Bigband-Konzert war ganz sicher das Mega-Event im Jahr 2007

Rund 5.000 Zuhörer am Marktplatz waren durchwegs begeistert

Bad Königshofen (hf). Das hatte Bad Königshofen schon lange nicht mehr erlebt: Rund 5.000 Zuhörer waren gekommen, um dem Konzert der Bigband der Bundeswehr zu lauschen, wobei die Musiker zugunsten der Berufsfachschule für Musik, des Bayerischen Roten Kreuzes und der Äthiopienhilfe der Welle Mainfranken in Würzburg aufspielten. „Wir haben eine Spendensumme von knapp 10.000 Euro,“ verkündete kurz nach 22.30 Uhr ein strahlender Bürgermeister und der Direktor der Berufsfachschule für Musik, Ernst Oestreicher, freute sich mit ihm. Oestreicher war es ja gelungen durch seine Kontakte zu Oberstleutnant Michael Euler, dem Leiter der Bigband, die Musiker nach Bad Königshofen zu holen.

Durchwegs begeistert waren auch die Zuhörer, die trotz kurzer Regenschauer ihre Plätze nicht verließen, höchsten, um sich einen Regenschirm zu holen. Kopf an Kopf standen die Musikbegeisterten an der Bühne, klatschten und sangen mit, oder hielten ihre Feuerzeuge im Takt der Musik hoch. „Einfach fantastisch... überwältigend... so etwas müsste es öfter hier geben... wir sind froh, daß wir gekommen sind... hoffentlich kommen die Musiker der Bigband wieder einmal hierher.“ Von überall her waren sie zum Marktplatz gekommen, um den Sound der Bundeswehr Bigband zu hören. Aus Nürnberg, Coburg, den Haßbergen, Bad Kissingen, Thüringen und natürlich aus Rhön-Grabfeld. Sie alle haben es nicht bereut.

Oberstleutnant Michael Euler hatte die Zuhörer am Marktplatz zunächst begrüßt und dann Bürgermeister Clemens Behr und Ernst Oestreicher zu sich gebeten. Ernst Oestreicher habe ihm erzählt, daß der Bürgermeister sehr gut Gitarre spielen könne und außerdem für seine „Schlumperliedlich“ bekannt sei. „Ich kann das nicht erklären, aber vorsingen,“ sagte Clemens Behr und sang sein Lieblingslied von der „Klara, die in Sahara fährt.“ Viel Beifall gabs für den Soloauftritt des Bürgermeister, selbst von den Mitgliedern der Band. „Das war super und eine tolle Begrüßung,“ sagte der Oberstleutnant lachend und Bad Königshofens Stadtoberhaupt hieß dann die Gäste willkommen. Es sei ein wunderbares Gefühl auf der großen Bühne zu stehen und den überfüllten Marktplatz zu sehen. Ein besonderes Dankeschön galt Oberstleutnant Michael Euler, der auf Wunsch von Ernst Oestreicher nach Bad Königshofen gekommen war.

Ein Dankeschön hatte Behr aber auch für Schulleiter Ernst Oestreicher und meinte: „Da sieht man was echte Freundschaft ausmacht.“ Viele Gäste seien gekommen, sogar aus Arlington/Texas, der Partnerstadt Bad Königshofens. Auf die langjährige Freundschaft, auch auf musikalische Art verwies dann Schulleiter Ernst Oestreicher. Er berichtete kurz von den Aufgaben der BfS, die es seit 25 Jahren in Bad Königshofen gibt. Viele der Schülerinnen und Schüler seien heute in großen Orchestern zu finden, auch bei der Bundeswehr. Es sei eine Schule, die die Interessierten zur Musik bringt. Ein Dankschön sagte, Oestreicher an die Bundeswehr und hier den Bereich Militärmusik, wo schon viele ehemaligen Schüler der Berufsfachschule für Musik untergekommen sind. „Ihr habt unseren jungen Leuten damit eine Chance gegeben.“ Zu 25 Jahre Berufsfachschule für Musik meinte Oestreicher zu Oberstleutnant Euler gewandt: „Lieber Michael, Ihr konntet mir kein größeres Geburtstagsgeschenk machen.“

Es sei nicht seine Art, anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber heute müsse das einmal sein, meinte dann Michael Euler und verwies auf die Benefizveranstaltung. Die „Kirmespärchen“ von Bad Königshofen waren dann unterwegs, um in großen Eimern die Gäste um Spenden zu bitten. „Scheine sind leichter als Münzen und der Bürgermeister wird gleich zeigen wie das geht,“ lachte der Oberstleutnant, während Clemens Behr seinen Geldbeutel zückte und als erster einen Geldbetrag in den Spendeneimer warf. Dann gab es Musik, die die Gäste hören wollten und auf die sie gewartet hatten: „Jumpin at the woodside“ erklang, weiterhin ein Medley mit Melodien von Bert Kempfert oder „Get on your Feet“ und vieles mehr. Swing, Aktuelle Hits oder Evergreens. Das Orchester beherrschte die verschiedensten Stilrichtungen. Auch in Bad Königshofen gelang es Bandleader Michael Euler und dem sympathischen Orchester in den Uniformen der Streitkräfte sehr schnell, das Publikum mit einer perfekt arrangierten Show in seinen Bann zu ziehen.

Im Laufe des Abends stellten dann noch Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler (Bad Königshofen) vom Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes sein Projekt vor. Hier ging es um die Ausstattung der Rettungswägen in Rhön-Grabfeld mit sogenannten Paddles, speziell für Kinder. Diese Paddles sind entsprechend kindgerecht, und sind ein Teil eines Defibrilators. Es wäre schön, wenn es gelänge für alle Einsatzwägen solche Paddles mit Hilfe der Spenden beschaffen zu können. Schließlich war es Franz Barthel, der auf die Äthiopienhilfe des Bayerischen Rundfunks verwies. Er sprach die Krankheit „Lepra“ an, die die Menschen verstümmelt, die sich dann zurückziehen. Barthel erwähnte die unmenschlichen Unterkünfte, in denen es Ratten gebe, die die Menschen in der Nacht regelrecht anfressen. Dafür setze sich die Äthiopienhilfe des Treffpunkt Mainfranken seit mehr als 20 Jahren ein.

Ein besonderes Highlight war ganz sicher auch eine perfekt auf die jeweilige Veranstaltung abgestimmte Moderation, mit der Michael Euler schlagfertig und charmant durch das gesamte Programm führt. Nicht zu vergessen die charmante Sängerin aus Kenia Claire Amakubi, die seit vielen Jahren im Orchester dabei ist und auch in Bad Königshofen mit ihren Gesangsbeiträgen die Zuhörer zu Beifallsstürmen hinriß. Als gegen 22.30 Uhr dann unter anderem ein Medley von Robbie Williams erklang und schließlich „Für mich solls rote Rosen regnen“, war die Stimmung auf dem Marktplatz auf dem Höhepunkt. Die Zuhörer forderten Zugaben und erhielten sie auch, nachdem Bürgermeister Clemens Behr der Band Dankeschön gesagt hatte und Michael Euler versprach, wieder einmal nach Bad Königshofen zu kommen. „Es war eine tolle Stimmung, ein fantastisches Publikum und ein wunderschöner Abend.“

Die Bigband der Bundeswehr begeisterte am Freitagabend auf dem Bad Königshofener Marktplatz. Auf der großen, 16 Meter langen Bühne, boten die Musiker ein Programm, das die Zuhörer im wahrsten Sinn des Wortes mitriß. Rund zwei Stunden lang gab es Bigband Musik vom Feinsten. Foto: Friedrich

Die Sängerin aus Kenia Claire Amakubi brachte mit ihren Liedern die Stimmung oftmals auf den Höhepunkt. Ihr und ihrer Stimme konnte sich keiner entziehen. Foto: Friedrich

Bürgermeister Clemens Behr und Ernst Oestreicher, Leiter der Berufsfachschule für Musik hießen die Musiker der Bigband und der Leitung von Oberstleutnant Michael Euler in Bad Königshofen ganz herzlich willkommen. Foto: Friedrich

Auch BR-Redakteur Franz Barthel und der BRK Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler stellten beim Benefizkonzert mit der Bigband der Bundeswehr ihre Projekte vor. Foto: Friedrich

Rund 5.000 Besucher waren zum großen Open-Air Konzert der Bigband der Bundeswehr auf den Marktplatz nach Bad Königshofen gekommen. Nicht nur am Marktplatz auch in den umliegenden Gaststätten lauschten die Gäste der Musik und waren begeistert. Kein Wunder, daß Ernst Oestreicher, der die Bigband nach Bad Königshofen gebracht hatte, ebenso strahlte, wie Bürgermeister Clemens Behr, wenn sie von der Bühne aus ins Publikum schauten. Foto: Friedrich