Außergewöhnliches Konzert im Regentenbau

Bad Kissingen (hf). Es war ein außergewöhnlicher Kunstgenuß, den rund 300 Besucher im Regentenbau von Bad Kissinen erlebten. Dorthin hatte der Nordbayerische Musikbund unter dem Motto "Gala der Blasmusik" eingeladen. Das Rundfunkblasorchester Leipzig unter der Leitung von Jochen Wehner und das Nordbayerische Jugendblasorchester mit Bundesdirigent Ernst Oestreicher an der Spitze spielten Werke für zwei Blasorchester von Wagner, Verdi und unter anderem Tschaikowski. Höhepunkt war die Aufführung der sinfonischen Tondichtung ,,Die Völkerschlacht bei Leipzig''.

Unter der Leitung von Bundesdirigent Ernst Oestreicher und RBO-Chef Jochen Wehner hatten sich die Jugendlichen des Nordbayerischen Jugenblasorchesters Ende August in der Musikakademie in Hammelburg mit dem RBO Leipzig getroffen, um innerhalb einer Woche ein Konzertprogramm der Spitzenklasse zu erarbeiten. Auf dem Programm des NBJBO standen unter anderem Thomas-Kowalskis ,,Drei Stimmungsbilder'' und ,,Blue Shades'' von Frank Ticheli sowie Werke von Richard Wagner, Guiseppe Verdi und Peter I. Tschaikowski als Gemeinschaftsprojekt beider Orchester.

Es war überwältigend als 100 Musiker auf der Bühne des Regentenbaues zu Beginn den "Huldigungsmarsch" intonierten, den Richard Wagner einst zu Ehren König Ludwig II. komponierte. Wegen seiner kaum erfüllbaren Besetzungsansprüche ist er nur selten zu hören. Ein weiteres besonderes Erlebnis waren "Hymnus und Triumphmarsch aus der Oper Aida". Auch hier gelang Jochen Wehner durch die Aufteilung des Riesenensembles, dieses Mal in drei Gruppen, ein Klangeffekt, dieses Werkes. Und noch einmal gab es eine Uraufführung mit der "Szene am Richtplatz" aus dem II. Akt der Oper Mazeppa von Peter Tschaikowsky. Jochen Wehner dirigierte das Bühnenorchester, während Ernst Oestreicher in einem seitlichen Raum ein zweites Ensemble leitete. Ein fast unmögliches Experiment, das hervorragend gelang.

Die Besonderheit des Konzertes in Bad Kissingen, dem mehr als 300 Zuhörer lauschten war die große Anzahl der Musiker, aber auch einzelne Musikstücke, bei denen neben dem Orchester auf der Hauptbühne, weitere im Seitenflügel des Regentenbaues spielten. Unter anderem wurden dabei die großen Holztüren geschlossen und erst während des Spiels geöffnet, was ein ganz besonderes Musikerlebnis ergab. Kein Wunder, daß am Ende der Veranstaltung frenetischer Beifall aufbrandete und weitere Zugaben herausgefordert wurden. Der Abend endete schließlich mit der bekannten Hymne an die Freude.

Joachim Wehner, Leiter des Rundfunkorchesters Leipzig (links) und Bundesmusikdirektor Ernst Oestreicher (Nordbayerischer Musikbund) waren mit Recht nach dem Konzert stolz auf die Leistungen ihrer Musiker.