Wollbach (hf). Seit Jahren stehen die Musikanten und Sänger im Landkreis Rhön-Grabfeld zusammen, wenn es um gemeinsame Auftritte geht. Was mit Fritz Barthelmes einst vor Jahren angefangen hat, das führt nun Peter Erhart fort. Er lobte bei der Kreisversammlung denn auch das gute Miteinander, das eine echte Partnerschaft sei und sich auch entsprechend auszahle. Bei der Jahresversammlung in der Wollbacher Halle wurde außerdem bekannt, daß der Europatag der Musik 2007 im Fränkischen Freilandmuseum stattfindet und zwar am 24. Juni.

Das sagte Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, der auf eine erste Besprechung im Museum verwies. Hier habe man unter anderem festgelegt, dass bereits mit dem Bieranstich der Europatag der Musik beginnt und den ganzen Tag über fortgesetzt wird. Die obligatorische Zentralveranstaltung ist in der Zeit von 15 bis 17 Uhr vorgesehen. Rückblickend auf den Europatag 2006 sprach der Kreiskulturreferent von einer äußerst gelungen Veranstaltung, die mehrere hundert Gäste anzog, die rundum begeistert waren. Der Tage habe wieder einmal gezeigt, wie breit gefächert das musikalische und gesangliche Angebot im Landkreis ist, vor allem auch im Bereich der Kinder und Jugendlichen – das wurde in Saal besonders herausgestellt. Im kommenden Jahr in Fladungen, im Fränkischen Freilandmuseum, soll vor allem Volksmusik im Vordergrund stehen, wozu auch der fränkische Tanz gehört. Als Kulisse dient der Bereich um das ehemalige Brauhaus von Alsleben, Kirche und Dorfweiher. 

Ausrichter sind diesesmal Musik- und Gesangverein von Fladungen und die Stadt Fladungen. Bereits am Samstag, 23. Juni findet dann am Rhön-Park Hotel das Minigolfturnier der Bläserjugend Rhön-Grabfeld statt. Gespräche wurden bereits geführt und der Kreiskulturreferent erhielt die Zusage von der Direktion, daß das Turnier auf der dortigen Minigolfanlage vonstatten gehen kann. Bereits fest steht schon die Zentralveranstaltung für den Europatag der Musik für das Jahr 2008. Sie findet in Brendlorenzen statt. Dank sagte Friedrich in diesem Zusammenhang an den Bezirksdirigenten Jürgen Weyer, der bei einer Vorstandsitzung dies ins Gespräch brachte und mittlerweile auch eine feste Zusage gab. Diese Vorausplanung sei wichtig, denn bisher war es ja immer so, daß der gastgebende Verein nie in die Veranstaltung eingebunden werden konnte. Das werde ab dem kommenden Jahr nun anders: Da wird dann Brendlorenzen mit Gesang- und Musikverein in Fladungen dabei sein und bekommt am Ende auch den neuen Wanderpokal überreicht.

Ulrich Wehner von der Kreismusikschule berichtete dann über das Kreisblasorchester, ein Fortbildungsprojekt für Schüler der Berufsfachschule für Musik, der Kreismusikschule und der Musikerinnen und Musiker, die in den Kapellen des Landkreises Rhön-Grabfeld musizieren. Im kommenden Jahr ist eine Arbeitsphase in Oberelsbach geplant und zwar sollen Ausschnitte aus „Das Leben des Don Quijote für symphonisches Blasorchester und einen Erzähler vorgestellt werden. Vor den Osterferien sind Registerproben vorgesehen, die eigentlichen Arbeitsphasen sind dann vom 10. bis 13. April in der Elstalhalle. Am Samstag, 14. April findet das große Abschlusskonzert statt. Durch die Wahl des Standortes Oberelsbach sollen die Fahrtwege der Teilnehmer aus der Rhön überschaubar gehalten werden und diese zur Teilnahme animiert werden, betonte Ulrich Wehner.

Mathias von Brenndorf, Lehrer an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen stellte zunächst klar, daß das Kreisblasorchester keine Konkurrenz zu den bestehenden Musikgruppen sei. Es stelle sich jedoch einem Konzert mit besonderem Inhalt. Diesmal liegt den Probetagen eine Handlung zugrunde, nämlich die von Don Quijote. Jeder einzelne Musiker werde in diesem Orchester quasi ein Teil des Ganzen, der Musicalvision von Don Quijote. Es wird ein normales Konzertmaß mit einem Sprecher auf der Bühne haben und umrahmt von Musik. Mathias von Brenndorf hat das Stück bereits einmal auf CD aufgezeichnet und auch selbst besprochen, damit die Interessierten einen Einblick bekommen. Nun hofft er auf tatkräftige Unterstützung.

NBMB Bezirksvorsitzender Werner Höhn aus Haßfurt dankte den Anwesenden für ihr Engagement im musikalischen Bereich und nannte 377 Musikkapellen, die in acht Kreisverbänden in Unterfranken organisiert sind. 16.000 Musikerinnen und Musiker sind dies, darunter rund 8.000 Kinder und Jugendliche. Dank sagte Werner Höhn an Bezirksheimatpfleger Dr. Klaus Reder für die den Musikvereinen zur Verfügung gestellte Notenblättern mit Volksmusik. Er sprach aber auch die anstehenden Wahlen im Präsidium des Nordbayerischen Musikbundes an. Hier trete der bisherige Vizepräsident zurück und Höhn stellt sich als Kandidat zur Verfügung. Er hofft dabei auf die Unterstützung bei der Wahl, damit Unterfranken wieder im Präsidium des Nordbayerischen Musikbundes vertreten ist. Der Kreisverband, so Vorsitzender Helmut May, wird deshalb mit einem Bus zur Versammlung fahren.

Unterfranken habe im Präsidium einen schweren Stand und müsse versuchen seine Ideen dort einzubringen und umzusetzen. Hier könnte noch einiges getan werden, sagte Werner Höhn und bat deshalb um Unterstützung bei der Wahl am 12. November in Neukirchen am Brand. Pro angefangene 10 Mitgliedesvereine kann ein Delegierter entsandt werden, das wären in Rhön-Grabfeld dann acht, die im Präsidium mitarbeiten könnten. Schließlich wurde noch die Kreisversammlung für 2007 festgelegt, sie findet am 20. Oktober in der Festhalle von Saal an der Saale statt. Kurze Diskussionen rankten sich noch um den Nachwuchs in den Musikkapellen. Hier könnten durch die G-8 Betreuung Probleme entstehen, da die Jugendlichen erst am Nachmittag nach Hause kommen und dann kaum noch Kraft und Zeit für Proben hätten. Stellvertretender Kreisvorsitzender Friedhelm Landgraf dankte schließlich noch dem Kreisvorsitzenden Helmut May für dessen Engagement im vergangenen Jahr und verwies auf die Informationsfahrt am 3. November nach Würzburg. Dort wird man dem Studio des Bayerischen Rundfunks und der Mainpost Zentrale einen Besuch abstatten.