Musikverbände kämpfen um Erhalt des Deutschen Musikrats

Berlin, den 26.10.2002, Der Deutsche Musikrat (DMR), die Spitzenorganisationen der Bundesmusikverbände hat auf seiner heutigen Generalversammlung in Berlin den fast hundert Mitgliedsverbänden Rechenschaft über seine prekäre finanzielle Situation gegeben.

Der DMR befindet sich aktuell in einer Überschuldungssituation, die seine Existenz gefährdet. 

Die Mitgliedsverbände des Musikrates, darunter z.B. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände, Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, Deutsche Jazzföderation, Deutscher Komponistenverband, Deutsche Orchestervereinigung, Deutscher Sängerbund, die Landesmusikräte, Gesellschaft für neue Musik, Jeunesses Musicales Deutschland, Ver.di - Fachgruppe Musik, Verband deutscher Konzertchöre, Verband deutscher Musikschulen, Verband deutscher Schulmusiker haben dem Präsidium heute das Vertrauen ausgesprochen. Die Verbände erklären sich geschlossen solidarisch mit dem Deutschen Musikrat. Sie bitten die neue Staatsministerin für Kultur und Medien, Dr. Christina Weiss, und die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, die Reformen des Deutschen Musikrates zu unterstützen und somit seine weitere Existenz zu sichern.

Der Deutsche Musikrat steht für eine weltweit einzigartige Vielfalt und Struktur des Musiklebens. Zu seinen bedeutenden Projekten gehören „Jugend musiziert“, das Bundesjugendorchester, das Bundesjazzorchester, der Deutsche Chor- und Orchesterwettbewerb, der Deutsche Musikwettbewerb sowie die Förderung zeitgenössischer Musik. Die Existenz all dieser Projekte und Netzwerke steht auf dem Spiel.

Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände war bei der Generalversammlung vertreten durch die Vizepräsidenten Horst H. Sassik und Wolfgang Roggatz sowie durch Generalsekretär Stefan Liebing. Alle drei Delegierten erklärten: "Die gemachten Fehler müssen später aufgearbeitet werden. Vorher ist es notwendig, daß wir alle gemeinsam versuchen, eine wichtige und notwendige Organisation zu erhalten und die drohende Insolvenz zu vermeiden. Dafür wird sich die BDMV mit aller Kraft einsetzen."

Bundesvereinigung begrüßt Entscheidung des Bundeskanzlers 

Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände dankte heute Bundeskanzler Schröder für seine klaren Worte, dass der Spendenabzug für Unternehmen nach § 9 Körperschaftssteuergesetz erhalten bleibt. Bundeskanzler Schröder hat am Freitagabend in Düsseldorf deutlich gemacht, dass die steuerliche Abzugsfähigkeit für Spenden für kulturelle gemeinnützige Zwecke erhalten bleibt. 

Die rund 1,3 Mio. Mitglieder zählende Organisation schließt sich damit der Position des Deutschen Kulturrats an. Dessen Geschäftsführer Olaf Zimmermann sagte heute zu dieser Entscheidung: „Hier bewahrheitet sich das Sprichwort „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“. Wir bedanken uns bei allen Kultureinrichtungen, Unternehmen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und befreundeten Verbänden, die uns in den letzten zehn Tagen darin unterstützt haben, dass der Spendenabzug für Unternehmen erhalten bleibt. Wir bedanken uns bei dem Bundespräsidenten, der Staatsministerin für Kultur und Medien sowie bei den Kulturpolitikern des Bundes und der Ländern, die deutlich vor der Streichung des Spendenabzugs für Unternehmen gewarnt haben. Für die Kultur ist diese Entscheidung ein Lichtblick.“