Das richtige Marschieren will gelernt sein

Geldersheim (hf). Das richtige Marschieren in einer Blasmusik will gelernt sein. Das sagte Oskar Schwab bei der Bezirksversammlung des Nordbayerischen Musikbundes in Geldersheim. Während bei den Konzerten meist zwischen 30 und 100 Leute sitzen und zuhören sei es bei den Festumzügen ganz anders. „Da stehen Hunderte entlang der Straßen und schauen auf die Musikkapellen,“ sagte Schwab. Ein einheitliches Erscheinungsbild sei deshalb besonders wichtig.

Schmunzelnd meinte er, daß es gut wäre, wenn die Musikkapellen nur halb so gut wären, wie die Tanzgarden bei der BR-Sendung Fasching in Franken. Da sei alles stimmig. In einem dann gezeigten Lehrfilm, der die Richtlinien zur Marschmusik aufzeigte ging es um die Kommandos mit dem Taktstock, um die „Locke“ zu Beginn oder auch den sogenannten „Abriß“, wenn ein Musikstück abgebrochen wird. Gezeigt wurde aber auch, daß das korrekte Marschieren von den Kapellen geübt werden sollte. Da gehe es um den Gleichschritt ebenso wie vor allem um das Marschieren in Kurven. Ruhehaltung, Paradehaltung und Spielhaltung wurden angesprochen. Wichtig sei aber dann auch die korrekte Kleidung. „Turnschuhe, wie man es oft sieht, passen ganz sicher nicht zu einer Tracht,“ sagte Oskar Schwab, der für die Marschmusik im Bezirksverband verantwortlich ist. „Ich möchte lauter blitzsaubere Kapellen sehen!“ fügte er an.

Andreas Kleinhenz, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Unterfranken im Nordbayerischen Musikbund ging dann auf einige gravierende Veränderungen ein. So will man vor allem die Mitgliederverwaltung auf zukunftsfähige Füße stellen und vom bislang schriftlichen Bereich auf eine eigene Internetseite gehen, so wie das der Kreisverband Rhön-Grabfeld schon seit Jahren als Vorreiter praktiziert. Eine Datenbank für Ehrungen soll entstehen und auch die Anmeldung zu D1/D2 soll künftig über das Internet erfolgen. Die Geschäftsstelle befindet sich übrigens in Unterpleichfeld bei Würzburg.

Informationen über die Künstler-Sozialversicherung gab es vom stellvertretenden Bezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder. Seit einigen Jahren macht er sich auch im Bundestag stark um gegen die Künstlersozialkasse vorzugehen Verschiedene Gespräche wurden bereits in Berlin geführt. Den Vereinen riet Lehrieder bei Anfragen keine Meldung abzugeben. Kapellen seien von Sozialabgaben ausgeschlossen. Etwas, das die Künstlersozialkasse aber bestreite. Lehrieder ist es wichtig, das „Damoklesschwert“ von den Musikkapellen abzuwenden. Eine Lösung erwartet er sich in sechs bis acht Wochen. Auch was die GEMA betrifft kämpfe man für die Musikkapellen, um hier Änderungen zu erreichen. Dank sagte Paul Lehrieder allen Musikerinnen und Musikern, den Vereinen und den Eltern. „Macht weiter so!“

Paul Kolb vom Fränkischen Sängerbund meinte, daß man in den vergangenen Jahren gemeinsam viel bewegt habe. Gemeinsam gestalte man ja das kulturelle Leben in den Gemeinden. Nur gemeinsam sei man stark und das sollte auch in Zukunft so bleiben. Bei der Zusammenkunft wurde schließlich noch Werner Burger aus Kircheich zum neuen Kassenprüfer gewählt. Angesprochen wurde noch das Kopieren von Noten. Das sei grundsätzlich verboten. Für den Hausgebrauch sei es o.k. Keinesfalls aber dürften ausgeliehene Noten kopiert und verwendet werden.

Tracht und Schuhwerk müssen bei Auftritten von Musikkapellen übereinstimmen. So wie hier bei der Trachtenkapelle Unterweissenbrunn. Turnschuhe sind dabei nach Meinung des Marschmusikbeauftragten Oskar Schwab, völlig fehl am Platz. Foto: Friedrich