Auftritt der Rhöner Läushammel mit Nebenwirkungen

Elisabeth Teyessen wusste mehr über Kreuzbergwallfahrt

Mellrichstadt (hf). Einen positiven Nebeneffekt hatte der Auftritt der Volksmusikgruppe „Rhöner Läushammel“ am Sonntag in Mellrichstadt bei der Zentralveranstaltung des Landkreises Rhön-Grabfeld zum Europatag der Musik (wir berichteten). Bassist Kilian Moritz hatte dort von seiner Suchaktion nach dem Ursprung der recht ungewöhnlichen Textvariante von „Morgenrot, Morgenrot“ berichtet und davon, daß seinem Vater Ludwig Moritz bekannt ist, daß dieses Lied 1958 in Gefäll als im Dorfwirtshaus gesungen wurde.

Elisabeth Teyssen in Mellrichstadt berichtete Moritz nun daß der Rhönvater Karl Straub in Rhönklubkreisen 1947 im Gasthaus Schwan in Mellrichstadt die „Kreuzbergwallfahrt“ nach der Melodie von „Morgenrot, Morgenrot“ bereits einstudiert und gesungen habe. Wie alt es aber wirklich ist und wer es getextet hat, das bleibt bislang weiterhin ein Geheimnis, sagte Kilian Moritz gegenüber dieser Zeitung.

„Wir waren alle vier von dem Auftritt in Mellrichstadt hellauf begeistert“, sagte Kilian Moritz, der vor allem das Publikum herausstellte, daß bei den Liedern, zum Beispiel der „Kreuzbergwallfahrt“ voll mit ging. Da mache es Spaß und Freude zu musizieren. Durch Zufall, so berichtete Moritz ja in Mellrichstadt, sei man auf den Namen „Rhöner Läushammel“ gekommen. Bei einem der ersten Auftritte habe eine Zeitung sie so betitelt. „Da haben wir gesagt, warum sollen wir uns nicht so bezeichnen.“ 

Bevor die Rhöner Läushammel nach Mellrichstadt kamen hatten sie am Zabelstein ein großes Programm zu absolvieren. Deshalb, so Moritz schmunzelnd, habe man auch staubige Schuhe an. Aber, wer schaut auf die Schuhe, wenn solch fetzige Rhöner Musik erklingt. Schließlich berichtete Kilian Moritz in Mellrichstadt von einem der Lieder, dessen Ursprung ihm besonders am Herzen liegt: Die Kreuzbergwallfahrt. Da werde er auf jeden Fall weiter forschen, um vielleicht doch eines Tages den Texter zu finden.

„Frisch auf zur lieben Rhön hinauf...“ oder „Das Kanapee“ waren dann Liedtitel, die die Zuhörer beim Europatag der Musik in Mellrichstadt mitrissen und zum mitsingen animierten. Und natürlich sangen alle mit, als der „Vorbeter“ der Kreuzbergwallfahrt, Kilian Moritz, mit den Worten „Noch a mol“ zum Refrain aufforderte. In einer dreiviertel Stunde gaben die Musiker einen Einblick in ihr reichhaltiges Repertoire, das auch auf der gleichnamigen CD zu finden ist. Die gibt es übrigens in Mellrichstadt, Nordheim, Ostheim und im BR-Shop am Marktplatz in Bad Königshofen.

Eigentlich hätten die mehrere hundert Zuhörer in Mellrichstadt noch einige Zeit den bekannten Volksmusikern zugehört, aber nach zwei Zugaben und der etwas anderen „Europahymne“ zum Europatag der Musik schloß Kreiskulturreferent Hanns Friedrich die Veranstaltung, bedankte sich bei allen Mitwirkenden, aber auch denen die gekommen waren. Erwähnt hat er abschließend, daß der Europatag 2004 Ende Juni/Anfang Juli 2004 am Marktplatz in Bischofsheim stattfindet.

Die Rhöner Läushammel“ begeisterten beim Europatag der Musik am Marktplatz in Mellrichstadt mit ihren Rhöner Liedern, besonders der bekannten „Kreuzbergwallfahrt“. Foto: Friedrich