Jahre Musikverein

Die Dorfmusikanten Gabolshausen feiern ihren Geburtstag mit Festbetrieb und Kreismusikfest

Gabolshausen. (rv) 40 Jahre Musikverein Gabolshausen wurden am Wochenende gebührend gefeiert, die Musiktradition im Ort ist aber wesentlich älter, wie durch die Verleihung von Auszeichnungen bewiesen ist. Der Musikverein Aub, mit dem die Gabolshäuser seit Jahren zusammenarbeiten hatte die musikalische Umrahmung des Festaktes am Samstagabend übernommen.

Nach der Begrüßung durch die Vereinsvorsitzende Katja Werner gratulierte Schirmherr und Bürgermeister Thomas Helbling zum runden Geburtstag und wies darauf hin, dass es laut Aristoteles im Wesen der Musik liege, Freude zu bereiten. Das gelinge den aktiven Musikanten aus Gabolshausen mit ihren Auftritten, die aus dem Kulturleben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken sind. Der Bürgermeister erinnerte, wie später auch Waldmar Schmitt in seinem Blick auf die Vereinschronik, an die Gründung im Jahr 1975 unter dem Namen „Bürgerkapelle Gabolshausen“. Aus einer kleinen Musikergruppe, die bei kirchlichen Anlässen mitwirkten, wurde so durch eine Initiative von Roland Kurz eine Kapelle mit 30 Aktiven. Sie traten noch im Gründungsjahr zum ersten Mal auf und begleiten seitdem Feste und Festzüge und veranstalteten auch Konzerte. Seit 1991 nennt sich die Kapelle „Dorfmusikanten Gabolshausen“. Helbling bedankte sich bei allen, die durch ihr Engagement die Lebensqualität heben und Zusammenhalt stiften. Einen Umschlag mit einem finanziellen Beitrag überreichte der Bürgermeister für die Nachwuchsarbeit.

Waldemar Schmitt, neben Bruno Eschenbach noch aktiver Musikant seit der ersten Stunde, erinnerte in seinem Rückblick an den ersten von der neuen Kapelle eingeübten Marsch „Wenn alle Brünnlein fließen“, der auch anschließend von der Musikkapelle gespielt wurde. Das rege Vereinsleben mit Anschaffen einer Tracht, dem Renovieren des Musikheims im Rathaus und der Kontaktaufnahme zu Musikvereinen am Bodensee und in Essen wurde durch die Schilderungen lebendig. 1992 erhielt der Musikverein vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB) für den Nachweis von 150jähriger Musiktradition die Plakette am weiß-blauen Band und für 100 Jahre des Bestehens die „Pro Musica-Plakette“. Es ging natürlich nicht immer bergauf in der Vereinsgeschichte und schließlich beschloss die Vorstandschaft angesichts der schwindenden aktiven Mitglieder den Zusammenschluss mit dem Musikverein Aub, sodass gemeinsam wichtige Auftritte absolviert werden können. In einer ganz persönlichen Bilanz erinnerte Schmitt an seine Teilnahme an 40 Festzügen, 800 Musikproben und ein Repertoire von rund 300 Musikstücken. Wären alle, die der Verein ausgebildet hat, aktiv, gäbe es eine Musikkapelle mit 84 Mitgliedern.

Werner Höhn, Bezirksvorsitzender und stellvertretender Präsident des NBMB, bestätigte den Dorfmusikanten, dass sie zu der Kategorie der Menschen gehören, die dafür sorgen, dass etwas geschieht. „Eine Gesellschaft braucht begeisterte Musiker und Sänger, sie braucht die wunderschönen Klänge der Instrumente. Sie geben einem Ort, einer Region und einem Land erst sein kulturelles und heimatliches Gepräge.“  Er gratulierte namens des NBMB, gemeinsam mit Kreisvorsitzender Renate Haag, die von der ungebrochenen Faszination der Blasmusik sprach – auch im heutigen Medienzeitalter. Harmonisches Zusammenspiel, Kameradschaft, Gemeinschaftssinn und Freude am Musizieren, weil Musik verbindet, seien unter anderem die Gründe für das kulturelle Engagement. Das „macht weiter so“, das Haag an den Musikverein richtete, galt auch der Tatsache, dass die Zusammenarbeit mit der benachbarten Auber Musikkapelle so gut klappt. Hier seien die Gabolshäuser ein Paradebeispiel für andere. Man könne seine Eigenständigkeit bewahren, aber gemeinsam auftreten.

Stellvertretender Landrat Josef Demar überbrachte die Grüße des Landkreises und überreichte einen Briefumschlag als Präsent. Geschenke gab es auch seitens des Vereins für Vorsitzende Katja Werner und Stellvertreterin Barbara Seim sowie für deren Ehemänner Ralf Werner und Norbert Seim.

Geehrt wurden seitens des NBMB langjährige aktive Musiker:

Bruno Eschenbach und Waldemar Schmitt erhielten für 40 Jahre die Ehrennadel in Gold „40“ mit Urkunde; für 30 Jahre gab es die Ehrennadel in Gold für Johannes Dellert, Alexandra Hornung und Thorsten Schmitt; für 25 Jahre gab es die Ehrennadel in Silber „25“ für Katja Herbst; die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre erhielt Urban Kneuer; die Ehrennadel in Bronze für 10 Jahre gab es für Sofia Dittmar, Steffen Hornung und Katharina Pompe; die Junior-Nadel für fünf Jahre wurde Rebecca Schmitt angesteckt.

Der Verein ehrte die beiden „Urgesteine“ Waldemar Schmitt und Bruno Eschenbach und die passiven Mitglieder, die den Verein seit 40 Jahren unterstützen: Lydia Schmitt, Elisabeth und Walfried Eschenbach sowie Leonhard Dittmar.

von Regina Vossenkaul

Aktive Musiker: Der Nordbayerische Musikbund, vertreten durch Renate Haag (hinten links) und Werner Höhn (rechts)zeichnete zahlreiche Musiker im Beisein von Bürgermeister Thomas Helbling (Zweiter von rechts) und Vereinsvorsitzender Katja Schmitt (links)aus. Ehrennadeln und Urkunden erhielten (von links) Waldemar Schmitt, Bruno Eschenbach, Thorsten Schmitt, Alexandra Hornung, Johannes Dellert und Katja Herbst. Foto: Regina Vossenkaul

Unterstützen den Verein seit 40 Jahren als passive Mitglieder: Vorsitzende Katja Schmitt (links) bedankte sich bei Lydia Schmitt, Elisabeth und Walfried Eschenbach sowie Leonhard Dittmar. Foto: Vossenkaul