Besucher lassen sich in zauberhafte Welt entführen

Großer Beifall beim Themenkonzert „Es war einmal...“

Mellrichstadt. Nach zwei Zugaben endete für die Besucher des gemeinsamen Konzertes der Stadtkapelle Mellrichstadt und des Musikvereins Gartenstadt eine wunderbare und ganz besondere Aufführung. Sie alle hatten unter dem Motto „Es war einmal“ einen nicht nur märchenhaften, sondern auch zauberhaften Abend erlebt. 

„Es war einmal“ bedeutete für den Vorsitzenden der Stadtkapelle Mellrichstadt Matthias Kihn bei der Begrüßung allerdings nicht, dass er nun viel zu erzählen hätte. Das erledigten für ihn die bestens vorbereiteten 70 Mitglieder der beiden Kapellen, die die Besucher an diesem düsteren, tristen November-Wochenende mit auf eine Reise ins Märchenland nahmen.

Der erste Konzertteil wurde mit dem „Children’s March“ (P. A. Grainger) eröffnet. Für das Märchen „Schneewittchen“ (R. Summerer) hatte es sich ein Märchenonkel bequem gemacht und erzählte die Geschichte. Unheilvoll erklangen die Schlaginstrumente, wenn der Spiegel nicht das sagte, was die Königin hören wollte. Ein Jäger brachte mit fröhlichem Waldhornklang Schneewittchen in den Wald und zu den Zwergen, die mit quirlig aufspielenden Klarinetten in ihr Häuschen kamen und dort das ermüdete Schneewittchen antrafen. Das Schlaflied, mit großem Einfühlungsvermögen von Judith Heinisch gesungen, war eine Anleihe aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. 

Durch zwei Probetage mit Tanja Domes, Friederike Schönemann, Bianca Zirk, Rainer Zips, Norbert Glock und Frank Stäblein als Dozenten gut vorbereitet, ließen die Musiker der beiden Kapellen nach der Pause dann auch die „glorreichen Sieben“ (E. Bernstein, arr. R. Smeets) durch den Westen der Vereinigten Staaten reiten. Eine gewaltige Schlacht entbrannte bei „Fate of the Gods“ (S. Reineke), bei der die ganze Welt in Asche fiel aber gleichzeitig Platz für eine bessere Zukunft gemacht wurde. 

Die Hoffnung auf eine gute Zukunft fand sich bei Katrin Mühlfeld (vocals) und in ihrem Solo „Over the Rainbow“ (H. Arten, arr. J. Brubaker) wieder, das als Vertonung des Romans „Der Zauberer von Oz“ geradezu hervorragend in das Märchenkonzert der beiden Vereine passte. 

In vier Sätzen nehmen die Kapellenmitglieder und ihre Dirigentin die Besucher auf Dr. „Gullivers Reisen“ (B. Appermont) in die entlegendsten Länder der Welt mit. In ihrer Musik erwachte das Land der Liliputaner zum Leben, sie begleiteten Gulliver nach Brobdignag, die Insel der Riesen, und ins Land Laputa und zu den Pferdemenschen.

Heute heißen Märchen Fantasy, das Einhorn hat jedoch nichts von seiner Strahlkraft eingebüßt. Mit ein wenig Mut oder der Musik aus dem Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (J. Williams, arr. F. Bernaerts) konnten es jene, die an Märchen glauben, im Anschluss sehen. 

Die Zugabe „Fluch der Karibik“ (Klaus Badelt, arr. John Wasson) komplettierte das wunderbare Hörvergnügen ebenso wie die daran anschließende Abendmusik (arr. Joseph Kanz). Auch durch langanhaltende stehende Ovationen ließ sich Tanja Domes nicht mehr zu einer weiteren Zugabe erweichen – sie verwies allerdings auf das Konzert in Bad Neustadt (18.11.), bei dem begeisterte Zuhörer das große Orchester noch einmal erleben können.